Kategorien
Akualisierungen des Buches Hintergründe Vorträge

Atommacht Iran?

Eine Präsentation (PPP) zum Thema finden Sie hier: Atommacht Iran_kurz. Verbände, Parteigliederungen, Bürger-Inis etc. können sich bei Interesse am dazu gehörenden Vortrag gern bei mir melden: Kwkoch(a)gmx.de.

Kategorien
Akualisierungen des Buches Hintergründe Störfälle

Atomforschungsanlage GKSS – Forschung an der Atombombe?

Posted on 1. November 2012 by Dirk Seifert

Mit dem geplanten Rückbau der Atomforschungsreaktoren der GKSS in Geesthacht kommt vor Ort auch die Frage auf, ob möglicherweise “Spuren verwischt” werden könnten, die eine Erklärung für das weltweit größte Leumämiecluster bei Kindern und Jugendlichen liefern könnten. Gab es geheime Forschungen, bei denen es 1986 zu einer Explosion kam, bei der Radioaktivität freigesetzt wurde und die später zu den zahlreichen Erkrankungen geführt haben? Experimente, die möglicherweise für Atomwaffen von Bedeutung gewesen sein könnten? Offiziell wird das bis heute bestritten, aber der Verdacht ist immer noch in der Welt. Hier bitte  weiter lesen

Kategorien
Unterschriftskampagnen gegen Atomenergie

KEINE Flutung der ASSE!

der Asse II-Koordinationskreis hat eine Unterschriftenaktion gegen die Flutung

der Asse als Notfallkonzept gestartet. Bitte unterzeichnet und leitet die Unterschriftenaktion an alle die du kennst weiter.

 

Innerhalb von 20 Tagen sollen 20.000 Unterschriften gesammelt werden. Ich würde mich über eine möglichst große Weiterverbreitung freuen!

Zur Unterzeichnung bis 27.6. stehen die drei Punkte:

 

„Ich bin gegen die Flutung des Mülls in Asse II

1. Asse II ist kein Endlager: Der Müll muss raus!

2. Die Flutung der Asse ist keine Lösung, auch nicht im Notfall.

3. Der Betreiber des Asse-Bergwerkes muss Konzepte entwickeln, Notfälle in jedem Fall zu beherrschen!“

Der Link zur online-Unterzeichnungsmöglichkeit: https://asse2alarm.de/online.htm

Hier sind Unterschriftenlisten runterzuladen: https://asse2alarm.de/liste_a4_sw.pdf

Mehr Informationen auf der Homepage https://asse2alarm.de

oder in der Zeitung  https://asse2alarm.de/ASSE-Alarm-Zeitung.pdf



		
Kategorien
Entsorgung

Analyse: Parteienkonsens löst kein Atommüll-Problem

https://www.ausgestrahlt.de/hintergrundinfos/politische-analyse/artikel/d6ce3bda9c/parteienkonsens-loest-kein-atommuell.html

08.05.2012

Die Vierparteien-Geheimgespräche zur Atommüll-Entsorgung gehen in die falsche Richtung. Denn sie schaffen nicht die Voraussetzungen für einen gesellschaftlichen Konsens. Und sie verhandeln immer noch: Die Gespräche zwischen CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen um das sogenannte „Endlagersuchgesetz“ dauern weiter an. Zuletzt am 24. April trafen sich SpitzenpolitikerInnen der Parteien aus Bund und Ländern in Berlin. Was sie dabei konkret verhandelten, blieb im Verborgenen: Die Beteiligten haben „Stillschweigen“ verabredet. Mit Transparenz und Beteiligung der Bevölkerung ist es also bisher nicht weit her bei diesem mit großem Getöse angekündigten angeblichen „Neustart“ der Suche nach einer Lagermöglichkeit für den tagtäglich wachsenden Atommüll-Berg. Ganz im Gegenteil: Selten wurde ein Gesetz konspirativer vorbereitet. Statt die Betroffenen der Atommüllpolitik von Anfang an mit einzubeziehen, gelten sie wohl weiter als diejenigen, deren Widerstand am Ende gebrochen werden muss. Da scheint es geboten, mit Informationen eher sparsam zu sein.

Auf dem Weg zum Formelkompromiss

Für die VerhandlungsführerInnen geht es um viel mehr als nur um einen schlechten Deal in Sachen strahlende Abfälle. Der Landtagswahlkampf in NRW mit der Spitzenkandidatur von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) spielte zwischenzeitlich eine größere Rolle als die Frage, nach welchen Kriterien ein dauerhaftes Atommüll-Lager gesucht werden soll. Und als nächstes wird, im Januar 2013, in Niedersachsen gewählt. Trotzdem scheint es, als wollten alle beteiligten Parteien sich unbedingt einigen – auf einen wie auch immer gearteten Formelkompromiss, den sie dann als Erfolg verkaufen können. Doch eine Einigung ist kein Wert an sich, auch wenn die Medien manchmal so tun. Wer sich auf das Falsche einigt, erreicht sein Ziel nicht. Das ist, wie wenn man eine Autobahnbrücke über ein zwei Kilometer breites Tal plant: Wenn der eine die Brücke 1,5 Kilometer lang bauen will und der zweite nur einen Kilometer und man einigt sich auf 1,3 Kilometer, taugt – trotz großer Einigkeit! – die ganze Brücke nichts.

Ein Endlager in Gorleben bleibt weiter möglich

Auch was sich da als schwarz-gelb-rot-grünes Verhandlungsergebnis in Sachen Atommüll abzeichnet, wird den Konflikt sicher nicht lösen: Falsch sind bereits die Prämissen der neuen Suche: kein Stopp der Atommüllproduktion, kein endgültiges Aus für Gorleben, keine Aufarbeitung der Fehler der Vergangenheit – Stichwort Asse – und keine echte Mitbestimmung der betroffenen Bevölkerung. Ohne all das aber ist der Atommüll-Konflikt nicht lösbar. Vielmehr wird der Vierparteien-Anlauf wie alle vorherigen auch über kurz oder lang wieder gegen die Wand fahren. So gesehen bedeutet die Schlagzeile „Parteien-Gespräche vor der Einigung“ in Wahrheit „Parteien-Gespräche vor dem gemeinsamen Scheitern“. „Einig“ nämlich sind sich die VerhandlungsführerInnen bereits darin, dass ein Endlager in Gorleben weiter möglich sein soll. Und darin, die Klagemöglichkeiten von AnwohnerInnen aller potenziellen Atommüll-Lager deutlich einzuschränken. Unklar ist lediglich noch, ob und wann die Arbeiten im Salzstock Gorleben unterbrochen werden und was mit den Zwischenergebnissen der „Vorläufigen Sicherheitsanalyse“ passieren wird, die den Endlager-Standort Gorleben eigentlich juristisch absichern sollte. Unklar ist darüber hinaus, ob es überhaupt noch an einem weiteren Standort eine Erkundung unter Tage geben soll, ob und wenn ja welche Kriterien bereits im Gesetz festgeschrieben werden und welche Behörden bei der Suche welche Rolle spielen sollen. Zwei Tage nach der bisher letzten Verhandlungsrunde tagte übrigens mal wieder der Bundestags-Untersuchungsausschuss zu Gorleben. Als Zeuge war Dr. Paul Krull geladen, der 1995 für die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Auftrag der damaligen Bundesumweltministerin Angela Merkel eine Studie zur „Untersuchung und Bewertung von Salzformationen“ in Sachen Atommüll-Lagerung erarbeitet hatte. Von 41 untersuchten Salzstöcken entsprachen drei den Eignungs-Vorgaben. Gorleben wurde damals gleich gar nicht mit untersucht, hätte aber, so Krull auf Nachfrage im Ausschuss, in jedem Falle schlechter abgeschnitten. Merkel kommentierte die Studie damals vor der Presse mit dem Satz: „Gorleben bleibt erste Wahl.“

