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Hintergründe Ökostrom / erneuerbare Energien Vorträge

Wieviel Leitung braucht das Land?

Der nachfolgende Vortrag soll eine grundlegende  Problematik des Ausbaus der Erneuerbaren Energien in Deutschland aufzeigen …

Die aktuelle Planung (??) ist ein Nebeneinander der beiden Varianten, wobei keinerlei Konzept erkennbar ist:

•Wie werden beide Varianten vernetzt?

•Wo werden welche Schwerpunkte gesetzt?

•Wo sind welche Speicher erforderlich?

•Welchen Leitungsausbau brauchen wir für das endgültige System?

Den gesamten Vortrag als PPP finden Sie hier.

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Ökostrom / erneuerbare Energien

Tchibo: Grüner Strom mit einem Fragezeichen

8. November 2010

Nun also auch Tchibo: Deutschlands größter Kaffeeröster steigt ins Ökostrom-Geschäft ein. In ganzseitigen Zeitungsannoncen und im Internet wirbt die Firma für „Grünen Strom“ aus „100 Prozent Wasserkraft“. Der Preis liegt vielerorts unter den Basistarifen der örtlichen Grundversorger, die großteils Atom- und Kohlestrom liefern. Also, alles super? Mehr hier

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Laufzeitverlängerung Ökostrom / erneuerbare Energien

IPPNW: Kritik am grünen Energiekonzept

Grünes Energiekonzept 2050 – ein kritischer Kommentar

Im Gedenken an Hermann Scheer

An die Grüne Bundestagsfraktion und weitere Politiker von Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Grüne Bundestagsfraktion hat am 1. Oktober einen Antrag mit dem Titel „Energie 2050 – sicher erneuerbar“ in den Deutschen Bundestag eingebracht. https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/030/1703061.pdf

So sehr wir es auch begrüßen, dass Sie öffentlich beständig mit überzeugenden Argumenten Druck gegen die Atomenergienutzung machen, empfehlen wir Ihnen, Ihren Bundestags-Antrag in den folgenden Punkten klarer und zielorientierter zu formulieren (vgl. Seite 3 des Antrags).

„Im Strombereich – soll der Atomausstieg forciert werden, z. B. durch die vorzeitige Abschaltung der acht ältesten und unsichersten Atomkraftwerke“

Das bedeutet: Ein paar ältere Atomkraftwerke sollen abgeschaltet werden, während die so genannten „neueren“ deutschen Atomkraftwerke durch Strommengen-Übertragungen umso länger in Betrieb bleiben sollen. Trotz des klaren Vertragsbruchs seitens der Atomkonzerne hält Bündnis 90/Die Grünen damit also unbeirrt an der Vereinbarung mit der Atomindustrie und an der Strommengen-Befristung fest, die sich als desaströs erwiesen hat. Anstelle klarer kurzfristiger Abschalttermine wird der Atomausstieg damit auf einen Zeitraum zwischen 2030 und 2050 vertagt.

Das ist sicherheitstechnisch verantwortungslos, da auch die zuletzt in Deutschland errichteten Atomkraftwerke gefährliche Sicherheitslücken aufweisen und Alterungsprozessen unterliegen. Dazu:

a) „Auch neueste deutsche Atomkraftwerke sind nicht sicher“: https://www.ippnw.de/presse/presse-2010/artikel/619a4a50a3/auch-neueste-deutsche-atomkraftwerke.html

b) Ausgewählte „Sicherheitsdefizite der Konvoianlagen“: https://www.ippnw.de/atomenergie/atomenergie-sicherheit/artikel/8038591a55/sicherheitsdefizite-der-konvoianlage.html

„- soll eine Brennelementesteuer zur Begleichung der gesellschaftlichen Schulden der Atomwirtschaft eingeführt werden, die zu einer Netto-Jahreseinnahme von 3,7 Mrd. Euro führt“

