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Störfälle

Iod-131 in der Luft über Europa

Verschiedene Messstellen registrieren eine schwache Strahlung, von Iod-131 ausgehend.

In mehreren Teilen Europas sind in der Atmosphäre Spuren von Iod-131 festgestellt worden. Das meldet die Internationale Atomenergiebehörde IAEA. Zunächst über Tschechien, dann über den Nachbarländer Ungarn, Österreich und sind kleine Mengen radioaktiven Iods-131 in der Luft entdeckt worden. Da das Iod-131 eine Halbwertzeit von ca. 8 Tage hat, muss es in den letzten Wochen bzw. Monaten freigesetzt sein. Die Werte waren äußerst gering, sie lagen nahe an der Nachweisgrenze.

Die Chefin der tschechischen Atomsicherheitsbehörde, Dana Drabova teilte mit, ihre Mitarbeiter hätten radioaktives Jod 131 seit Ende Oktober an einer ganzen Reihe von Messstellen entdeckt.

Die Messinstrumente sind sehr empfindlich, da sie darauf ausgelegt sind weltweite Verstöße gegen den Atomwaffensperrvertrag aufzuspüren und somit auf allerkleinste Mengen an frei gesetzter Radioaktivität reagieren. Ein größeren Unfall in einer kerntechnischen Anlage kann man daher ausschließen, da sonst zuvor die entsprechend höheren Konzentrationen messbar gewesen wären. Es sei dann, die Behörden der betroffenen („von der Wolke überquerten“) Staaten hätte entsprechende Erkenntnisse zurück gehalten oder nicht gemessen. DANN kann das Material auch aus einem bisher nicht bekannten Störfall (allerdings deutlich NACH dem 11.3.) z.B. in Fukushima stammen.

Unwahrscheinlich ist nach Auffassung des Verfassers (wie in Erklärungen mehrfach genannt) ein Störfall mit auch in der Medizin (z.B. Kontrastmittel) verwendeten Iod-131, dazu ist die Verbreitung zu weitflächig. Dagegen könnte ein kleinerer Störfall in einem südosteuropäischen AKW ist eine mögliche Ursache sein. Jod ist stark flüchtig und kann schnell über weite Strecken verbreitet werden, was die Bestimmung der Herkunft erschwert. In der Umgebung von Kernkraftwerken ist Jod-131 ein wichtiger Hinweis darauf, dass die betreffende Anlage ein Leck hat.

Ein Gesundheitsgefahr ist bei den derzeit in Deutschland nachgewiesenen Mengen auszuschließen.

(Ergänzung am 9.12.2011) Im Nachherein
wird gemeldet:
Nachrichten über festgestellte Jod-131-Messungen
in vielen Ländern Europas schockierten im Novem-
ber die Öffentlichkeit mehrere Tage lang.
Schließlich gab die IAEO bekannt, dass die Quelle
des entdeckten Jod-131 in Europa wahrscheinlich 
aus dem "Institute of Isotopes Ltd.", Budapest, 
welches Radioisotope produziert, stammt.
Laut Ungarischer Atomenergiebehörde fand die
Freisetzung vom 8. September bis zum 16. November
2011 statt. Der Grund für die Freisetzung wird
noch untersucht.
(Quelle: ger-nukenews Nachrichtensammlung,
Band 3, Eintrag 1)

Quelle:

https://www.sueddeutsche.de/V5I38B/310324/Jod-131-schwebt-in-der-Luft.html

https://www.sueddeutsche.de/wissen/jod-messungen-radioaktive-strahlung-ueber-europa-1.1187120

weiteres: https://ex-skf.blogspot.com/2011/11/radioactive-iodine-detected-in-wide.html

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