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Störfälle

Riss im Reaktor?

Der Druck in einer benachbarten Anlage (einem der anderen Blöcke?) steigt, hier ist die Kühlung mittlerweile offenbar ebenfalls komplett ausgefallen, auch hier droht offenbar eine Kernschmelze. (Tagesthemen, 12.3.2011, 0:50 Uhr)

NOAA HYSPLIT Modellrechnungen für eine mögliche Ausbreitung der Radioaktivität zeigt die HP: https://inqbus-hosting.de/support/dokumentation/docs/ausbreitung-einer-radioaktiven-wolke-aus-japan

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Der Druck im Reaktor liegt um das Doppelte über dem zulässigen Wert, die Radioaktivität im Kontrollraum liegt 1000-fach über dem Normalwert. Da der Reaktor-Kühlkreis mit dem Kontrollraum NICHT verbunden ist, wird ein Riss im Reaktor vermutet. Gleichzeitig läuft die Kühlung nach wie vor auf Batterien, deren Ende der Leistungsfähigkeit absehbar ist. Es droht sowohl eine Explosion als auch eine Kernschmelze. Die Radioaktivität in der Umgebung ist mittlerweile auf das achtfache angestiegen, es wird eine Zone von 10 km evakuiert. (Quelle: „heute nacht“, ZDF von 23:40 am 11.03.2011)

Das deckt sich mit der Information, das der Kühlwasserstand „aus unerklärlichen Gründen“ um mehr 2 m gefallen ist.

Der Betreiber TEPCO = Tokio Electric Power Company (https://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/11031210-e.html) hat mittlerweile eingestanden, dass radioaktiver dampf abgelassen wurde, um den Druck zu verringern („We have decided to implement measures to reduce the pressure of the reactorcontainment vessel for those units that cannot confirm certain level of water injection by the Reactor Core Isolation Cooling System, in order tofully secure safety.“)


Der Stand laut Tepco ist folgender (betroffen sind also sieben Reaktoren, vier sind außer Betrieb gewesen) :

Fukushima Daiichi Nuclear Power Station:
 Units 1 to 3: shutdown due to earthquake
 Units 4 to 6: outage due to regular inspection

Fukushima Daini Nuclear Power Station:
 Units 1 to 4: shutdown due to earthquake

Betreiber von Tokai ist Japan Atomic Power Company. Auf deren Hompepage gibt es keine aktuellen Infos.

Betreiber von ist Onagawa ist Tohoku Electric Power Company, deren HP ist derzeit wiederum nicht erreichbar ...
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NTV 19:13: Feuer im AKW gelöscht, aber radioaktivität soll frei gesetzt worden sein.

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Spiegel online 11.3. Die Betreibergesellschaft Tokyo Electric Power Company gibt auf ihrer Website an, dass bei drei der sechs Reaktoren alle Notstrom-Generatoren ausgefallen seien. Man habe die Meiler daraufhin geflutet. Der Industrieverband World Nuclear Association meldete, man habe erfahren, dass die Situation unter Kontrolle sei. Allerdings ist der Verband – ebenso wie die Internationale Atomenergiebehörde IAEA – auf Informationen aus Japan angewiesen. „Die würde ich zurzeit mit der Pinzette anfassen“, warnte Atomexperte Schneider. Nach Angaben der japanischen Atomaufsicht hat die Betreiberfirma drei oder vier Generatorenfahrzeuge vor Ort. Diese könnten aber nicht angeschlossen werden, weil ein passendes Kabel fehle. Derzeit werde versucht, dieses Kabel per Flugzeug herbeizuschaffen. Gleichzeitig versuche das Unternehmen, aus einem anderen Kernkraftwerk eine Ersatzbatterie für den Notbetrieb des Kühlsystems zu dem havarierten AKW zu bringen.