Die Einführung einer Brennelementesteuer ist grundsätzlich zu begrüßen. Eine solche kann allerdings nur dann eine Lenkungsfunktion in Richtung Atomausstieg erfüllen, wenn zugleich sichergestellt ist, dass sich die Atomkonzerne die zwei bis vier Milliarden pro Jahr nicht einfach über erhöhte Strompreise von den Stromkunden wieder hereinholen. Eine Brennelementesteuer, die die Kostenseite der Atomindustrie verändert und somit in der Industrie die nötigen Impulse bei der Kraftwerksplanung setzt, muss zugleich mit einer scharfen Strompreisaufsicht verknüpft sein. Davon ist im Bundestagsantrag aber nicht die Rede. Wir befürchten jedoch,dass Ihr Vorstoß wohl allein dazu führen würde, dass die Bürgerinnen und Bürger über den Strompreis weitere 3,7 Milliarden Euro pro Jahr indirekt an den Staat bezahlen müssen, um die Staatsschulden bei den Banken zu bedienen oder um neue Rüstungsgüter zu finanzieren.  Zu beachten ist auch der sozialpolitische Aspekt: Es kann und darf nicht sein, dass sich ärme Bevölkerungsschichten den Bezug von Strom (oder auch Wärme) nicht mehr leisten können, wie es in erschreckendem Maße bereits der Fall ist. Hierbei handelt es sich nicht mehr um eine erwünschte Lenkungswirkung mit dem Effekt, Energie zu sparen, sondern schlichtweg darum, dem reicheren Bevölkerungsschichten die Verschwendung von Energie weiterhin zu ermöglichen und ärmeren Bevölkerungsschichten die Nutzung von Energie vollständig zu verunmöglichen.

Siehe hierzu auch: „Brennelementesteuer dürfte zu höheren Strompreisen führen“ https://www.ippnw.de/presse/presse-2010/artikel/2f0a082335/brennelementesteuer-duerfte-zu-hoehe.html

„- sollen die Privilegien für die Atomwirtschaft abgeschafft werden, etwa durch die Erhöhung der Deckungsvorsorge für Unfälle oder die Überführung der Atom-Rückstellungen in einen öffentlichen Fonds“

Hinsichtlich der Deckungsvorsorge fehlt zu Art und Höhe jeder Ansatz. Geht es nur um eine weitere Erhöhung der Deckungszusagen der Atomkraftwerksbetreiber untereinander – wie schon beim „Atomkonsens“ vor Jahren, was konsequenterweise ohne jede Lenkungswirkung in Richtung Atomausstieg blieb? Oder geht es um die Verpflichtung zu einer echten Haftpflichtversicherung, die allein zu einer spürbaren Erhöhung des Kostenblocks bei den Betreibern führt, sofern ein Abwälzen auf die Strompreise unterbunden wird?

Die IPPNW und die Anti-Atom-Bewegung fordern eine volle Haftpflichtversicherung für die deutschen Atomkraftwerke:

https://www.atomhaftpflicht.de/

Diese Forderung wurde beispielsweise auch von Bärbel Höhn und Hans-Josef Fell unterstützt: https://www.atomhaftpflicht.de/prominente.php3#politik

Warum finden wir diese Forderung nun nicht im vorliegenden Bundestagsantrag?

„- soll der Neubau von Kohlekraftwerken durch die Einführung eines Mindestwirkungsgrads für fossile Kraftwerke wirksam gestoppt werden“

Mit dem vorgeschlagenen „Mindestwirkungsgrad“ würde eine gezielte Begünstigung von Gas-Großkraftwerken erfolgen anstelle des konsequenten Umsteuerns auf erneuerbare Energien. Der Ausstieg aus der fossilen Großkraftwerkswirtschaft würde sich somit weiter verzögern. Die Erhöhung der Abhängigkeit von Erdgas-Importen birgt erhebliche außenpolitische Risiken. Die Militarisierung der deutschen Außenpolitik steht in diesem Zusammenhang (Stichworte: „Energie-Außenpolitik“, Weißbuch der Bundeswehr, NATO-Strategie).

„- die erneuerbaren Energien ausbauen durch Beibehaltung und Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und die Netz- und Systemintegration durch Netzaus- und Netzumbau sowie Speicherlösungen verbessern“

Die „Beibehaltung und Weiterentwicklung“ des EEG könnten auch Union und FDP so allgemein unterschreiben. Es fehlt jegliches Bekenntnis dazu, dass das EEG nach der Maßgabe „weiterzuentwickeln“ ist, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Hand von Bürgern, Landwirten, Kommunen sowie von kleineren und mittleren Unternehmen umgebremst und beschleunigt weiter vorankommt.