Kategorien
drohender Atomkrieg Hintergründe Störfalle

EIN mögliches Szenario eines Präventivschlages gegen die „Iranische Atombombe“

Das aufgezeigte Szenario ist hochgradig spekulativ, beruht aber auf Fakten (wie die Verteilung der iranischen Anlagen oder den Erkenntnissen von Fukushima) oder auf belegbaren Vermutungen (wie die politische Stimmung der Mehrheiten in den genannten Ländern oder dem nötigen Einsatz von Mini-Nukes, um die unterirdischen Anlagen treffen zu können). Nähere Hintergründe dazu finden Sie HIER. An vielen Stellen können die Entwicklungen unterschiedlich (harmloser oder schlimmer) ablaufen, aber es kann auch genauso kommen wie dargestellt. Es soll aufzeigen, dass der immer heftiger diskutierte Weg der „militärischen Lösung“ unkalkulierbare Risiken enthält und unverantwortbar ist. Ein kurzer „präziser“ Schlag wie im Fall Osirak/Irak 1981 oder Syrien 2007 wird den gewünschten Effekt (Ausschalten der Möglichkeiten des Iran, Atombomben zu produzieren) bestenfalls für Monate erreichen und wäre daher nicht hilfreich. Wenn angegriffen wird, so müssen zumindest die wichtigsten Anlagen wie der Reaktor in Buschehr, der Forschungsreaktor in Teheran,  die Zentrifugenanlagen in Fordo / Qom und Natanz völlig zerstört werden. In allen diesen Fällen – laufende Anlagen mit radioaktivem Material – wird allein schon durch den Angriff in großem Maß Radioaktivität freigesetzt werden. Auch das ist anders als im Irak und Syrien, hier wurden beide Anlagen zerstört BEVOR sie in Betrieb gingen. Zudem werden die Anlagen in Fordo / Qom nur mit „bunkerbrechenden Sprengköpfen “ zerstört werden können. Die Gefahr, dass Israel dafür auf die wahrscheinlich vorhandenen „Mini-Nukes“ (kleine Atombomben, die gezielt erst im Untergrund explodieren) zurückgreifen, ist vorhanden.

erste Version, 5.3.2012, geringfügige Überarbeitung 17.4.2012 und 23.12.2012, Aktualisierung aufgrund der aktuellen Ereignisse im April/Mai 2018

Karl-W. Koch

—————————

Tag 1, 3:30 Uhr: Eine große Anzahl israelischer Kampfjets und zehn Bomber starten und nehmen Kurs auf den Iran. Die Staffel fliegt über Jordanien landeinwärts und überquert dann den Irak. Die jordanische Luftwaffe greift auf Anweisung der Regierung nicht ein, diese war von den USA zum Nichthandeln verpflichtet worden. Die irakische Regierung protestiert, hat jedoch aufgrund nicht vorhandener Luftwaffe keine Handlungsmöglichkeit.

4:30 Uhr: Die iranische Grenze ist erreicht, die Kampfjets gehen in den Tiefflug 50 m über Grund über und teilen sich in verschiedene Staffeln auf. Ziele sind die Anreicherungsanlagen in Arak,  Fordo (Ghom) und Natanz, der Reaktor in Buschehr, der in Bau befindlichen Reaktoren in Arak und die Konversionsanlage (zur Herstellung von UF6) in Isfahan.

ab 6:00 Uhr: Die Ziele werden in kurzen Zeitabständen erreicht. Zuvor ist es vereinzelt zu Luftkämpfen mit der iranischen Luftwaffe gekommen, bei der die Iraner allerdings keine Chance gegen die überlegene israelischen Maschinen haben. Sieben iranische Maschinen werden abgeschossen, ein israelischer Jet muss notlanden. Die Bomber werfen ihre Ladung gezielt ab und zerstören die Ziele vollständig. In Fordo werden dabei mittels Raketen zwei strategische „Bunker Buster“ B-61-11 (sog. „Mininukes“) eingesetzt, um die unterirdischen Anlagen zu zerstören. Wie diese eigentlich nur in US-Arsenalen vorhandene Waffen in israelischen Besitz kamen, bleibt unklar.

ab 7:30 Uhr: Die Staffeln sind auf dem Rückweg und werden jetzt in massive Luftkämpfe verwickelt. Dabei erleiden die Israelis deutliche Verluste. Zwei Bomber und sieben Jets werden abgeschossen, die iranischen Verluste sind ungleich höher.

8:00 Uhr: Die Nachrichtensender weltweit melden den Angriff, wobei das Ausmaß zunächst unbekannt bleibt. Die iranische Regierung spricht von Flächenbombardements und schweren Verlusten in der Zivilbevölkerung. Der Einsatz der „Bunkerbrecher“ bleibt zunächst unerwähnt. Die israelische Regierung schweigt.

13:00 Uhr: Die US-Regierung reagiert mit einer Stellungnahme, in der dem Iran aufgrund des angeblich wieder aufgenommenen Atom-Programms die Schuld am Angriff gegeben wird. Trump twittert: „Der Griff der Verbrecher ohne ordentlich funktionierendes Gehirn im Iran nach der Atombombe wurde von einer großartigen Militärallianz beendet. Wunderbar! Damit haben wir den Weltfrieden gerettet. GREAT!.“

16:00 Uhr: Der Iran nennt erste Zahlen: So seien bei den Angriffen mehrere Tausend Menschen ums Leben gekommen, zudem sei durch die Bombardierung ziviler Atomanlagen „in großem Umfang Radioaktivität freigesetzt worden“. Eine radioaktive Wolke treibe aufgrund des Südwestwindes auf die Millionenstadt Teheran zu, eine Evakuierung sei unvermeidlich. Ursache sei die Bombardierung in Ghom. Erstmalig wird dabei der Verdacht geäußert, Israel habe Atombomben eingesetzt.

20:00 Uhr: Al-Dschasira, CNN und andere internationale Nachrichtensender berichten von Massenpaniken in mehreren iranischen Großstädten, vor allem in Teheran und Isfahan. Allein dabei seien weitere „etliche Hunderte“ von Menschen umgekommen.

2. Tag: In einigen arabischen Hauptstädten wie Damaskus, Tunis, Bahrain, Bagdad gibt es spontane Großdemonstrationen mit mehreren Zehntausend Teilnehmern. Dabei werden „Tod den USA“ und „Freiheit für Palästina“ sowie anti-israelische Parolen skandiert. Erste Übergriffe auf Amerikaner und Europäer werden registriert, davon enden einige tödlich durch Lynchjustiz. In Syrien, Kuwait, Jordanien, Saudi-Arabien, Pakistan und weiteren Länder werden die westlichen Botschaften geschlossen. Die Bundesregierung gibt Reisewarnungen für die gesamte MENA-Region heraus und fordert Reisende und Geschäftsleute auf, diese Länder „umgehend“ zu verlassen. Mehrere arabische Regierungen fordern eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates und eine Verurteilung Israels. Dem schließen sich China, Russland, Nordkorea und einige europäische Regierungen, darunter Frankreich, an. IPPNW meldet erste Messwerte der Radioaktivität aus dem Iran, danach wurde sowohl im Ghom, Natanz wie auch in Buschehr große Menge radioaktiver Substanzen freigesetzt. Für Ghom bestätigen die Messwerte die Explosion von mindestens einer Atombombe. Aus Isfahan wird eine deutlich erhöhte Radioaktivität gemeldet, lediglich aus Arak kommen keine erhöhten Werte.

