Kategorien
Akualisierungen des Buches Atom und Politik Laufzeitverlängerung Störfälle

Störfall Fessenheim – wie schwer war der Störfall wirklich?

Der Störfall in Fessenheim im April 2014 wirbelt völlig zu Recht eine Menge Staub auf und schürt den Ärger über die Vertuschung und Verharmlosung. Damals waren 3.000 L Wasser in die Reaktor-Steuerzentrale eingedrungen und hatte für eine Überschwemmung gesorgt.

Der Reaktor wurde abgeschaltet und – da offenbar die Steuerung durch das eingedrungene Wasser offenbar völlig ausgefallen war – wurde der Meiler den Berichten zufolge per Einleitung von Bor ins Kühlsystem (Notborierung) heruntergefahren. (Schnellabschaltung mithilfe von Bor: Bor ist ein chemisches Element, das gut Neutronen einfangen kann. Deshalb kann es die nukleare Kettenreaktion – das sind die sog. „schnellen Neutronen“ – in einem Reaktor stoppen. Bei der Spaltung von Uranatomkernen werden mehr Neutronen freigesetzt, was dann wiederum zur Spaltung weiterer Uranatomkerne führt.)

In der Mitteilung der französischen Atomaufsicht ASN sei von einer solchen Maßnahme aber nicht die Rede gewesen. Die Medien berufen sich auf ein Schreiben der ASN an den Leiter des Kraftwerks nahe der Grenze zu Baden-Württemberg wenige Tage nach dem Zwischenfall.

Ein derartiges Vorgehen ist die absolute Ausnahme und – wie auch in den Berichten erwähnt – bisher in Europa nicht vorgekommen. Mertins, Sachverständiger bei Reaktor- und Anlagensicherheit, GRS, die im Auftrag der Bundesregierung die Sicherheit von Atomkraftwerken beurteilt: „Es gibt eine Information, dass für etwa drei Minuten die Temperatur im Reaktorkern aus dem Ruder gelaufen ist. Das ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass man keine Informationen mehr über die Regelung im Kern hatte.“ Die Mannschaft habe in diesem Moment den Reaktor quasi blind gefahren, sagt Mertins. Zitat der SZ, die jetzt den Skandal aufgedeckt hat: „Der Elektronik tat das Wasser nicht gut, Alarm wurde ausgelöst. Bis dahin nur ein kleiner Störfall, nichts allzu Ungewöhnliches in Frankreichs ältestem Atommeiler. Aber es war erst der Anfang. Was dann folgte, ist nach Recherchen von SZ und WDR nicht mehr Routine, sondern eine Abfolge von technischem Versagen und Chaos, die es so in der Region selten gegeben hat.

Die Steuerstäbe, welche die Geschwindigkeit des Kernzerfalls regeln sollen, ließen sich nicht mehr absenken. Damit war zunächst eine Unterbrechung des Kernspaltungsprozesses nicht möglich. Normalerweise sollten die Steuerstäbe im Notfall AUTOMATISCH in den Reaktor fallen (sie werden von Elektromagneten gehalten und fallen so z.B. bei einem Stromausfall nach unten). Wenn diese Notabschaltung versagt – wie offenbar in diesem Fall – droht eine Kernschmelze, der sog. GAU (Größter anzunehmender Unfall). Wenn in dem Zeitraum, in dem der Reaktor nicht aktiv gesteuert werden konnte (laut Berichten „drei Minuten“), eine weitere Störung, z.B. ein Ausfall der Kühlwasserpumpen, aufgetreten wäre, dann hätte die Energieproduktion im Reaktor unkontrolliert angestiegen, ohne dass eine Gegenmaßnahme durch Einfahren der Steuerstäbe dem hätte entgegenwirken können. Im schlimmsten Fall wär es zu eine Überhitzung und Kernschmelze gekommen. Katastrophen geschehen ja meistens dann, wenn mehrere Störungen zeitgleich auftreten …

Richtig ernst zu nehmen ist jedoch vor allem auch das Vertuschen durch die Aufsichtsbehörden, das fatal an den Beinah-GAU von Biblis 1987 erinnert …

Die französische Atomaufsicht hatte den Vorfall offenbar drastisch herunter gespielt. Die „Bor-Notabschaltung“ wurde schlicht in den Meldungen unterschlagen. Gemeldet wurde nur eine „INES-1-Störung. In Kosloduj, Bulgarien war ein vergleichbarer Vorfall 2006 als „INES 2“ eingestuft worden. INES ist die Skala für die Schwere der Störfälle, Fukushima und Tschernobyl waren jeweils „Stufe 7“ auf der 7-teiligen Skala.…

Der Sprecher des französischen Bündnisses „Stop Fessenheim“, André Hatz, zählt die Gefahren von Fessenheim auf: fehlender Terrorschutz, die Lage – acht Meter tiefer als der nahe Rheinseitenkanal und in einer Erdbeben-Zone. Und dann die vielen Störungen, versteht sich: Seit 2010 allein 16 Vorfälle der Stufe 1.