Wie Hans-Josef Fell unlängst dargelegt hat, soll nach derzeitiger Planung der Bundesregierung das EEG mutmaßlich so „weiterentwickelt“ werden, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien „in Bürgerhand“ praktisch zum Erliegen kommt. Dem setzt der grüne Antrag konkret nichts entgegen.

Schon unter Rot-grün erfolgte eine Umorientierung weg von „Bürgerkraftwerken“ hin zur Offshore-Windenergie der Konzerne (wie auch zu imaginären Solarkraftwerken in der Wüste), was sich durch höhere Vergütungssätze für die Offshore-Windenergie im EEG ganz handfest manifestierte, ohne dass mit dieser Schwerpunktsetzung die erneuerbaren Energien bislang weiter vorangekommen wären. Noch immer gibt es keinen Offshore-Windpark in echten Tiefengewässern, hingegen überzeugende Planungen für den Windenergieausbau im Binnenland.

Die nackten Zahlen belegen den Unsinn dieser Strategie: Während es an Land bis 2020 um eine Windenergiekapazität von rund 60.000 Megwatt geht, hofft man im Meer maximal 10.000 Megawatt errichten zu können.

Siehe hierzu: „Regierung erklärt der erfolgreichsten Wirtschaftsbranche Deutschlands den Krieg“ https://www.ippnw.de/presse/presse-2010/artikel/85c945833f/regierung-erklaert-der-erfolgreichst.html

und: „Merkel sprengt die Brücken ins Solarzeitalter“ https://www.ippnw.de/presse/presse-2010/artikel/5bacb279bd/ippnw-merkel-sprengt-die-bruecke.html

– die Stromnetze forciert aus- und weiterbauen und sie unter öffentliche Kontrolle bringen, die Ausweitung des Baus von Erdkabeln anstelle umstrittener Freileitungen Vorrang einräumen, 500 Mio. Euro bis 2013 für den Um- und Ausbau der Netze bereitstellen, u. a. zur Förderung  intelligenter  Netze sowie den Bau von Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ)“

Die Forderung nach einem drastischen Ausbau des Strom-Verbundnetzes in Deutschland wie auch nach HGÜ-Stromautobahnen ins Ausland macht nur Sinn, wenn man hiermit große Strommengen aus neuen Kohle- oder Gaskraftwerken in Norddeutschland, aus Offshore-Windparks (und imaginären Wüstenkraftwerken) der Konzerne, aus neuen Atom- und Kohlekraftwerken Nordafrikas oder zum Stromaustausch etwa mit Skandinavien transportieren möchte.

Hermann Scheer wies immer wieder darauf hin, dass eine dezentrale Energiewirtschaft auf der Basis erneuerbarer Energien im Großen und Ganzen keinen massiven Verbundnetz-Ausbau erforderlich macht und im Gegenteil mit dem Abschalten von Atomkraftwerken sogar manche Verbundstromtrassen zurückgebaut werden können. Es geht allein um eine sinnvolle Netzverdichtung auf niedrigerer Spannungsebene.   Der grüne Europaabgeordnete Claude Turmes weist auf Bestrebungen hin, wonach die geplanten HGÜ-Stromautobahnen zwischen Nordafrika und Europa mit Solarstrom-Versprechen durchgesetzt werden sollen, faktisch aber möglicherweise dem Transport von Strom aus geplanten Kohle- und Atomkraftwerken dienen sollen.

Die Forderung im Bundestagsantrag nach einem massiven Ausbau des Stromverbundnetzes und von HGÜ-Stromtrassen erscheint vor diesem Hintergrund mehr als fragwürdig, nicht zuletzt auch aus finanziellen Gründen.

Siehe hierzu auch: „Für eine kriegs-präventive dezentrale Energiewirtschaft in Bürgerhand“ https://www.eurosolar.de/de/images/stories/pdf/SZA%202_2010_Paulitz_Desertec-Kritik.pdf

Der vorliegende Bundestagsantrag beinhaltet, obwohl möglicherweise gegensätzlich intendiert, die Fortschreibung einer nuklear-fossilen-offshore-Wirtschaft nach Maßgabe und zum Nutzen weniger großer Energiekonzerne, nicht aber die zügige Realisierung einer gemeinwohl-orientierten Energiewende.