3. Tag: Nachdem Al-Dschasira die mutmaßliche Flugroute über Jordanien veröffentlicht, kommt es in Amman zu Massenprotesten gegen die Regierung und gegen das Königshaus. In den nächsten Stunden eskaliert die Lage, Regierungsgebäude werden gestürmt, die Sicherheitstruppen werden förmlich überrannt, hochrangige Regierungsmitglieder werden vom Mob gelyncht. Der Königsfamilie gelingt in letzter Minute die Flucht nach Saudi-Arabien.

Die iranische Regierung fordert Israel ultimativ zur „Herausgabe der Massenmörder“ (gemeint sind die Piloten und die Verantwortlichen in der Regierung) sowie die USA zu „energischen Reaktionen gegenüber Israel“ innerhalb von 72 Stunden auf, andernfalls würden in den nächsten Tagen „Maßnahmen ergriffen, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun“.

In den südlichen Außenbezirken von Teheran wird eine Strahlenbelastung von 5 mSv pro Stunde gemessen. Die Regierung befiehlt die „geordnete Evakuierung“ und bittet die Nachbarländer um logistische Unterstützung und die Aufnahme von vorerst 200.000 Flüchtlingen. Der Irak und die Türkei erklären sich zu Hilfsmaßnahmen bereit. Aus Buschehr gibt es erste Luftaufnahmen, die den Reaktor als rauchende, im Innern noch brennende Trümmer zeigen. Von hier werden Messwerte von 1.200 mSv pro Stunde übermittelt. Das Gebiet ist mittlerweile weiträumig evakuiert.

4. Tag: In der Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates verhindern die USA mit ihrem VETO eine Verurteilung Israels. Auch Deutschland stimmt mit „Nein“. Es kommt zu Tumulten, mehrere Delegationen verlassen noch während der laufenden Sitzung unter Protest den Saal. Eine Reihe arabischer Staaten, darunter Saudi-Arabien – offenbar unter dem Druck schiitischer Minderheiten im Land – bricht noch am selben Tag die diplomatischen Beziehungen zu den USA und Deutschland ab und schließt die Botschaften.

In Jordanien erklärt ein Revolutionsrat die Regierung für gestürzt. An der Macht ist eine eigenartige Mischung aus Hamas-Sympatisanten, Kommunisten und islamischen Fundamentalisten. Das jordanische Militär erklärt seine Loyalität zu den neuen Machthabern, die umgehend die Mobilisierung ausrufen. Der Friedensvertrag der alten Regierung mit Israel wird „mit sofortiger Wirkung für ungültig“ erklärt. Auch die Ägyptische Militär-Regierung setzt den Friedensvertrag zunächst „aus“.

Die Russische Regierung erklärt den Tod von 38 Beratern in Buschehr und verlangt eine Erklärung der israelischen Regierung. Der Botschafter aus Tel Aviv wird abgezogen, der israelische Botschafter ausgewiesen.

In Saudi-Arabien kommt es trotz des Zick-Zack-Kurses der Regierung zu ersten massiven Demonstrationen und Unruhen gegen das Königshaus, vor allem seitens der starken schiitischen Minderheit im Land.

Am Roten Meer dreht der Wind auf „Ost“ und treibt die radioaktive Wolken des brennenden Reaktors in Buschehr auf Kuwait und Basra zu. Im Irak wird die Regierung gestürzt und alle sunnitschen und kurdischen Politiker wegen Hochverrates umgehend öffentlich hingerichtet. Es kommt es zu Massakern der schiitischen Mehrheit an den Teilen der sunnitischen Bevölkerung, die in den vergangenen Jahren mit den USA-Besatzern zusammen gearbeitet hatte. Es gibt mehrere Hundert Tote.

Die kuwaitische Regierung warnt vor dem „Aufenthalt im Freien, der Verwendung von nicht abgefülltem Wasser und frischen Nahrungsmitteln“. Eine Evakuierung sei nicht vorgesehen und wäre praktisch auch nicht machbar.

Die iranische Regierung wiederholt ihre Aufforderung an die USA und Israel und setzt eine Frist bis „morgen, 24:00 Uhr“. Die Regierungen der USA und Israels weisen die Forderungen barsch zurück, beide bieten jedoch zivile Hilfe an. Das wiederum wird von der iranischen Regierung als „Beleidigung des iranischen Volkes“ zurückgewiesen.

5. Tag: Die Evakuierung von Teheran beginnt, nachdem zuvor Hunderttausende auf eigene Faust die Stadt verlassen hatten. Ein riesiger Flüchtlingstreck bewegt sich in Richtung der türkischen Grenze. Andere Flüchtlinge versuchen die unversehrten iranischen Großstädte wie Bandar Abbas, Täbris und Mashhad zu erreichen.

Die Radioaktivitätsmessungen in Ghom, Teheran und Buschehr zeigen weiter hohe, in Ghom teilweise noch steigende Werte.

6. Tag: Um 5:00 Uhr Teheraner Zeit erklärt die iranische Regierung Israel den Krieg. Als Grund wird der Völkermord am iranischen Volk genannt, für den die Israel jetzt zur Verantwortung gezogen werde. Israel könne jederzeit durch die Erklärung, die Schuldigen auszuliefern oder nach Den Haag an das Kriegsverbrechergericht zu überstellen, einen Waffenstillstand erreichen.

Um 6:00 Uhr beginnt der Raketenbeschuss Israels. Aus dem Gazastreifen und Südlibanon werden Hunderte Kassamraketen abgefeuert. Zur Überraschung der Israelis verfügen die Palästinenser offenbar neuerdings über elektronische Steuereinheiten, welche die Treffsicherheit wesentlich erhöhen. Zudem gibt es einen Beschuss mit etwa zwanzig Mittelstreckenraketen aus dem Iran. Es gibt bei der ersten Welle des Angriffes Dutzende von Toten und Tausende Verletzte, obwohl die Vorwarnung funktioniert und der Großteil der Bevölkerung rechtzeitig Bunker aufsuchen kann.

In der Straße von Hormus wird ein unter panamesischer Flagge verkehrender Riesentanker von Exxon von Schnellbooten angegriffen. Deren Besatzungen bringen Sprengladungen am Rumpf an und drehen ab. Zwei Stunden nach den Explosionen beginnt der Tanker zu sinken. Eine Ölpest droht, zudem liegt der sinkende Tanker genau in der Hauptschifffahrtsroute. innerhalb der nächsten Stunden explodiert der Rohölpreis an den Börsen auf 280,- $ pro Barrel. Die Aktienkurse, die zuvor schon deutlich nachgegeben hatten, crashen um zweistellige Prozentzahlen, der Börsenhandel wird an den meisten Börsen ausgesetzt.

7. Tag: Die jordanische Übergangsregierung erklärt Israel den Krieg und setzt Truppen in Richtung der Grenze in Bewegung. Diese beziehen dort zunächst Stellung.

… und in Islamabad treffen sich hochrangige Vertreter der iranischen Regierung und des pakistanischen Militärs unter der Vermittlung von Kadir Kahn. Einziger Verhandlungspunkt: unter welchen Bedingungen wird das pakistanische Militär den Iranern mehrere Atombomben inklusive Trägerraketen überlassen?