Die nachgeschobene Erklärung der ASN für die Notborierung: „Aber das ist keine Notfall-Prozedur. Der Betreiber ist zu jedem Zeitpunkt im Rahmen der normalen Verfahren geblieben, um die Situation zu managen, die im Übrigen kontrollierbar geblieben ist. (Zitat der Regionalchefin der ASN Straßburg, Sophie Letournel Regionalzeitung Dernières Nouvelles d’Alsace am Samstag.) Eine Notabschaltung sei immer noch möglich gewesen … ist vollends unglaubwürdig. Der Schaden und die Reparaturkosten (Austausch des vollständigen Wasserkreislaufes) stehen in keinem Verhältnis zu einem Einfahren der Steuerstäbe.

Kategorien
Akualisierungen des Buches Hintergründe Störfälle

Neues aus Fukushima

https://www.tagesthemen.de/multimedia/video/video1304968.html

bzw.

https://download.media.tagesschau.de/video/2013/0513/TV-20130513-1417-1001.webm.webm

 

Kategorien
Hintergründe Störfälle

Update, 25.03.2011, 10:00 Uhr: Leck im Reaktor 3, Kernschmelze offen!

Vorbemerkung: Es deutet alles darauf hin, dass heute Nacht der Mega-GAU eingetreten ist! Die Verstrahlung der drei Arbeiter im Untergeschoss von Block drei und um das 10.000-fache gestiegene Radioaktivitätswerte im Wasser in Block 3, aber auch in 1 und 2 lassen m.E. keine andere Erklärung zu, als dass der Reaktorkern/-druckbehälter an mindestens einer Stelle durchgeschmolzen ist! Die unten von Kyodo genannte „Beschädigung der Brennstäbe … als Ursache“ ist schlicht Quatsch bzw. wissentlich gelogen, DIESE sind nach allen Erkenntnissen seit etlichen Tagen bereits beschädigt!
Die 2. genannte Erklärung (massive Probleme in einem oder mehreren Abklingbecken ist ebenfalls möglich und kaum besser, m.E. aber eher unwahrscheinlich. Eine „Überhitzung“ würde die Folgen nicht erklären, einen massiven Brand würde man sehen und die Radioaktivität in der Luft hätte in gleichem Maß zugenommen. Dies wird jedoch bisher nicht gemeldet.
Aufgrund der Tatsache, dass Block 3 der mit den MOX-Elementen ist, wird es zusätzlich zu einer zusätzlichen Belastung mit Plutonium in einem Maß geben, dessen Wirkung nicht abschätzbar ist.
(Ausgewertet wurden weitere zusätzlich Quellen wie z.B. SWR3-Rundfunk-Nachrichten und Hamburger Morgenpost)

„Erhebliche Schäden“ in Reaktor 3 festgestellt

(Tagesschau) 25.03.2011: Eine Verstrahlung von Arbeitern mit 10.000-fach erhöhter Radioaktivität im AKW Fukushima deutet nach Einschätzung der japanischen Behörden auf eine erhebliche Schädigung des Reaktorblocks 3 hin. Experten der Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) vermuten entweder eine partielle Kernschmelze mit einer Beschädigung des Reaktorbehälters oder eine Überhitzung des Abklingbeckens für abgebrannte Kernbrennstäbe. Sollte dies zutreffen, müsse mit einem deutlichen Anstieg der Radioaktivität in der Umgebung des AKW gerechnet werden.