Ein kurzfristiger Atomausstieg und die zügige Realisierung von 100 Prozent erneuerbarer Energie in Bürgerhand wird nur realisierbar sein, wenn die gegenwärtigen Oppositionsparteien die Bevölkerung, Landwirte, Handwerker, Kommunen sowie die vielen kleinen und mittelständischen Betriebe unterstützen und ihnen die Vorteile der dezentralen  regionalen Wertschöpfung vor Augen führen statt nach wie vor in erster Linie die Interessen der großen Energiekonzerne zu bedienen.

Mit freundlichen Grüßen Henrik Paulitz IPPNW

Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW)  Körtestr. 10 10967 Berlin Email: ippnw@ippnw.de

Über die IPPNW: Diese Abkürzung steht für International Physicians for the Prevention of Nuclear War. Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges engagieren sich seit 1982 für eine Welt ohne atomare Bedrohung und Krieg. 1985 wurden sie dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seit 1990 stehen zusätzlich gesundheitspolitische Themen auf dem Programm des Vereins. In der IPPNW sind rund 7.000 ÄrztInnen und Medizinstudierende organisiert.

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Ökostrom / erneuerbare Energien

DESERTEC, Wüstenstrom für alle (??)

Reihe: Klimadialog, Veranstalter: VWU, Inwent

14.9.2010, Erbacher Hof, Mainz, 17:30 – 20:00 Uhr

TeilnehmerInnen:

Michael Grabenströer, FR, Moderator
Dr. Ing. Hani El Nokraschy, DESERTEC Foundation
Katrin Laskowski, Afrika Verein der deutschen Wirtschaft, Ref. Nordafrika
Bernhard Zymla, GTZ, Kompetenzfeldleiter, Energie & Transport
Prof. Peter Heck, Umweltcampus Birkenfeld, FH Trier, Leiter IfaS

Die Vorträge und Diskussion in Stichworten:

Nokraschy: 3 Studien durch BMU finanziert – die Studien waren Vorlage für die Gründung der Union Mittelmeer. Windstärken in Skandinavien und Sahara sind jahreszeitlich umgekehrt. Energiebedarf im Mittelmeerraum verachtfacht sich im Vergleich zu 1980 bis 2050  (vor allem Türkei, Ägypten und Iran, Summe 4.000 TWh/p.a., soviel wie heute (2010) Europa. Biomasse, Geothemie, PV (Photovoltaik), Wind und Wasser liefern gerade mal 2.000 TWh, Solarthermie über 600.000 TWh. Verfahren für Solarthermie: Parabol-Teller und Turm, Fresnel. Beispiel Parabolteller wird vorgestellt. Zudem ermöglicht das Verfahren Nutzung für Meerwasserentsalzung. Hybridkraftwerke (mit fossilem Anteil zum gleichmäßigen Betrieb): Solaranteil 30%, mit thermischen Speicher 99%. (Abk. für diese Verfahren im weiteren Verlauf: CSP: Concentrating Solar Power)

Kosten für HGÜ (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) betragen ca. 1ct/KWh, Stromerzeugung 4 ct/KWh, MENA („Middle East & North Africa“, Nahost und Nordafrika, der Begriff bezeichnet die Region von Marokko bis zum Iran. Die Türkei wird nicht dazugerechnet.) soll ca. 20% seiner Energieproduktion exportieren, in Europa wären dies ca. 15% des Bedarfs. Strompreis statt 6,2 ct/KWh nur noch 4,9 ct/KWh. 81 % weniger CO2 dank Desertec.

Meerwasserentsalzung (3. Studie): natürlich erneuerbares Wasser ist bereits ausgeschöpft, bis 2050 sind weitere Steigerungen um ca. 55% erforderlich. Gewinn aus Stromproduktion soll den Wasserpreis subventionieren.

Strom-Gesamtverbrauch 18.000 TWh weltweit. Bei 3.000 km Leitung beträgt der Stromverlust 10 % bei HGÜ.

Laskowski: Frage – Kostenfrage: 400.000.000.000 € bis 2050 (350 für Kraftwerke, 50 für Leitungen). Finanzierung?

Problem ist vor allem, dass unterschiedliche Länder beteiligt sind. Heute ist es extrem schwer von einem zum andern Land zu reisen … Kleine Projekte sind schon schwierig, „traue mich daher nicht an so was Großes zu glauben“. Erfahrungen aus Marokko sind negativ. Plädiert für viele neue Arbeitsplätze, Versorgung für den Eigenbedarf schaffen. Viele Länder der Region importieren Strom AUS Europa. Größere Bedarf, erst einmal die Nachfrage vor Ort zu decken, bevor der europäische Bedarf gedeckt wird.

