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Atom und Politik Demonstration drohender Atomkrieg

Atombomben sind seit heute verboten!

22. Januar 2021:

Achtung!
Massenvernichtungswaffen
Atombomben sind seit heute
verboten!
Die UN-Vollversammlung

Pressemitteilung (Katja Tempel), Büchel, 22.1.2021

Aktion Schilderwechsel

Aktivist*innen tauschen Bundeswehr-Schilder aus:

Am heutigen Vormittag haben 20 Friedensaktivist*innen Warnschilder der Bundeswehr am Fliegerhorst Büchel durch neue UN-Schilder ersetzt.
Aus Anlass des Inkraftretens des Atomwaffenverbotsvertrags sind die Atomwaffengegner*innen heute selber aktiv geworden. Schilder der Bundeswehr, die am Zaun zum Militärflughafen Büchel hängen und auf denen vor einem militärischen Sicherheitsbereich gewarnt wird, wurden abgehängt und durch neue Schilder ersetzt, auf denen deutlich zu lesen war: „Achtung Massenvernichtungswaffen. Atombomben sind seit heute verboten“. Die Gruppe agierte als Delegation der Vereinten Nationen und führte das UN-Emblem auf Schutzhelm und auf den neuen Schildern mit sich. In Zweierteams – coronakonform – begann die Umrüstung des Zaunes in der Nähe des Haupttores. In Büchel sind 20 US-Atomwaffen gelagert, die im Ernstfall von deutschen Pilot*innen mit deutschen Tornados unter US-amerikanischen Befehl im Rahmen der Nuklearen Teilhabe in ihr Zielgebiet geflogen werden.
Ab heute sind Atomwaffen endlich auf der ganzen Welt geächtet. Die Vereinten Nationen haben sich verständigt, doch Deutschland und die USA boykottieren den Vertrag. Deshalb werden wir heute hier am Massenvernichtungslager in der Eifel tätig. Wir vertreten die Völker der Welt und nehmen einen Schilderwechsel vor “ erläutert Katja Tempel die Aktion und ergänzt: „Jetzt fehlt nur noch der Politikwechsel“.

Die Aktionsgruppe fordert die Bundesregierung auf, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen und entsprechend aus der Nuklearen Teilhabe auszusteigen und den Sitz in der Nuklearen Planungsgruppe aufzugeben. Ein sofortiger Abzug der Atomwaffen aus Deutschland wäre die zwingende Folge.

An vielen Atomwaffenstandort finden am 22.1.2012 Aktionen, Demonstrationen, Andachten, Mahnwachen oder Feiern statt.
Fotos zur freien Verwendung (c) Karl-W. Koch
Pressekontakt:
Katja Tempel
0160- 44 00 206

„UN-Inspektor*innen“ kennzeichnen die illegale Lagerung von Atombomben in Büchel
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Akualisierungen des Buches Atom und Politik drohender Atomkrieg Terrorgefahr

Der Irre im Weißen Haus und der Rote Knopf

Update vom 8. Januar, 19.08 Uhr: Die US-Demokraten fürchten offenbar einen Atomschlag in den letzten Amtstagen von Noch-Präsident Donald Trump. Nancy Pelosi hat sich mit der Führung der US-Streitkräfte beraten, um zu verhindern, dass „ein instabiler Präsident militärische Kampfhandlungen einleitet oder auf die Abschusscodes zugreift und einen Atomschlag befiehlt“, wie die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses am Freitag in einem Schreiben an die demokratischen Abgeordneten erklärte.“ (Quelle: Merkur.de)

Genesis hatte es vor Jahrzehnten schon mal im dem Musikvideo („Land of Confusion“, die letzten Sekunden) zu Ronald Reagan perfekt auf den Punkt gebracht: Die Gefahr eines Atomkrieges durch einen unberechenbaren US-Präsidenten ist bisher zu wenig auf dem Schirm. 1994 äußerte sich Reagan selbst zu seiner Alzheimer-Erkrankung, die schon offenbar während seiner Amtszeit (bis 1989) ausgebrochen war. Genesis hatte entweder einen guten Draht zum US-Geheimdienst oder hellseherische Fähigkeiten.

