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Störfalle

Atomausstieg im Baltikum!

neueste Meldung:

Die Linksparteien, die die nächste Regierung in Litauen bilden dürften, unterstützten die AKW-Nein-Kampagne. Auch aus Lettland und Estland gibt es bereits Stimmen, die für die Annullierung der AKW-Pläne plädieren. Vor allem die hohen Kosten von geschätzten fünf bis acht Milliarden Euro zeigten wohl Wirkung.
Die Abrisskosten für Ignalina zahlt die EU, voraussichtlich 2,9 Milliarden Euro.
Für die AtomkraftgegnerInnen im Gebiet Kalliningrad, Polen, Ukraine, und Weissrussland dürfte die Entscheidung gegen die Atomenergie in Litauen für positive Stimmung sorgen, um mit ihrer Anti AKW Arbeit weiter zu bestärken.
Die Stromversorgung in den drei Baltenstaaten hängt immer noch an Russland. Im Gespräch war mal eine 380 KV Leitung nach Polen, aber davon war in der letzten Zeit nichts mehr gehört. (Dieter Kaufmann)

Litauen: Gegen AKW!

Die Litauer wollen keine AKW haben. In dem leider nicht bindenden Referendum stimmten die Litauer am Sonntag gegen den Bau eines neuen Atomkraftwerks unweit der zwei bestehenden aber stillgelegten Atommeiler Ignalina. Laut von der Wahlkommission veröffentlichten Teilergebnissen lehnten 61,57 Prozent der Wähler die Baupläne in Visaginas ab, 34,76 Prozent waren dafür. Dieses Ergebnis hat “beratenden Charakter” – insofern aber große Bedeutung, als auch erstmalig in Litauen die geforderte 50prozentige Stimmbe-teiligung erreicht wurde. Für das Visagines-Projekt war im März trotz der Abstimmungspläne ein Vorvertrag mit Hitachi in einer Höhe von sechs bis acht Milliarden Euro abgeschlossen worden, der nun hinfällig ist – so denn die neue Regierung Wort hält. (contratom)

Hintergrund:

In Ignalina waren zu Sowjetzeiten insgesamt vier AKW vorgesehen. Nach Tschernobyl 1986 waren die beiden fest geplanten AKW nicht mehr durchsetzbar. 1988 fanden Großdemonstrationen in der damaligen sowjetischen Repulik Litauen mit bis zu 150.000 Menschen statt.

Weissrussland will AKW, Polen will die gesamte Atompalette von Uranabbau über unendlich viele AKW bis zur WAA im eigenen Land aufbauen. Eine Ausschreibung für AKW wurde bereits auf den Weg gebracht. Es wird ein Gesamtkonzept einschließlich der Finanzierung sein. Einzelheiten sind noch nicht bekannt.

Im Gebiet Kalingrad wird ein AKW bereits gebaut. Ein zweites AKW wird vermutlich im nächsten Jahr erfolgen. 10 weitere neue AKW sind europäischen Teil von Russland geplant.
Alle wollen den Strom auch nach Westeuropa verkaufen und warten darauf, dass die Energiewende in der BRD scheitert.