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Atom und Politik Terrorgefahr

Grund zur Panik?

Fakten und Fragen zu einigen Ungeklärheiten

Die Fakten:

Am Freitag, 10.3.2017 wurden fünf Atomkraftwerke, die AKWs Brunsbüttel, Brokdorf*und Krümmel* in Schleswig-Holstein sowie Grohnde, Lingen* und Unterweser in Niedersachsen (* = stillgelegt, die beiden anderen nicht am Netz wegen Wartung) evakuiert in Norddeutschland. Grund waren 20 Minuten fehlender Funkkontakt einer Air India Maschine aus Ungarn nach London, Abfangjäger waren aufgestiegen und haben die Maschine bis an die belgische (sic!) Grenze begleitet und dort „übergeben“
https://www.jungewelt.de/artikel/306925.doppelter-alarm.html
http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/fuenf-atomkraftwerke-geraeumt-verlorener-funkkontakt-sorgt-fuer-aufregung/19503132.html

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Demonstration Termine

Blockade Brokdorf

Aus dem Aufruf

Mitte Juni nehmen wir den Atomausstieg selbst in die Hand: Massenhaft werden wir das AKW Brokdorf blockieren. Wir glauben nicht an die Unterscheidung von „alten“ und „neuen“, von „unsicheren“ und „sicheren“ AKWs. Unser gemeinsames Ziel ist die sofortige Stillegung aller Atomkraftwerke. Mit einer Blockade im Juni können wir in Brokdorf Revisionsarbeiten behindern, die für den Weiterbetrieb des Kraftwerks notwendig sind. Gleichzeitig machen wir zum Ende des Moratoriums deutlich, dass wir nichts anderes akzeptieren werden, als den Sofortausstieg aus der Atomkraft. Wir begeben uns auf die Zufahrtsstraßen und lassen uns weder aufhalten noch vom Blockadeziel abbringen. Zu Tausenden machen wir die Zufahrtsstraßen dicht und werden sie nicht freiwillig verlassen. Wir sind entschlossen zu bleiben!

Es war nicht das Wirken politischer Entscheidungsträger_innen, das den bereits geplanten, noch massiveren Ausbau der Atomanlagen verhinderte, sondern der jahrzehntelange, breite und entschlossene Widerstand der Bevölkerung an den Bauzäunen und den geplanten Standorten. Gemeinsam mit den Energiekonzernen hielten diese trotz der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl an der Atomenergie fest. Brokdorf wurde als der weltweit erste Reaktor, der nach Tschernobyl ans Netz ging, zum Symbol für dieses Festhalten.

Auch der rot-grüne ‚Atomkonsens‘ diente eher der Stilllegung der Anti-Atom-Bewegung als der Atomkraftwerke. Nachdem Schwarz-Gelb die Laufzeiten der Reaktoren erst letzten Herbst gegen den ausdrücklichen Willen der Bevölkerung weiter verlängert hat, dürfen wir uns von der Hinhaltetaktik der Parteien nicht beirren lassen. Das Atommoratorium lässt wenig erwarten, aber auf keinen Fall die nötige Konsequenz: Die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.

Jetzt, nach der Katastrophe von Fukushima, sind auch die Anlagen fällig, die den bisherigen Widerstand überdauert haben und uns alle Tag für Tag weiter bedrohen. Wir stellen uns dem Weiterbetrieb in den Weg, indem wir die Reaktoren durch Massenblockaden stilllegen.

Atomkraft birgt untragbare Risiken, darunter die Gefahr eines Super-GAUs; radioaktiver Müll, für den es kein Endlager gibt; die Herstellung und Weiterverbreitung waffenfähigen Materials bis hin zu massiven Gesundheitsschädigung der Arbeiter_innen und  Anwohner_innen beim Uranabbau selbst. Dass die Konzerne diese gänzlich unbeherrschbare Technologie dennoch mit allen Mitteln verteidigen, ist kein Zufall: Sie machen Milliardengewinne auf Kosten von Leben und  Gesundheit aller Menschen und zukünftigen Generationen. Genau dieselben Unternehmen sind es auch, die den Neubau klimaschädlicher Kohlekraftwerke vorantreiben und den Aufbau ökologisch und sozial verträglicher  Alternativstrukturen systematisch behindern.

V.i.S.d.P.: Astrid Müller, Kuhdamm 211, 10233 Berlin

 

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Hintergründe

Geheimer Prüfkatalog – Alle AKW vor dem Aus?

Kontraste-Geheimpapier:

Do 17.03.11 22:00

Geheimer Prüfkatalog – Alle AKW vor dem Aus?

Interne Unterlagen der Bundesregierung, die KONTRASTE exklusiv vorliegen, belegen: Allen deutschen Kernkraftwerken droht das AUS. Experten fordern neue Sicherheitsstandards, deren Umsetzung die Energiewirtschaft Milliarden kosten würde. Das Dokument kann unter https://tinyurl.com/6g55orp heruntergeladen werden.

Dokument der Bundesregierung

Arbeitsgruppe RS I 3 Bonn, 16. März 2011

Geheimer Prüfkatalog – Alle AKW vor dem Aus?

Erabeitet haben dieses Papier Fachleute aus den Atomaufsichtsbehörden der Ländern und des BMUs, durchaus größtenteils Kernkraft-Befürworter. Als weiteres Vorgehen wird empfohlen: Die Sicherheitsnormen massiv nach oben zu setzen. Das bedeutet einen Kurswechsel des BMUs: Bisher wurden die entsprechenden Forderungen gerade NICHT gestellt.

Erkannte Sicherheitsdefizite der deutschen Reaktoren:

̶     Erdbebenauslegung: Neckarwestheim 2 – liegt in Erdbebengebiet, steht auf zerklüfteten Kalkgestein, heute dürfte hier nicht einmal ein Industriegebiet gebaut werden.

̶     Hochwassergefahr: Unterweser, Brokdorf – z.B. Tsunamigefahr zur Hangrutschungen an Nordsee-Steilküsten.

̶     Terrorattacken: Philippsburg 1 – Wartungszentralen etc. sind nicht verbunkert.

Weitere Probleme: zusätzlich geforderte Rohrsysteme, besser geschützte Abklingbecken, … Zitat: „die geforderten Maßnahmen sind für alle Anlagen kurzfristig und als Voraussetzung für die Nutzung der zusätzlichen Strommengen aus der Laufzeitverlängerung umzusetzen.“ Bei konsequenter Abarbeitung des Katalogs würden laut Kontraste vermutlich kein AKW übrig bleiben!

Das AUS für Brunsbüttel, Krümmel, Isar 1 und Neckarwestheim 1 wurde bereits beschlossen.

| rbb Rundfunk Berlin…

https://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste_17_03_2011/geheimer_pruefkatalog.listall.on.printView.on.html