Kategorien
Hintergründe

Gibt es Atom-Strom ohne die Bombe?

Notfalls mit einem Militärschlag will Israel das iranische Atomprogramm stoppen. So der israelische Verteidigungsminister nach einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen wie auch der Premier Netanjahu gegenüber dem US-Präsidenten Obama. Israel könne und werde einen atomar aufgerüsteten Iran nicht akzeptieren. Ein mögliches drohendes Szenario zeigt HIER die zu erwartenden Folgen ….

Nun scheint es, nach den Atomgesprächen in Istanbul im April einen Funken Hoffnung zu geben. Der Iran hat eine Fortsetzung der Gespräche angeboten. Israel fühlt sich allerdings nach wie vor vom Iran in seiner Existenz bedroht. Zu Recht?

Kann eine zivile Nutzung der Atomenergie ohne die Gefahr einer militärischen Nutzung überhaupt funktionieren?

Mit dieser Frage der sog. „Proliferation“ (= Verbreitung von waffentauglichen Kernmaterial und/oder dem Wissen und der Technik zur Herstellung und Anwendung) beschäftigte sich bereits früh der Nichtverbreitungsvertrag NVV.

 

Technischer Hintergrund

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Atombomben (von der Fusionsbombe „Wasserstoffbombe“ abgesehen, die jedoch technisch wesentlich aufwendiger ist):

– Uranbombe

– Plutoniumbombe

 

Problem Untrennbarkeit

Das Problem beim Bau einer Atombombe liegt zum einen bei der Zündung (die Beschaffung einer Neutronenquelle) und zum anderen bei der Beschaffung des spaltbaren Materials. Dies kann hoch angereichertes Uran (HEU) sein, hierbei muss die Anreicherung mindestens 80% betragen, oder Plutonium verwendet werden.

Natururan besteht zu etwa 99,3 % aus 238U und zu 0,7 % aus 235U. Für den Betrieb in Kraftwerken reicht eine Anreicherung auf ca. 3 bis 5 %. Erreicht wird die Anreicherungen nur über einen technisch sehr komplexen Ablauf: Aus dem Natururan wird das Gas Uranhexafluorid UF6 hergestellt. Dieses wird in Zentrifugen in die Teile mit den unterschiedlichen Uranvarianten getrennt. Die Trennung ist sehr zeitraubend und aufwendig, es müssen sog. „Kaskaden“ von Zentrifugen hintereinander geschaltet werden, um minimale Anreicherungen zu erreichen.

Sind die entsprechenden Anlagen vorhanden, ist es nur eine Frage der Zeit(dauer), ob der Anreichungsgrad 5 % oder 20 % (z.B. angeblich für en Forschungsreaktor im Iran) oder 80 % für eine Bombe erreicht ist.

Damit ist die „zivile“ Technik von der Waffentechnik untrennbar, wird über das Eine verfügt, hat automatisch das Andere in Händen.

 

Zwei Wege zur Bombe:

Weg „Schwerwasserreaktoren“

Dabei kann normales (Natur-) Uran verwendet werden, die technisch komplizierte Anreicherung entfällt somit. Allerdings muss zum Betrieb des Reaktors „Schweres Wasser“ verwendet werden (der Wasserstoff im Wasser hat dann ein zusätzliches Neutron im Atomkern). Im Abfall des Reaktors entsteht Plutonium, das abgetrennt werden kann. Das Problem hierbei ist die Herstellung oder Beschaffung des „Schweren Wassers“.

 

Weg „Anreicherung“

Hierfür muss das Natururan zunächst wie oben angereichert werden. Die Zentrifugen laufen einfach länger bis 80 % Anreicherung erreicht sind …

In der Vergangenheit versuchten die meisten Regime, die Atomwaffen anstreben, beide Wege.

 

Nichtverbreitungsvertrag NVV

Die verhängnisvolle Gefahr durch die Atomenergie war frühzeitig erkennt. Die damals „Mächtigen“ versuchten „die Geister in der Flasche zu halten bzw. zumindest wieder in diese einzufangen“. Grundlage dafür war der sog. „Atomwaffensperrvertrag“, korrekter  „Nichtverbreitungsvertrag“ NVV[1] (engl.: NPT).

Die Pflicht zur Abrüstung bei den Atomwaffenstaaten

Am 8. Juli 1996 entschied der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag, dass eine rechtliche Pflicht bestehe, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und abzuschließen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen“. (Artikel VI des Nichtverbreitungsvertrags, NVV)

Als der Vertrag 1968 unterzeichnet wurde, legte er den damaligen Atomwaffenstaaten (USA; UdSSR, China, Großbritannien, Frankreich) die Verpflichtung auf, schnellstmöglich die vollständige Abrüstung aller Atomwaffen umzusetzen. Darüber hinaus vereinbart er die Zusammenarbeit der Vertragspartner bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Die aktuellen Atommächte stellen sich jedoch quer und verhindern jeglichen substantiellen Fortschritt in Richtung vollständiger nuklearer Abrüstung.[2]

Dem NVV gehören 190 Staaten an, drei Staaten sind nicht Mitglied: Indien, Pakistan und Israel (Nordkorea hat im Januar 2003 – rechtlich völlig einwandfrei – seinen Rückzug vom Vertrag erklärt). Deutschland trat dem Vertrag am 2. Mai 1975 bei. 1995 beschlossen die Vertragsstaaten die unbegrenzte Gültigkeit des Vertrages.

Ein wichtiger Schritt nach vorne wurde am 24. September 2009 getan: Der UN-Sicherheitsrat hat einstimmig eine Resolution zur vollständigen nuklearen Abrüstung und zum Kampf gegen die Weiterverbreitung von Atom­waffen verabschiedet. Damit erklärt der Sicherheitsrat „eine Welt ohne Atomwaffen” zu seinem vorrangigen Ziel und bekräftigt die Zielsetzung von 1968.

Verleugnung der Proliferationsgefahr

George W. Bush forderte 2008 mehrere hundert neue Atomkraftwerke, wobei auch Länder der Dritten Welt („nukleare Partnerschaften mit Entwicklungsländern“)[3] als Standorte diskutiert werden. Aufgrund der heute schon absehbaren Verknappung von Uran soll dabei die Brütertechnologie verwendet werden. Das bedingt aber die Erzeugung von Plutonium.

Sarkozy ging in den letzten Jahren, zumindest vor Beginn des „Arabischen Frühlings“, einen ähnlichen Weg, AKWs sollten in etliche nordafrikanische Länder exportiert werden, häufig im Tausch gegen Uranvorkommen, denen es Frankreich mangelt.

Damit betreiben die USA und Frankreich das Gegenteil dessen, was die USA von Iran auch heute noch fordern, denn damit würden diesen Ländern die Technologien zumindest teilweise zur Verfügung gestellt, deren Nutzung Iran verweigert werden. Das Recht auf die sog. „Zivile Nutzung“ steht laut NVV jedem Unterzeichner zu, dies ist sogar zu „unterstützen“

Zudem ist nicht berücksichtigt, dass auch vermeintlich stabile Länder binnen weniger Jahre ins Chaos stürzen können (siehe Zimbabwe, Ruanda, Kenia und die Elfenbeinküste) und Technologie wie Spaltmaterial damit in die Hände von „Schurken“ fielen.