Die Analogie zur heutigen Situation stimmt jedoch nur teilweise. Während Reagans Erkrankung im Nachherein zumindest klar erkannt und definiert war, stellt sich bei Trump die Frage, ob er überhaupt im medizinischen Sinn „krank“ ist oder „nur“ ein durchgeknallter egomaner Psychopath, was die Sache m.E. noch gefährlicher macht.

Mit seinem Verhalten am 6. Januar 2021 hat er eindeutig die Grenze überschritten, was die Tolerierbarkeit seiner Fehlverhalten schlagartig auch bei einem Großteil seiner bisher noch verbündeten Anhänger*innen beendet. Selbst engste Freunde und bisherige 100%-Unterstützer wie der Vizepräsident Pence und der Mehrheitsführer im Senat McConnell distanzieren sich.

Es wird über ein zweites Amtsenthebungsverfahren – nun auch von Republikaner – oder einer Absetzung nach 25. Zusatz der US-Verfassung (Impeachment) nachgedacht.

Übersehen wird dabei vielfach, dass sich eine Gefahr damit in den letzten Tagen der Amtszeit Trumps erheblich verschärft: die Auslösung eines Atomkrieges durch Trump. Sein Kabinett befindet sich in Auflösung, wobei der Zerfall schon in den Wochen zuvor begonnen hat. Im Amt sind nur noch die allergrößten Speichellecker, alles andere ist zurückgetreten oder gefeuert. Das Verteidigungsministerium – einer der wesentlichen Mitentscheider im Atomkriegsfalls – ist seit dem 9.11.2020 nur noch kommissarisch mit Christopher Miller besetzt, eine Ernennung durch den Senat erfolgte nicht. Die genaue Ablaufkette ist nicht bekannt, bekannt ist jedoch, dass sie extrem kurz ist und letztlich nur einer allein entscheidet, der aktuelle „Besitzer“ des „Nuclear Footballs“. Und DAS ist zum 22.1. ODER bis zu seiner Amtsenthebung ein gewisser Donald Trump.

Der Präsident als oberster Kommandeur könnte sogar einen Erstschlag anordnen, ohne mit einem Veto rechnen zu müssen. Auch der Verteidigungsminister wäre außen vor. Die Einzelheiten über die Schritte, die zum Feuern von Atomwaffen ablaufen müssen, sind allerdings geheim. Franklin Miller, der als Atomwaffenspezialist über 30 Jahre im Weißen Haus und im Pentagon gearbeitet hat, sagte jedenfalls der NYT: „Es gibt kein Veto, wenn der Präsident einmal einen Schlag angeordnet hat. Der Präsident und nur der Präsident hat die Autorität, den Einsatz von Atomwaffen zu befehlen.“ (Quelle Heise, 2016)

Da niemand weiß, was aktuell in diesem kranken oder egoman-psychopathisch gekränktem Gehirn abläuft, bleiben 13 spannende Tage. Arbeitet sich Trump an Golfgegnern ab oder kommt er auf die Idee sich doch noch ein Denkmal zu setzen (und/oder einen Staatsnotstand herbei zu führen), in dem er das „Nordkorea-“ oder das „Iran-Problem“ final „löst“?

Karl-W. Koch/Stoerfall-Atomkraft.de

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Atom und Politik

Ein Info-Papier von ICAN

zum Inkrafttreten des Vertrages zum Verbot von Atomwaffen, Auswirkungen und Hintergrund

findet ihr HIER:

https://www.icanw.de/wp-content/uploads/2020/10/20-10-23_AVV_Inkrafttreten.pdf

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Störfalle

Fukushima – Strahlenwerte sind absolut tödlich

Hervorhebungen und (Super) sind vom Verfasser Dieter Kaufmann eingefügt.