(Spon) 25.03.2011: Drei Arbeiter im Unglücks-AKW Fukushima sind in Reaktor 3 schwer verstrahlt worden. Nun wurde auch in den Blöcken 1 und 2 radioaktives Wasser entdeckt, die Arbeiten mussten unterbrochen werden. Der Betreiber Tepco gibt den Männern eine Mitschuld an ihren Verletzungen.
Neuer Rückschlag im Kampf gegen den drohenden Super-GAU: Im Unglücks-AKW Fukushima musste die Arbeit an den Reaktoren 1 und 2 gestoppt werden, weil im Untergeschoss der beiden Gebäude Wasser mit hoher Radioaktivität gefunden wurde, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Freitagnachmittag (Ortszeit).
Bereits am Donnerstag war es in Block 3 zu einem Zwischenfall mit stark erhöhter Strahlung gekommen: Drei Arbeiter standen beim Austausch eines Kabels in radioaktiv verseuchtem Wasser und waren dadurch einer extrem hohen Strahlenbelastung ausgesetzt. Nach Angaben des AKW-Betreibers Tepco wies das Wasser mit 3,9 Millionen Becquerel pro Kubikzentimeter eine 10.000-fach erhöhte Radioaktivität auf.
Die hohen Werte deuten nach einer Meldung Kyodos auf die Möglichkeit hin, dass Kernbrennstäbe im Reaktor 3 beschädigt worden sind und hohe Strahlung freisetzen. Ein Tepco-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, eine Beschädigung eines Reaktordruckbehälters im Block 3 sei „möglich“. In dem Behälter befinden sich Brennstäbe, die neben Uran auch hochradioaktives Plutonium enthalten.[1]

(FOCUS) 25.03.2011, 8.19 Uhr: Auch AKW-Betreiber Tepco spricht nun von einer möglichen Beschädigung des Reaktordruckbehälters in Block 3. „Es ist möglich, dass der Behälter in dem Reaktor, der die Brennstäbe enthält, beschädigt ist“, sagt ein Sprecher. Im Reaktor 3 von Fukushima enthalten die Brennstäbe neben Uran auch Plutonium, ein hochradioaktives, extrem giftiges Schwermetall.

(FOCUS) 25.03.2011, 07.32 Uhr: Stark radioaktiv belastetes Wasser hat nun auch die Arbeiten an den Reaktoren 1 und 2 im Atomkraftwerk Fukushima 1 gestoppt. Die Arbeiten mussten unterbrochen werden, nachdem dort Wasser mit hoher Radioaktivität gefunden worden war, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.

(FOCUS) 25.03.2011, 07.09 Uhr: Der Kern eines Reaktors des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima Daiichi könnte laut der Vermutung eines Mitarbeiters der Atomsicherheitsbehörde beschädigt sein. Dabei handele es sich um Block 3. Sollte dies zutreffen, könnte die Radioaktivität in der Umgebung des Kraftwerks deutlich ansteigen.[2]


[1] https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753058,00.html

[2] https://www.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/tid-21642/-live-ticker-japan-akw-betreiber-gibt-arbeitern-mitschuld_aid_607447.html

Kategorien
Ökostrom / erneuerbare Energien

DESERTEC, Wüstenstrom für alle (??)

Reihe: Klimadialog, Veranstalter: VWU, Inwent

14.9.2010, Erbacher Hof, Mainz, 17:30 – 20:00 Uhr

TeilnehmerInnen:

Michael Grabenströer, FR, Moderator
Dr. Ing. Hani El Nokraschy, DESERTEC Foundation
Katrin Laskowski, Afrika Verein der deutschen Wirtschaft, Ref. Nordafrika
Bernhard Zymla, GTZ, Kompetenzfeldleiter, Energie & Transport
Prof. Peter Heck, Umweltcampus Birkenfeld, FH Trier, Leiter IfaS

Die Vorträge und Diskussion in Stichworten:

Nokraschy: 3 Studien durch BMU finanziert – die Studien waren Vorlage für die Gründung der Union Mittelmeer. Windstärken in Skandinavien und Sahara sind jahreszeitlich umgekehrt. Energiebedarf im Mittelmeerraum verachtfacht sich im Vergleich zu 1980 bis 2050  (vor allem Türkei, Ägypten und Iran, Summe 4.000 TWh/p.a., soviel wie heute (2010) Europa. Biomasse, Geothemie, PV (Photovoltaik), Wind und Wasser liefern gerade mal 2.000 TWh, Solarthermie über 600.000 TWh. Verfahren für Solarthermie: Parabol-Teller und Turm, Fresnel. Beispiel Parabolteller wird vorgestellt. Zudem ermöglicht das Verfahren Nutzung für Meerwasserentsalzung. Hybridkraftwerke (mit fossilem Anteil zum gleichmäßigen Betrieb): Solaranteil 30%, mit thermischen Speicher 99%. (Abk. für diese Verfahren im weiteren Verlauf: CSP: Concentrating Solar Power)

Kosten für HGÜ (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) betragen ca. 1ct/KWh, Stromerzeugung 4 ct/KWh, MENA („Middle East & North Africa“, Nahost und Nordafrika, der Begriff bezeichnet die Region von Marokko bis zum Iran. Die Türkei wird nicht dazugerechnet.) soll ca. 20% seiner Energieproduktion exportieren, in Europa wären dies ca. 15% des Bedarfs. Strompreis statt 6,2 ct/KWh nur noch 4,9 ct/KWh. 81 % weniger CO2 dank Desertec.

