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Akualisierungen des Buches Atom und Politik

Westafrikanische Staaten planen nukleare Zusammenarbeit

Die Weltbank, wie der IWF, wichtige Teile des Weltwährungssystems, der US-Dollar zur Leitwährung bestimmt, 1944 gegründet in Bretten Wood (Kanada), beide Organisationen wurden mit der Gründung der UNO zu UNO-Sonderorganisationen. Die Weltbank hatte damals die jahrzehntelange Aufgabe, die von den Kriegshandlungen im 2. Weltkrieg betroffenen Ländern mit Investitionskapital zum Wiederaufbau zu unterstützen. Heute unterstützt die Weltbank, die Länder der südlichen Hemisphäre. Hier wurde ein Stromverbundnetz in Ostafrika mitfinanziert, jetzt will Westafrika nachziehen und beide große Regionen wollen das mit AKW bestücken.

Dieter Kaufmann

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11.08.2015

Die neu geschaffene West African Integrated Nuclear Power Group (WAINPG) hat an ihrer ersten Sitzung in Niamey in Niger einen Entwurf einer Absichtserklärung ausgearbeitet.

Am Treffen Ende Juli 2015, das auf Einladung des nigrischen Präsidenten, Mahamadou Issoufou, und der Nigerien Atomic Energy High Authority (NAEHA) einberufen wurde, nahmen Delegationen aus Benin, Burkina Faso, Ghana, Mali, Niger, Nigeria und Senegal teil. Auch Vertreter der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) und der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) wirkten mit. Sie diskutierten die Möglichkeit, ein regionales Kernenergieprogramm in Westafrika zu entwickeln.

Weiter s. Link:

Quelle: M.A. nach WNN, 29. Juli 2015

https://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/westafrikanische-staaten-planen-nukleare-zusammenarbeit

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Akualisierungen des Buches

Situation in Japan und anderswo

Dieter Kaufmann:

In Japan sollen 2 AKW hochgefahren werden. Vor Fukuschima waren dort 54 AKW in Betrieb. 42 AKW müssen noch „geprüft“ werden. Auch bei den beiden Gedenkfeiern zu den Atombombenabwürfen am 6. Und 8.08.2015 kam es zu Anti-AKW-Protesten, was ein gesellschaftlicher Verstoß in Japan bedeutet.

Video: https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-107359.html

Vietnam möchte 14 AKW bauen und hat einen Rahmenvertrag mit Russland abgeschlossen.
https://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/rahmenvertrag-zwischen-russland-und-vietnam

In den USA sind zwei neu geplante AKW plantechnisch endgültig zurückgegeben worden
https://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/usa-rueckzug-des-callaway-2-col-antrages
https://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/usa-calvert-cliffs-3-col-zurueckgezogen

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Atom und Politik Hintergründe

ZEIT FÜR KLARE WORTE

heute vor 70 Jahren fand eines der größten, wenn nicht das größte Verbrechen der Menschheit statt: der Atombombenabwurf auf Nagasaki! „Die (beiden) Atombombenexplosionen töteten insgesamt etwa 92.000 Menschen sofort – fast ausschließlich Zivilisten und von der japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter. An Folgeschäden starben bis Jahresende 1945 weitere 130.000 Menschen. In den weiteren Jahren kamen etliche hinzu.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Atombombenabw%C3%BCrfe_auf_Hiroshima_und_Nagasaki). Und es wurde niemand dafür zur Verantwortung gezogen, kein Eingeständnis des Unrechtes, schon gar nicht eine Entschuldigung für dieses Kriegsverbrechen. Waren bisher fast alle – außer den verantwortlichen US-amerikanischen Kriegsverbrecher und ihren Vasallen – einhellig der Meinung, zumindest die 2. Atombombe sei für die – als Grund genannte – Kapitulation Japans unerheblich gewesen, so wird jetzt – endlich! – auch bereits der erste Bombenabwurf auf Hiroshima als für den Kriegsausgang nicht entscheidend eingestuft.

„Unmittelbar nach Kriegsende hätten hohe US-Militärs darüber geklagt, dass die Atombomben strategisch nicht notwendig und moralisch nicht gerechtfertigt gewesen seien, sagte der ARD-Reporter Klaus Scherer im Deutschlandradio Kultur. In der Wochenschau hieß es 1945, dass Japan ‚am Boden‘ gewesen sei, und zwar ‚lange bevor die Atombomben fielen‘.“ (Quelle: https://www.deutschlandradiokultur.de/hiroshima-und-nagasaki-als-die-atombomben-fielen-lag-japan.1008.de.html?dram:article_id=326508

Die Bomben waren da und mussten im „echten“ Einsatz getestet werden, und zwar BEIDE Varianten!

Hätte es eine ehrliche, faire Aufarbeitung des 2. Weltkrieges durch die internationale Gemeinschaft gegeben (wie es dies in den Nürnberger Prozessen gegen die Deutschen ansatzweise gegeben hatte), so hätten die für die Abwürfe Verantwortlichen ebenfalls auf die Anklagebank (und danach lebenslang hinter Gitter) gehört.

Und heute? Die Atomkriegsuhr (englisch doomsday clock, eigentlich „Uhr des Jüngsten Gerichts“) (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Atomkriegsuhr) steht mit „3 vor 12“ auf dem schlechtesten Stand seit 1987 (nur 1x stand sie noch tiefer auf „2 vor 12“, auf dem Höhepunkt der Kubakrise. Es wird über „militärische Lösungen“ (auch durch die NATO) der Ukrainekrise nachgedacht, in den USA wird gegen das Atomabkommen mit dem Iran mobilisiert, die im Atomwaffensperrvertrag unterzeichnete Abrüstung der Supermächte findet seit etlichen Jahren nicht mehr statt, statt dessen wird modernisiert (auch bei den „deutschen“ rechtswidrig in Büchel gelagerten Atombomben).

Die „zivile“ Nutzung geht trotz Tschernobyl und Fukushima fast ungebremst weiter, URENCO produziert europaweit. Jeder Staat, der Zugriff auf die „zivile“ Nutzung hat kann in wenigen Jahren (Japan und Deutschland könnte dies in wenigen Monaten) Atombomben bauen. DAS ist gerade das Problem der Iran-Atom-Krise. Aber „Aussteigen“ aus diesem Teufelskreislauf? NEIN, nichtdoch, wir haben doch eine FREIE Wirtschaft, die muss das dürfen, wenn sie will.

Und URENCO wird demnächst verkauft (mit welchen Auflagen eigentlich? Und wie sollen die kontrolliert werden?). Und wir haben doch Vertragsschutz und Bestandsgarantien. Enteignen? Stilllegen? DAFÜR müssten es doch schwerwiegende Gründe geben …

Der Iran wird trotz Abkommen weiter an seiner Bombe bauen können, wenn er das will, bestenfalls mit einiger Verzögerung … Saudi-Arabien und andere werden dem Beispiel folgen, der 3. Einsatz einer Atombombe gegen Menschen ist nur noch eine Frage weniger Jahrzehnte (wenn wir soviel Glück haben … ).