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Sumikai, Nachrichten aus Japan, von Benks Hunter, 31. Dezember 2020

Fukushima Kernkraftwerk ist schlimmer verstrahlt als angenommen Seit Jahren arbeitet Japan daran, das zerstörte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi abzubauen. Es wurde sich dabei zuletzt darüber gefreut, dass die Strahlenwerte zurückgegangen sind. Nun folgte die Ernüchterung. Die radioaktive Strahlung soll nämlich deutlich höher sein als bisher angenommen. Die Nuclear Regulation Authority (NRA) gab an, dass in den Reaktorgebäuden die Strahlung sehr hoch ist und stufte sie als extrem schwerwiegende Herausforderung für die Beseitigung ein. Bei der letzten Messung im September, der Ersten seit fünf Jahren, wurden zehn Sieverts pro Stunde geschätzt. Betreiber Tokyo Electric Power Co. hatte selbst zuvor außergewöhnliche Strahlenwerte gefunden.

Strahlenwerte sind lebensgefährlich

Es handelt sich bei der Dosis um eine Menge, die nach einer Stunde definitiv tödlich ist. Besonders an dem Abschirmstopfen der Sicherheitsbehälter von Reaktor Nummer zwei und drei sitzt eine große Ansammlung an radioaktiven Materialien.

20 bis 40 Petabecquerel an Cäsium 137 wurden zwischen der ersten und der mittleren Schicht der Stopfen von Reaktor zwei geschätzt. Bei Reaktor drei wurden hingegen Petabecquerel festgestellt. Es wird damit den Arbeitern an dem Schutzschild besonders schwer gemacht den Stopfen zu bewegen, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben. Toyoshi Fuketa, Vorsitzender der NRB, erklärte dazu, dass auch aus Sicht der Beseitigung des Atommülls der Schwierigkeitsgrad enorm angehoben wurde. Die Reste liegen wohl an einer erhöhten Stelle, was laut ihm starke Auswirkungen auf den Stilllegungsprozess haben wird.

Abschirmstopfen ist beschädigt

Der Stopfen selbst ist aus Stahlbeton und hat einen Durchmesser von 12 Metern. Er liegt wie ein Deckel über dem Sicherheitsbehälter auf dem obersten Stockwerk der Reaktorgebäuden und besitzt eine dreischichtige Struktur, wobei jede Schicht um die 60 Zentimeter dick ist. Er soll verhindern, dass Strahlung austritt.

Normalerweise wird dieser Stopfen entfernt, wenn Arbeiter Kernbrennstoff austauschen müssen und einen Zugang zum Inneren des Sicherheitsbehälters benötigen. Nun dient er jedoch als direkter Schirm vor dem Atommüll in dem Gebäude.

Bei Reaktor eins ist er zusätzlich beim (Super) Gau verrutscht und wurde bei der Explosion beschädigt. Aus dem Grund dringt aus dem Reaktor Cäsiums 137 und das radioaktive Material direkt an dem Deckel soll 0,16 Petabecquerel betragen. Damit es ist weniger als bei Reaktor zwei und eins, die weiter als relativ sicher gelten.

Arbeiten an Fukushima Daiichi werden sich wohl weiter verzögern

Die hohen Werte sind demnach allgemein eine Herausforderung der Stilllegung und der Abbau wird nur noch weiter erschwert. Damit wird auch die Frage aufgeworfen, ob der Arbeitsplan von Betreiber TEPCO neu ausgearbeitet wird. Das Unternehmen hatte bereits am 24. Dezember bestätigt, dass sie die Beseitigung des Atommülls auf mindestens 2022 verschieben. Eigentlich sollte schon 2021 mit den Arbeiten begonnen werden, aufgrund der Pandemie kam es jedoch zu Verspätungen, die den eigentlichen Arbeitsplan durcheinander brachten. https://sumikai.com/nachrichten-aus-japan/fukushima-kernkraftwerk-ist-schlimmer-verstrahlt-als-angenommen-286252/