Meerwasserentsalzung (3. Studie): natürlich erneuerbares Wasser ist bereits ausgeschöpft, bis 2050 sind weitere Steigerungen um ca. 55% erforderlich. Gewinn aus Stromproduktion soll den Wasserpreis subventionieren.

Strom-Gesamtverbrauch 18.000 TWh weltweit. Bei 3.000 km Leitung beträgt der Stromverlust 10 % bei HGÜ.

Laskowski: Frage – Kostenfrage: 400.000.000.000 € bis 2050 (350 für Kraftwerke, 50 für Leitungen). Finanzierung?

Problem ist vor allem, dass unterschiedliche Länder beteiligt sind. Heute ist es extrem schwer von einem zum andern Land zu reisen … Kleine Projekte sind schon schwierig, „traue mich daher nicht an so was Großes zu glauben“. Erfahrungen aus Marokko sind negativ. Plädiert für viele neue Arbeitsplätze, Versorgung für den Eigenbedarf schaffen. Viele Länder der Region importieren Strom AUS Europa. Größere Bedarf, erst einmal die Nachfrage vor Ort zu decken, bevor der europäische Bedarf gedeckt wird.

Heck: Nicht ein Problem der Länder ist bisher gelöst! Energierechnung ist teilweise so teuer, dass die Regierung Kosten aus dem Staatshaushalt übernahm (Marokko, 2008), sonst hätten Aufstände gedroht. Die vorhandenen Windparks lösen die Probleme bei weitem nicht. Wir bauen dort Wassertoiletten in Regionen, wo es kein Wasser gibt! Geldfrage ist kein Problem, die Planungen und Voraussetzungen stimmen aber nicht. Zusammenarbeit mit Deutschland durchaus erwünscht, innovative Techniken aus Deutschland wären heiß begehrt, u.a. bei Abwasserproblem. Z.B. Geklärte Abwässer gehen ins Meer, statt für Non-Food-Projekte genutzt werden.

Zymla: Frage: Geld und Technik sind da, spielt keine Rolle. Wie sieht es mit der Sicherheit aus? OPEC war bisher immer auch ein Erpressungspotential, Gefahr auf Desertec übertragbar?

Vorbemerkung: Energiebedarf bis 2020 (zu 2010) verdoppelt sich, es wird dabei vor allem auf Gas gesetzt. Dezentrale Anlagen machen Sinn, vor allem da wo die Infrastruktur fehlt, Großprojekte haben aber auch Vorteile. Korrektur 1 KWh/CSP: 15 – 16 ct/KWh (Unwidersprochen durch H. Nokraschy!). Der Rest muss finanziert werden, z.B. Klimazertifikate. Vorbedingung ist also die Frage, ob der Strom von den Europäern überhaupt gekauft wird zu diesem Preis, das ist eines der zentralen Probleme.

HGÜ-Leitungen sind auch nicht unproblematisch. Die Länder werden viel mehr fossile Kraftwerke bauen als Solar-Kraftwerk, um den aktuellen Bedarf zu decken.

Stromspitzen können schon nicht mehr zur Verfügung gestellt werden, selbst Mittellast macht Probleme, daher wäre ein Export nicht vertretbar und nicht durchsetzbar.

Sicherheitsfrage: Im Vergleich zum Öl beschränkte Mengenanteil an der europäischen Energieversorgung, daher kein Bedrohungspotential. GTZ konzentriert sich nicht auf CSP, sondern eher auf Windkraft. Bei Planungen für neue Kraftwerk werden heute schon parallel Planungen für PV gemacht. PV ist in 5 bis 10 Jahren preiswerter als CSP. Grund: der konventionelle Kraftwerkteil (Turbine etc.) ist nicht mehr verbilligbar.

Frage an Nokraschy: Zukunft des Konzeptes nach den gemachten Einwürfen?

Bei Kraftwerk-Kosten werden die Kosten für Brennmaterial nicht berücksichtigt. Bei Erneuerbare Energien fallen keine Brennstoffkosten an. Preisen für fossile Energien steigen. Stromlieferungen nach Europa können Teil der Finanzierung sein. Energieeinsparungen sind parallel erforderlich. Subventionierung von Strompreisen führen zur Verschwendung. (Anm.: Korrektur zu Strompreis CSP wird NICHT angesprochen!)