Beispiele für Proliferation

Die frühen „Sünden“

Südafrika verfügte auf dem Höhepunkt der Apartheidpolitik, obwohl politisch isoliert, über Atomwaffen. Das Land, das sechs Atombomben hergestellt hatte, gab sein Programm in den 1990er-Jahren auf.  Ein Schlüsselprojekt war die südafrikanische Urananreicherungsanlage Pelindaba, die nach deutschem Vorbild gebaut wurde.

Brasilien arbeitete immerhin zeitweise an der Entwicklung von Atomwaffen. Ein führender Wissenschaftler sagte aus, die Armee habe vor „15 Jahren kurz vor dem Bau der Atombombe“ gestanden.  Das geheime Projekt soll von den Militärs nach dem Ende der Militärdiktatur ohne Kenntnis der demokratischen Regierung weitergeführt worden sein und wurde schließlich nach seinem Bekanntwerden 1990 von dieser gestoppt.

Auch Argentinien (potentieller Kriegsgegner) arbeitete offenbar zeitweise an der Entwicklung der Atombombe.

Nordkorea verfügt über Material für mehrere Atombomben und hat bereits mindestens zwei, die erste allerdings wenig erfolgreich, gezündet. Der Dauerkonflikt mit dem Nachbar Südkorea und dessen Schutzmacht USA droht jederzeit, wie schon mehrfach in den letzten Jahrzehnten, zu eskalieren. Nordkoreanischen Wissenschaftlern ist es nach Angaben der Regierung im Sommer 2009 gelungen, die Endphase der Urananreicherung zu erreichen. Zudem werde Plutonium waffenfähig gemacht.

Pakistan und Indien standen mehrfach – beispielsweise im Jahre 2007 – dicht am Rande eines Krieges, der bei drohender Niederlage einer Seite in der Fortsetzung möglicherweise atomar ausgetragen worden wäre. Im Juli 2002 schien die Lage brisanter denn je: So forderten westliche Staaten Zehntausende ihrer Bürger auf, den Subkontinent zu verlassen. Englische und amerikanische Diplomaten und politische Emissäre der Europäischen Union belehrten in diesen Tagen pakistanische und indische Politiker mit Geheimdienststudien über die unmittelbaren Folgen eines nuklearen Schlagabtausches: Bei Einsatz aller indischen und pakistanischen Atombomben gegen die Bevölkerungszentren kämen bis zu zwölf Millionen Menschen ums Leben.

Am 10. März 2004 unterzeichnet Libyen ein Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag. Libyen hatte nach monatelangen Geheimverhandlungen mit den USA und Großbritannien am 19. Dezember 2003 seinen Verzicht auf Massenvernichtungswaffen bekannt gegeben. Am 8. März 2004 lieferte Libyen 16 Kilogramm hoch angereichertes Uran an Russland aus.

Auch gegen Syrien bestand der Verdacht, er betreibe ein geheimes Nuklearprogramm. Das Know-how zum Umgang mit dem Spaltmaterial soll aus der Atomfabrik in Hanau stammen. Im Jahre 2004 berichtete der SPIEGEL: Ein Ermittlungsverfahren Stockholmer Behörden sowie Recherchen der CIA begründen den schweren Verdacht, Schweden und Deutschland seien beteiligt.

Am 6. September 2007 bombardierten israelische Kampfjets Ziele in Syrien, nördlich der Kleinstadt At Tibnī am linken Ufer des Euphrat. Der Verdacht, dass ein in Bau befindlicher Atomreaktor (möglicherweise baugleich mit dem Reaktor der Kerntechnischen Anlage Nyŏngbyŏn in Nordkorea) getroffen und zerstört wurde, hat sich seither praktisch zur Gewissheit verdichtet.[4]

Kadir Khan

Seitens des „Vaters der pakistanischen Atombombe“, Kadir Khan, wurden die Baupläne auch an Dritte (sog. „Schurkenstaaten“ wie Libyen, belegbar an Nordkorea, vermutlich auch an Iran, aber unter Umständen auch an Terroristen)[5] weitergegeben. An Libyens Atomprogramm war Kadir Khan nachweisbar beteiligt: Die Pläne dazu wurden 2006 auf dem Computer eines schweizerischen Netzwerkes gefunden, das mit Kadir Khan zusammenarbeitet.[6]

Kadir Khan[7] lernte sein „Handwerk“ in Deutschland, Belgien (Doktortitel 1972 in Leuven) und den Niederlanden (Zentrifugenfabrik der Urenco-Gruppe).[8] An der Lieferung der nötigen Technologie nach Pakistan waren vornehmlich deutsche und schweizerische Unternehmen beteiligt.

Der Vater der pakistanischen Atombombe, Kadir Khan, lieferte nukleare Technologie und das relevante technische Know-how an Nordkorea, den Iran und Libyen, das wird von ihm selbst immer wieder behauptet.

Zumindest Nordkorea erhielt über das angeblich private Netzwerk von Khan ganze Zentrifugen zur Urananreicherung und Pläne für solche Maschinen. Das gab 2005 Pakistans Präsident Pervez Musharraf in einem Interview mit der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo unumwunden zu. Auf die Frage nach Berichten, denen zufolge Khan Nordkorea etwa 20 Zentrifugen zukommen ließ, sagte Musharraf: „Ja, Khan lieferte Zentrifugen, in Teilen und komplett.“ [9]

Israels Atomwaffen

Der NVV wurde von Israel niemals unterschrieben. Das Atomwaffenprogramm entstand mit französischer Unterstützung. Wie später beim Irak war Frankreich 1956 am Bau des Atomreaktors zur Herstellung von waffenfähigem Plutonium in Dimona beteiligt. Erstmals berichtete die CIA 1968, dass Israel mit dem Bau von Atomwaffen begonnen habe.[10]

1969 gab es eine Vereinbarung zwischen US-Präsident Richard Nixon und der israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir: Die USA beenden die Inspektionen und „übersehen“ das Atomwaffenprogramm, Israel schweigt über sein Atom-Programm und testet die Bomben nicht. Seitdem betreibt Israel das Programm heimlich und verfolgt jede Äußerung darüber im eigenen Land mit schärfsten Strafen.[11]

Im Jom-Kippur-Krieg 1973 soll Israel mit dem Einsatz von Atombomben[12] gedroht haben („Samson-Option“).[13] Seit 1988 hat Israel einen Satelliten im Weltraum, sodass auch Ziele in den arabischen Ländern mit Jericho-Raketen getroffen werden können. Weiterhin wird vermutet, dass die Israelis taktische Mini-Nukes entwickelt haben.[14] Im September 1986 enthüllte Mordechai Vanunu,[15] ein technischer Angestellter des israelischen Atomkraftwerkes Dimona, der britischen Zeitung „The Sunday Times“, dass in Dimona mehr als 200 Atomsprengköpfe hergestellt worden seien.[16]

Am 11. Dezember 2006 hat der israelische Ministerpräsident Olmert Israel in die Reihe der Atommächte gestellt. Damit werden im Nahen Osten keine Verhandlungen ohne die israelische Atombombe mehr möglich sein.[17]

Durch die in Deutschland gebauten U-Boote der Dolphin-Klasse hat Israel mittlerweile sogar eine „Zweitschlagfähigkeit aufgebaut. D.h. im Fall eines nuklearen Angriffes, der vermutlich das gesamte Land vernichten würde, könnte Israel den Angreifer immer noch ebenfalls vernichten.

Atommacht Iran?