Heck: Nicht ein Problem der Länder ist bisher gelöst! Energierechnung ist teilweise so teuer, dass die Regierung Kosten aus dem Staatshaushalt übernahm (Marokko, 2008), sonst hätten Aufstände gedroht. Die vorhandenen Windparks lösen die Probleme bei weitem nicht. Wir bauen dort Wassertoiletten in Regionen, wo es kein Wasser gibt! Geldfrage ist kein Problem, die Planungen und Voraussetzungen stimmen aber nicht. Zusammenarbeit mit Deutschland durchaus erwünscht, innovative Techniken aus Deutschland wären heiß begehrt, u.a. bei Abwasserproblem. Z.B. Geklärte Abwässer gehen ins Meer, statt für Non-Food-Projekte genutzt werden.

Zymla: Frage: Geld und Technik sind da, spielt keine Rolle. Wie sieht es mit der Sicherheit aus? OPEC war bisher immer auch ein Erpressungspotential, Gefahr auf Desertec übertragbar?

Vorbemerkung: Energiebedarf bis 2020 (zu 2010) verdoppelt sich, es wird dabei vor allem auf Gas gesetzt. Dezentrale Anlagen machen Sinn, vor allem da wo die Infrastruktur fehlt, Großprojekte haben aber auch Vorteile. Korrektur 1 KWh/CSP: 15 – 16 ct/KWh (Unwidersprochen durch H. Nokraschy!). Der Rest muss finanziert werden, z.B. Klimazertifikate. Vorbedingung ist also die Frage, ob der Strom von den Europäern überhaupt gekauft wird zu diesem Preis, das ist eines der zentralen Probleme.

HGÜ-Leitungen sind auch nicht unproblematisch. Die Länder werden viel mehr fossile Kraftwerke bauen als Solar-Kraftwerk, um den aktuellen Bedarf zu decken.

Stromspitzen können schon nicht mehr zur Verfügung gestellt werden, selbst Mittellast macht Probleme, daher wäre ein Export nicht vertretbar und nicht durchsetzbar.

Sicherheitsfrage: Im Vergleich zum Öl beschränkte Mengenanteil an der europäischen Energieversorgung, daher kein Bedrohungspotential. GTZ konzentriert sich nicht auf CSP, sondern eher auf Windkraft. Bei Planungen für neue Kraftwerk werden heute schon parallel Planungen für PV gemacht. PV ist in 5 bis 10 Jahren preiswerter als CSP. Grund: der konventionelle Kraftwerkteil (Turbine etc.) ist nicht mehr verbilligbar.

Frage an Nokraschy: Zukunft des Konzeptes nach den gemachten Einwürfen?

Bei Kraftwerk-Kosten werden die Kosten für Brennmaterial nicht berücksichtigt. Bei Erneuerbare Energien fallen keine Brennstoffkosten an. Preisen für fossile Energien steigen. Stromlieferungen nach Europa können Teil der Finanzierung sein. Energieeinsparungen sind parallel erforderlich. Subventionierung von Strompreisen führen zur Verschwendung. (Anm.: Korrektur zu Strompreis CSP wird NICHT angesprochen!)

Zymla: Großprojekte werden nur finanzierbar sein, bei Abnahme zu festen Preisen in Europa, das kann und wird hier wiederum Probleme machen. EU-Kommision schiebt Pläne schon auf 2030, weil so viele Fragen offen sind.

Laskowski: In Algerien und Libyen ist eine Beteiligung von 49% max. möglich. Wasser ist das große Thema. Anknüpfungspunkt für Erneuerbare Energien! Gern mit kleineren Projekten anfangen und diese erfolgreich durchführen. Wäre ein Vorteil den Franzosen gegenüber. Deutscher Ruf: „Die Deutschen reden immer und machen nichts …“

Heck: Dramatische Probleme durch Wassermangel. Kostenfrage? 100 Mrd. Subvention für Atom nur in Deutschland! Marokkanische Energiebehörden wurden vor Veröffentlichung von Desertec nicht angesprochen. Problem zentrale Strukturen: Wir wollen kein 2. RWE in Nordafrika. Wenn das von Mittelständler und Kommunen gemacht wird, wäre optimal.

Fragen:

Arbeitsbedingungen, Beispiel Uranförderung?