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Tagesschau: Röttgen sagt, selbst für den Fall des Austrittes von Radioaktivität (Druck ablassen z.B.) bestünde keine Gefahr für die deutsche Bevölkerung und deutsche AKW seien sicher … (Anm. der Red.: kein Kommentar)

 

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Störfälle

Bundesumweltministerium betreibt Desinformationspolitik

ausgestrahlt – Gemeinsam gegen Atomenergie
Pressemitteilung

Hamburg, 11. März 2010

Bundesumweltministerium betreibt Desinformationspolitik angesichts  drohender Kernschmelze in japanischem AKW

Auch in deutschen AKW Ausfall der Kühlung möglich / Morgen Proteste  zwischen Neckarwestheim und Stuttgart

Das Bundesumweltministerium erklärt zur drohenden Kernschmelze im AKW  Fukushima nach dem Erdbeben in Japan: Die deutschen Atomkraftwerke seien  „gegen die bei uns zu erwartenden Erbeben“ ausgelegt. „Die Anlagen  werden bei Überschreiten bestimmter sicherheitsrelevanter Grenzwerte  automatisch abgeschaltet“, sagte ein Sprecher in Berlin.

Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation ausgestrahlt:  „Das Bundesumweltministerium betreibt eine unerträgliche  Desinformationspolitik. Auch die japanische Regierung hatte behauptet,
ihre AKW seien erdbebensicher. Was wir in diesen dramatischen Stunden  erleben, ist ja gerade, dass selbst eine automatische Abschaltung nicht  vor einer Kernschmelze schützt. Selbst nach einer Schnellabschaltung
produzieren die Brennstäbe so viel Energie, dass sie ohne ständige  Kühlung schmelzen. Das Erdbeben in Japan hat in Fukushima zum Ausfall  der Stromversorgung und des kraftwerkseigenen Notkühlsystems geführt.
Gleiches kann in deutschen Atomkraftwerken passieren.

Auch im hessischen AKW Biblis war am 8. Februar 2004 nach dem Ausfall  der externen Stromversorgung ein sogenannter „station blackout“  eingetreten und es drohte die Kernschmelze. Im AKW Neckarwestheim ist
die Notstromversorgung besonders labil. Es ist der einzige Reaktor mit  nur drei Hauptkühlkreisen. Und es gab bereits wiederholt Ausfälle der  Hauptkühlmittelpumpen.

Für die Stilllegung des AKW Neckarwestheim und aller anderen  Atomkraftwerke demonstrieren morgen Zehntausende mit einer 45 km langen  Menschenkette von Neckarwestheim bis Stuttgart.

Wir rufen angesichts der erschreckenden Ereignisse in Japan alle  Atomkraftgegner dazu auf, sich morgen an den Protesten in  Baden-Württemberg zu beteiligen. Aus dem ganzen Bundesgebiet fahren
Sonderzüge und Busse zur Menschenkette.“

Rückfragen an Jochen Stay, Tel. 0170-9358759  https://www.ausgestrahlt.de

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GAU Japan – Lösung a la Harrisburg?

Mittlerweile ist bekannt, dass wahrscheinlich drei der sechs Blöcke vom Kühlwasserausfall betroffen sind und dort Kernschmelzen drohen.

Tokio (dpa) – Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima steigt die Radioaktivität in einem Turbinengebäude des Reaktors Nummer 1. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreibergesellschaft in der Nacht zum Samstag (Ortszeit). Nach Angaben des Fernsehsenders NHK ist zudem auch der Druck in einem der Reaktoren gestiegen. Es werde derzeit überlegt, «ein wenig» Luft rauszulassen, um den Druck zu senken.

Die Anwohner in der Umgebung seien bereits in Sicherheit gebracht worden. Laut dem Betreiber werde wenn überhaupt nur «wenig» Luft abgelassen, was einem Experten zufolge ein «üblicher Vorgang» sei. In zwei Reaktoren des AKW war die Kühlung ausgefallen. Auch sämtliche vier Notgeneratoren waren ausgefallen. Als Folge war das Kühlwasser bedrohlich zurückgegangen. Im äußersten Fall droht laut Experten die Gefahr einer Kernschmelze.

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In Harrisburg wurde das Problem der Wasserstoffwolke in der Kuppel genauso gelöst. Natürlich ist die Aussage Unsinn, das sei üblich und es würde nur „ein wenig Luft rauszulassen, um den Druck zu senken“.