Immer wieder wird gemeldet, der Iran arbeite an der Entwicklung von Atombomben.[18] Gleichzeitig droht er Israel die Vernichtung an. Nach Ansicht von Experten des Bundesnachrichtendiensts (BND) könnte das Regime schon binnen sechs Monaten (Stand Juli 2009) eine Bombe bauen und diese testen. Nach Erkenntnissen des BND beherrschen die Iraner mittlerweile die komplette Anreicherungstechnologie und verfügen über genügend Zentrifugen, um waffenfähiges Uran herzustellen.[19]

Wie kam die Atomtechnik in den Iran?

Mitgliedstaaten der Euratom unterstützten ein AKW-Projekt im Iran des Schah, Frankreich baute in Chusestan ein Atomkraftwerk. Der Bau wurde 1979 nach der islamischen Revolution unter Chomeini unterbrochen und nicht wieder aufgenommen.[20]

Irans Atomanlagen[21]:

Teheran

Der Tehran Research Reactor mit einer Leistung von 5 MW wurde 1967 mit Hilfe der Vereinigten Staaten errichtet. Der Betrieb wurde auf Brennelemente ausgelegt, die auf 93 % HEU angereicht wurden. Die erste Lieferung erfolgte durch die USA, die nach der islamischen Revolution sämtliche Lieferungen unterbrach. Ab 1987 wurde der Reaktor für den Betrieb mit 20 % angereichertem Uran umgewandelt.

 

Buschehr

Das Kernkraftwerk Buschehr befindet sich 17 Kilometer südlich der gleichnamigen Stadt am Persischen Golf. Schon 1974 schloss die westdeutsche Kraftwerk-Union AG, ein Joint Venture der Siemens AG und von AEG-Telefunken, einen Vertrag über den Bau im Umfang von vier bis sechs Milliarden US-Dollar ab. Mit dem Bau der zwei Reaktorkerne – der Baubeginn war am 1. Mai 1975 – war die ThyssenKrupp AG beauftragt. Die Bauarbeiten sollten ursprünglich bis 1982 abgeschlossen sein.

Im Januar 1979 wurde der Bau unterbrochen, nachdem im Verlauf der Islamischen Revolution die Wirtschaft des Landes praktisch zum Stillstand gekommen war. Im Juli zog sich die Kraftwerk-Union aus dem Projekt zurück, da sich Iran im Zahlungsrückstand befand. Das Unternehmen hatte bis dahin 2,5 Milliarden Dollar erhalten. Zu diesem Zeitpunkt war der eine Reaktor zu ca. 85 Prozent, der andere zu 50 Prozent fertig gestellt. Während des Ersten Golfkriegs wurden beide im Bau befindlichen Reaktorblöcke durch mehrere irakische Luftangriffe in den Jahren 1985 bis 1987 stark beschädigt.

1995 unterzeichnete Iran einen Vertrag mit Russland über die Fertigstellung des Reaktors von Buschehr. Die Verhandlungen hierzu begannen bereits 1990. Ab dem 21. August 2010 wurde der Reaktor erstmals mit Brennstäben bestückt, bis zum 5. September 2010 war die Installation aller 163 Brennstäbe in den Reaktor vorgesehen. Am 4. September 2011 wurde das Kernkraftwerk Buschehr erstmals an das Stromnetz angeschlossen.[12]

 

Natanz

Die durch Flugabwehrsysteme geschützte unterirdische Anlage von Natanz liegt etwa 225 km südsüdöstlich von Teheran in der trockenen Landesmitte. Hier betreibt der Iran ein Projekt zur Urananreicherung. Die Anlage kann nach Informationen der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) bis zu 50.000 Gaszentrifugen aufnehmen.

Im November 2009 hatte der Iran 1.800 kg auf 3,5 % angereichertes Uran hergestellt. Am 9. Februar 2010 gab der Leiter der iranischen Atombehörde, Ali Akbar Salehi, bekannt, dass in Natanz mit der Produktion von auf 20 % angereichertem Uran begonnen worden sei. Nach eigenen Angaben benötigt der Iran ca. 120 kg von diesem Material zum Betrieb eines Forschungsreaktors in Teheran. Nun sollen jeden Monat drei bis fünf Kilogramm auf 20 % angereichertes Uran produziert werden, der Tehran Research Reactor benötigt davon 1,5 kg.

 

Fordo/Qom (auch „Ghom“ geschrieben)

Im September 2009 informierte der Iran wenige Tage vor einem lange erwarteten Treffen zwischen Iran und den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates sowie Deutschland die IAEO darüber, dass das Land an einer zweiten Anlage zur Urananreicherung baue. Der Atomanlage Fordo bei Qom wird wegen ihrer auf maximal 3.000 Zentrifugen begrenzten Kapazität eine ausschließlich militärische Zweckbestimmung (Hochanreicherung) unterstellt.

 

Isfahan

Die Universitätsstadt Isfahan gilt als Zentrum der iranischen Kernforschung; dort befindet sich eine Anlage zur Produktion von Brennstäben. In den Anlagen von Isfahan kann Uran auch in das gasförmige Uranhexafluorid umgewandelt werden – ein notwendiger Ausgangsstoff für angereichertes Uran.

 

Arak

In Arak wird Schweres Wasser zur Moderation von Reaktoren hergestellt. Die Existenz der Anlage in der Nähe Araks wurde erstmals im Dezember 2002 durch Satellitenaufnahmen bekannt, die vom Institute for Science and International Security (ISIS) veröffentlicht wurden.

 

Karadsch

In Karadsch (ca. 40 Kilometer nordwestlich von Teheran) befindet sich ein Nuklearforschungszentrum für Landwirtschaft und Medizin, das seit 1995 über ein von Belgien geliefertes 30-MeV-Zyklotron und eine von China gekaufte Isotopentrennanlage verfügen soll. Ende der 1990er Jahre meldeten Vertreter des Nationalen Widerstandsrats Iran, dass bei Karadsch ein Reaktor gebaut werde. Russische und chinesische Experten unterstützen die Projekte in Karadsch angeblich. Die Stadt gilt auch als Zentrum der iranischen Raketenindustrie. In der Nähe soll es einen Reserve-Urananreicherungsanlage geben, falls Natanz bombardiert wird. Die Anlage soll mit Laser-Anreicherung funktionieren.

 

Bergwerk Saghand

Das Bergwerk Saghand liegt etwa 185 km nordöstlich von Yasd. Nachgewiesene Reserven wurden im Bericht zum 2003er Symposium mit 842 Tonnen Uran angegeben. Im November 2004 wurde durch die IAEA festgestellt, dass die Tagesanlagen und die Infrastruktur praktisch fertig gestellt. Die Jahresproduktion soll 50 Tonnen Yellowcake betragen.

 

Weitere Anlagen:

Die Uran-Aufbereitungsanlage in Gchine (in der Nähe von Bandar Abbas am Persischen Golf) ist nach Schätzungen für die Produktion von 21 Tonnen Uran jährlich ausgelegt. Die Militäranlage in Parchin gilt als möglicher Standort für Atomexperimente.

Eine Übersichtskarte zu den Atomanlagen findet sich hier!