Zymla: Großprojekte werden nur finanzierbar sein, bei Abnahme zu festen Preisen in Europa, das kann und wird hier wiederum Probleme machen. EU-Kommision schiebt Pläne schon auf 2030, weil so viele Fragen offen sind.

Laskowski: In Algerien und Libyen ist eine Beteiligung von 49% max. möglich. Wasser ist das große Thema. Anknüpfungspunkt für Erneuerbare Energien! Gern mit kleineren Projekten anfangen und diese erfolgreich durchführen. Wäre ein Vorteil den Franzosen gegenüber. Deutscher Ruf: „Die Deutschen reden immer und machen nichts …“

Heck: Dramatische Probleme durch Wassermangel. Kostenfrage? 100 Mrd. Subvention für Atom nur in Deutschland! Marokkanische Energiebehörden wurden vor Veröffentlichung von Desertec nicht angesprochen. Problem zentrale Strukturen: Wir wollen kein 2. RWE in Nordafrika. Wenn das von Mittelständler und Kommunen gemacht wird, wäre optimal.

Fragen:

Arbeitsbedingungen, Beispiel Uranförderung?

Fragen nach Arbeitsbedingungen: Nokaschy: Modell Zusammenarbeit zwischen europäischer und afrikanischer Firma. Ziel: Lebensstandard soll erhöht werden, aber es gelten die Bedingungen im Land.

Zentral oder dezentral, Auswirkungen für Deutschland?

Nokraschy: Frage nach RWE und Co. Und deren Ziele. Münchner Rück aufgrund von Versicherungsschäden durch den Klimawandel initiativ geworden. Nur große Firmen können die großen Lösungen leisten. Kleine Unternehmen helfen hier nicht weiter. (??)

Wasserverbrauch? 3,5 L /kWh? Heck: Wasserbilanz muss positiv sein, also Verwendung von Meerwasser.

Vorteil PV gegenüber CSP: Heute noch Vorteil für CSP, kann sich aber ändern, also beides machen.

Auswirkungen Energieeinsparungen berücksichtigt? Zymla: Alle Konzepte funktionieren nur bei Effizienzsteigerung. Umsetzung schwierig!

Erpressbarkeit? Sicherheit?

Zymla: Auch Marokko ist abhängig von der Abnahme des Stroms. Mittel, um Spannungen abzubauen. Erpressbarkeit ist z.B. auch bei Russland (Gas) viel stärker gegeben. Unterstützt eher die Sicherheit.

Laskowski: sehe das anders, etliche Konfliktgebiete (span. Marokko, Algerien/Marokko, Libysche Südgrenze …)

Auch wenn wir Desertec realisieren, enthebt uns das nicht der Bedingung unseren Lebensstil drastisch zu ändern?

…?

CO2-Reduktion zu minimal? 20 % Einsparung bei Strom (= 20% der Energie gesamt = ca. 4% gesamt). Desertec kann Wasser generieren. Mit Wasser lassen sich Pflanzen generieren, damit CO2 binden, diese CO2-Einsparung ist bisher nicht gerechnet. (Website Sekem). Problem: Zentralisierung bei einigen wenigen großen Konzernen, alle andere Probleme sind lösbar.

Strategiewechsel CSP zu PV möglich im laufenden Verfahren?

s.u.

Frankreich als Konkurrent? Ist aber mitvernetzt? Einbindung von Saudi-Arabien?

Nokraschy: Saudi-Arabien soll eingebunden werden, vor allem für Meerwasserentsalzung. Desertec ist noch nicht auf eine bestimmte Technologie festgelegt. CSP wurde bisher in Deutschland nicht gefördert. PV: Verdoppelung der Anlagen führt zu einer Preisreduzierung um 10 – 15%, zuletzt sogar 25%. Ähnliche Entwicklung auch bei CSP zu erwarten (??? Wohl kaum, andere Produktionslinien: Großanlagen statt Material = Silizium, Anm. des Prot.)

Frage nach der Wirtschaftlichkeit? Warum muss Entwicklungshilfe wirtschaftlich sein?

Industrie vor Ort oder wird alles aus Deutschland importiert?

Nokraschy: Großindustrie muss importiert werden, „das ist so!“ Zmyla: Es soll eine Quote der Produktion im eignen Land eingeführt werden. (keine Aussage, wie hoch die Quote wäre).

Äquatorregion scheidet für CSP aus, da lange Zeiten mit Wolkenbildung.

Zymla: Unterstützung Bundesregierung ist eher verhalten.