Fragen nach Arbeitsbedingungen: Nokaschy: Modell Zusammenarbeit zwischen europäischer und afrikanischer Firma. Ziel: Lebensstandard soll erhöht werden, aber es gelten die Bedingungen im Land.

Zentral oder dezentral, Auswirkungen für Deutschland?

Nokraschy: Frage nach RWE und Co. Und deren Ziele. Münchner Rück aufgrund von Versicherungsschäden durch den Klimawandel initiativ geworden. Nur große Firmen können die großen Lösungen leisten. Kleine Unternehmen helfen hier nicht weiter. (??)

Wasserverbrauch? 3,5 L /kWh? Heck: Wasserbilanz muss positiv sein, also Verwendung von Meerwasser.

Vorteil PV gegenüber CSP: Heute noch Vorteil für CSP, kann sich aber ändern, also beides machen.

Auswirkungen Energieeinsparungen berücksichtigt? Zymla: Alle Konzepte funktionieren nur bei Effizienzsteigerung. Umsetzung schwierig!

Erpressbarkeit? Sicherheit?

Zymla: Auch Marokko ist abhängig von der Abnahme des Stroms. Mittel, um Spannungen abzubauen. Erpressbarkeit ist z.B. auch bei Russland (Gas) viel stärker gegeben. Unterstützt eher die Sicherheit.

Laskowski: sehe das anders, etliche Konfliktgebiete (span. Marokko, Algerien/Marokko, Libysche Südgrenze …)

Auch wenn wir Desertec realisieren, enthebt uns das nicht der Bedingung unseren Lebensstil drastisch zu ändern?

…?

CO2-Reduktion zu minimal? 20 % Einsparung bei Strom (= 20% der Energie gesamt = ca. 4% gesamt). Desertec kann Wasser generieren. Mit Wasser lassen sich Pflanzen generieren, damit CO2 binden, diese CO2-Einsparung ist bisher nicht gerechnet. (Website Sekem). Problem: Zentralisierung bei einigen wenigen großen Konzernen, alle andere Probleme sind lösbar.

Strategiewechsel CSP zu PV möglich im laufenden Verfahren?

s.u.

Frankreich als Konkurrent? Ist aber mitvernetzt? Einbindung von Saudi-Arabien?

Nokraschy: Saudi-Arabien soll eingebunden werden, vor allem für Meerwasserentsalzung. Desertec ist noch nicht auf eine bestimmte Technologie festgelegt. CSP wurde bisher in Deutschland nicht gefördert. PV: Verdoppelung der Anlagen führt zu einer Preisreduzierung um 10 – 15%, zuletzt sogar 25%. Ähnliche Entwicklung auch bei CSP zu erwarten (??? Wohl kaum, andere Produktionslinien: Großanlagen statt Material = Silizium, Anm. des Prot.)

Frage nach der Wirtschaftlichkeit? Warum muss Entwicklungshilfe wirtschaftlich sein?

Industrie vor Ort oder wird alles aus Deutschland importiert?

Nokraschy: Großindustrie muss importiert werden, „das ist so!“ Zmyla: Es soll eine Quote der Produktion im eignen Land eingeführt werden. (keine Aussage, wie hoch die Quote wäre).

Äquatorregion scheidet für CSP aus, da lange Zeiten mit Wolkenbildung.

Zymla: Unterstützung Bundesregierung ist eher verhalten.

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Ökostrom / erneuerbare Energien

Lichtblick-Studie

Atomkraft blockiert Ausbau der erneuerbaren Energien

https://www.lichtblick.de/h/presse_258.php

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Akualisierungen des Buches Hintergründe Ökostrom / erneuerbare Energien

St R ompreis W ucher E r

RWE erhöht die Strompreise, angekündigt sind netto 1,5 Cent/kWh. Eine ungerechtfertigte und illegitime Preiserhöhung, wie ein von Bündnis 90/Die Grünen in Auftrag gegebenes Gutachten bestätigt!

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Ökostrom / erneuerbare Energien

Mogelpackung Ökostrom? Wechseln, aber richtig!

Hauptsache Ökostrom, egal bei welchem Anbieter? Der gekaufte Strom kommt doch auf jeden Fall auf jeden Fall auf CO2-neutraler Stromgewinnung wie Wasser, Wind, Solar? DENKFEHLER!