 

Der technische Stand

Der Iran hat nach Angaben der Wiener Atomenergiebehörde IAEO mehr als 7.000 Zentrifugen in der Atomanlage Natanz installiert.[22] September 2009 gesteht der Iran ein, an einer zweiten Anreichungsanlage zu bauen. Die neue Anlage bei Ghom südlich von Teheran sei groß genug für 3.000 Zentrifugen zur Urananreicherung. Das sei etwa die Menge, die man benötige, um innerhalb eines Jahres das Material für eine Atombombe herzustellen, allerdings nicht genug für einen Atomreaktor, so Experten.[23]

Im April 2012 wurde bekannt, dass iranische Wissenschaftler in Parchin im Jahr 2003 eine Neutronenquelle getestet haben. Mit diesem Bauteil werden bei der Zündung einer Atombombe die benötigten Neutronen freigesetzt. Beteiligt waren u.a. zwei der Wissenschaftler, die im November 2010 Opfer von Mordanschlägen wurden.[24]

Allerdings überraschten alle wesentlichen US-Geheimdienste im Anfang 2012, dass der Iran „derzeit nicht an einem militärischen Atomprogramm arbeite“.[25] Gleichzeitig wird gemeldet, dass der Iran über bereits 110 Kilogramm auf 20 % angereichertes Uran verfügen könnte.[26]

Aktueller Stand:

Bei den Verhandlungen (den sog. 5+1-Gespräche mit den fünf Atommächten und Deutschland) bzgl. des iranischen Atomprogramms in Istanbul wurde immerhin – nicht mehr und nicht weniger – ein neuer Termin erreicht.

Im Streit um das iranische Atomprogramm gilt die Fortsetzung der Gespräche schon als ein Erfolg. Doch die strittigen Fragen sollen erst bei dem Folgetreffen am 23. Mai 2012 in Bagdad auf den Tisch kommen.

Fazit des Autoren:

1. Iran arbeitet derzeit (!) nicht an einer militärischen Nutzung des Atomprogrammes. Vermutlich, wenngleich die „harten“ Beweise noch fehlen, gab es bis etwa 2003 eine militärische Linie, die verfolgt wurde.

2. Das „zivile“ Atom-Programm des Iran ist so aufgebaut, dass jederzeit wieder auf die militärische Schiene gewechselt werden kann: Neutronenzünder sind getestet und vermutlich einsatzbereit, was fehlt ist ausreichend spaltbares Material. Dieses wird auf zwei Wegen beschafft: Zuvorderst über die 20 %-Anreicherung, angeblich für den Forschungsreaktor in Teheran, aber auch die Plutonium-Schiene über einen Schwerwasserreaktor ist offenbar noch nicht aufgegeben.

3. Bei „Bedarf“ wäre – falls ausreichend Spaltmaterial vorhanden ist, vermutlich innerhalb weniger Monate eine Atombombe herstellbar.

 

Zur Politischen Bewertung:

a) Die Drohung der Vernichtung Israels durch die iranische Führung ist ernst zu nehmen. Allerdings ist ein atomarer Erstschlag durch den Iran auszuschließen, da dieser einem Selbstmord gleichkäme. DIES ist jedem iranischen Politiker bewusst.

b) Eine Vergeltung nach einem Angriff auf den Iran ist dabei aufgrund der Mentalität, der politischen Großlage am Golf und der instabilen Lage sowohl in der Region wie im gesamten arabischen Raum eine völlig andere Ebene. Hier wäre die Reaktion nicht berechenbar.

c) Israels Atomwaffen werden immer mehr zum Problem in der Region. Einzige Möglichkeit wäre die Schaffung eines „atomwaffenfreien Nahen Ostens“, zu dem es mittlerweile mehrere Pläne (u.a. Saudi-Arabien) gibt. Dabei ist eine wirkungsvolle Garantie für die Unversehrtheit Israels erste Bedingung.

d) Alternative wäre ein Wettrüsten in der Region, bei der dann vermutlich auch Saudi-Arabien, Ägypten und weitere Staaten nach Atomwaffen streben werden.

e) Alle Friedensfragen dieser Region werden eine Lösung des Palästinaproblems nicht ausklammern können. Ohne eine dauerhafte Befriedung dieses Konfliktes ist in der Region kein Frieden möglich!

 


[1]      https://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Aussenpolitik/Themen/Abruestung/Nukleares/ NVV.html

[2]      https://www.mayorsforpeace.de/inhalt/OpedINF20German.pdf

[3]      https://www.tagesschau.de/ausland/gachtgipfeljapan12.html

[4]      https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Kibar-Reaktor

[5]      Egmont R. Koch: Atomwaffen für Al Qaida. ‘Dr. No’ und das Netzwerk des Terrors. Berlin: Aufbau-Verlag, 2005

[6]      https://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/;art122,2341727

[7]      https://uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Atomwaffen/mellenthin/html

[8]      Die Urenco-Gruppe ist eine Gesellschaft britischen Rechts mit Sitz in den Niederlanden. Sie beschäftigt sich mit der Uran-Anreicherung sowie der Produktion von Urananreicherungsanlagen

[9]      https://www.welt.de/print-welt/article161080/Musharraf_Khan_lieferte_Nordkorea_Zentrifugen.html

[10]     https://www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15829/1.html

[11]     https://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14383/1.html

[12]     https://www.welt.de/politik/ausland/article4088050/Israel-steht-vor-einer-schweren-Entscheidung.html

[13]     https://www.atomwaffena-z.info/atomwaffen-heute/atomwaffenstaaten/israel/index.html

[14]     https://www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15829/1.html

[15]     https://www.stern.de/politik/ausland/:Mordechai-Vanunu-Der-Mann,-Israel/522952.html

[16]     https://www.kritische-stimme.de/Vermischtes/greenleft_waffen.htm

[17]     https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/1213/meinung/ 0013/index.html

[18]     https://www.heute.at/news/welt/G8-Staaten-setzen-Iran-Atom-Deadline;art414,70990

[19]     https://www.stern.de/politik/ausland/:Irans-Atomwaffenprogramm-In-Monaten-Bombe/7 06266.html

[20]     https://www.tagesschau.de/ausland/meldung147066.hmtl

[21]     https://de.wikipedia.org/wiki/Iranisches_Atomprogramm

[22]     https://www.stol.it/Artikel/Politik/Iran-hat-in-sechs-Monaten-die-Atombombe

[23]     https://www.stern.de/politik/irans-urananreicherung-alarmiert-den-westen-1510971.html bzw.https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,651202,00.html

[24]     SZ, 14.,15. April 2012: “Nuklearer Grillanzünder”

[25]     https://www.zeit.de/politik/ausland/2012-02/iran-atombombe-geheimdienst

[26]     https://www.zeit.de/politik/ausland/2012-02/iran-atomprogramm-iaea

Kategorien
Hintergründe Laufzeitverlängerung Störfälle

Stresstestbericht Cattenom

AKW Cattenom

Der Stresstest-Bericht zu Cattenom der luxemburgischen Regierung ist hier verlinkt und abrufbar.

Kategorien
Unterschriftskampagnen gegen Atomenergie

Rückholung des Atommülls aus der Asse

bei der Unterschriften-Sammlung sollen 5000 Unterschriften für die Rückholung des Atommüll gesammelt und Bundesumweltminister Rötgen vorgelegt werden.
Dabei könnt Ihr helfen!
Die Unterschriftliste lässt sich von der Homepage der Samtgemeinde Asse runterladen:
https://www.samtgemeinde-asse.de/samtgemeinde/aktuelles/?anzeigen=e2749
Nach Möglichkeiten die ersten Unterschriften schon bis Ende des Monats zurückschicken an:
Samtgemeinde Asse
Die Samtgemeindebürgermeisterin
Im Winkel 4,
38319 Remlingen,

 

Kategorien
Akualisierungen des Buches Störfälle

Update: Nichts ist gut in Fukushima …

1. Japanische Augenzeugen:

In Deutschland waren in den letzten Wochen 3 Japaner unterwegs und haben live von den Zuständen in Japan/Fukushima berichtet: Eine Frau, die dort lebt und ihr Haus nicht mehr beziehen kann, welches sie vor ca. 1 Jahr gebaut hatte; ein Bürgermeister, Milchbauer, der über die Lügen und Machenschaften berichtete, die an Tschernobyl erinnern; und eine junge Frau aus Tokio, die mit dem BUND in Japan für eine Umweltorganisation „friends of the earth Japan“ arbeitet.

Bei den Bauern wurden, wie beim Bürgermeister von der Regierung schnell alle Kühe abgeholt und sie mussten die Milch weg schütten. Da sie nicht in der 20 km Zone, sondern rund 45 km außerhalb leben, gibt es keine Entschädigung – die steht nur den Menschen zu, die in dem Sperrgebiet leben. Viele Bauern haben sich bereits das Leben genommen, da sie kein Geld mehr verdienen können.

Die Kinder wurden kurz nach der Katastrophe noch feierlich eingeschult, sie hatten nur einfache Schutzmasken auf und die Schulen waren nicht dekontaminiert. Messgeräte gab es keine und die wollte auch keiner installieren oder Messwerte bekannt geben. Nach internationalem Standard waren diese Schulen Orte, die man nur mit einer Sondergenehmigung hätte besuchen dürfen, da die Strahlung so unfassbar hoch war. Noch heute leben 300.000 Kinder und die verbliebenen schwangeren Frauen in bis zu 20 km um Fukushima. Die Menschen, die evakuiert wurden, leben jetzt direkt in der 30 km Zone. In dem Ort des Bürgermeisters, der in der atomaren Wolke der ersten Tage lag, ist Plutonium nachweisbar!

Die Lebensmittel aus der Region Fukushima werden weiterhin in Japan verkauft, ohne Kennzeichnung. Die Grenzen für die max. Strahlungen wurden überall einfach angehoben. D.h. alle, die die Ware nicht noch einmal prüfen und ablehnen, essen teilweise hoch verstrahlte Lebensmittel – unter den Augen der Regierung und der Überwachungsbehörden!

Noch heute werden die Strahlungsmesswerte vertuscht und gefälscht. ALLE Offiziellen wussten sehr genau, was passiert war und haben nur unter sich bei Krisensitzungen über die Katastrophe gesprochen, nie über Messwerte – davon berichtete der Bürgermeister. Wenn dann doch einer etwas von den hohen Messwerten erfahren hatte, durften dieser „Wissenden“ die Infos unter keinen Umständen an die Bürger weiterleiten. Weiteres ist in dem Bericht: „Nur Menschen, die unglücklich sind und zu wenig lachen, sind von Radioaktivität bedroht“ nachzulesen. (Quelle: heise.de)

 

Im Spätsommer hat die Regierung angeboten, dass Freiwillige den Orts des Bürgermeisters verlassen durften. Natürlich ohne jede Entschädigung. So sind nur sehr wenige aus der Region evakuiert worden. Übrigens gibt es auch eine interessante Idee, um die großen Mengen an Erde aus den dekontaminierten Gebieten los zu werden: Man verteilt sie einfach in ganz Japan … Viele Erdhügel aus Fukushima haben selbst neben Schulen für Erstklässler unter einer einfachen Folie gelegen.

Die Veranstaltung war am 25.11.2011 in Hameln unter dem Titel „Zeitzeugen aus Fukushima“.

(Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=P9IJspsUmJQ, nach einer Mail über den Verteiler: [AntiAtomPiraten])

 

 

2. Radioaktivität ins Meer?

Laut Medienberichten sind Anfang Dezember im havarierten Atomkraftwerk Fukushima etwa 45 Tonnen hoch radioaktiv kontaminiertes Wasser ausgelaufen. Ein Teil davon könnte ins Meer gelangt sein. Zudem hätten Fukushima-Arbeiter erstmals vom Moment der Katastrophe berichtet. Ein Arbeiter erzählte, wie er mit Kollegen in Schutzmontur in einen stark verstrahlten Bereich gegangen sei, junge Kollegen aber aufgrund der hohen Strahlung daran gehindert worden seien. Die Hitze sei so groß gewesen, dass seine Stiefel geschmolzen seien.

(Quelle: Tagesschau)

 

Aus Platzmangel soll aus dem AKW Fukushima-Daiichi im Frühjahr wieder verstrahltes Wasser ins Meer fließen. Experten laufen Sturm. Der japanische Energie-Konzern Tepco will im Frühjahr kontaminiertes Wasser aus seinem havarierten Atomkraftwerk Fukushima ins Meer leiten. Begründet wird dies mit einem drohenden Mangel an Tankkapazitäten für verseuchtes Wasser in der Atomruine.

… Weil ständig Grundwasser in die Anlage fließe, müssten jeden Tag 200 bis 500 Tonnen Wasser aufgefangen und gelagert werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die vorhandenen Tanks hätten aber nur eine Kapazität von 160.000 Tonnen. Im März könnten sie voll sein. „Wir würden die Zahl der Tanks gerne erhöhen, aber es ist schwierig das unendlich weiter zu tun“, sagte Tepco-Sprecher Junichi Matsumoto.

Einen Tag später ruderte Tepco wieder zurück und sagte zu, kein verstrahltes Wasser ins Meer zu leiten.

(Quelle: SZ, 08.12.2011, „Tepco will verstrahltes Wasser in den Pazifik leiten“)

 

3. Reaktoren angeblich unter Kontrolle

Neun Monate nach der Atomkatastrophe in Japan hat die Regierung erklärt, das havarierte Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi befinde sich im Zustand einer Kaltabschaltung. Die havarierten Atomreaktoren von Fukushima-1 sind nach Angaben des japanischen Regierungschefs Yoshihiko Noda „im Zustand der Kaltabschaltung, so dass das Unglück nun unter Kontrolle ist“. DieTemperaturen im Inneren der Reaktoren lägen nun konstant unter 100 °C, erklärte er bei einem Treffen  mit der Atom-Taskforce des Landes. Damit, so die Hoffnung, träten nicht länger beträchtliche Mengen an Radioaktivität in die Umgebung aus. „Auch bei unvorhersehbaren Zwischenfällen kann die Strahlung am Rande der Anlage jetzt auf einem niedrigen Niveau gehalten werden„, sagte der Regierungschef.

… Einige Experten gehen davon aus, dass die Erklärung der Taskforce in erster Linie ein Versuch ist, die Öffentlichkeit zu beruhigen. Zu diesem Zweck versuche sie, den Eindruck zu erwecken, man würde die Kühlung wie versprochen bis zum Ende des Jahres wiederherstellen. In der New York Times äußerte etwa Kazuhiko Kudo, Professor für Kerntechnik an der Universität von Kyushu, Zweifel daran, dass die Situation in Fukushima-1 tatsächlich unter Kontrolle ist.

… Dass es in den geschmolzenen Reaktorkernen nicht mehr zu Kettenreaktionen kommen könne, lasse sich erst sicher sagen, wenn man die Situation genau untersucht habe, kritisierte Kudo. Noch weiß man nicht einmal, wie es in den Reaktorblöcken tatsächlich aussieht – und das kann nach Angaben von Tepco noch für mehrere Jahre so bleiben.

Unter den Fachleuten herrscht darüber hinaus die Sorge, dass ein erneutes Erdbeben oder ein weiterer Tsunami das provisorische Kühlsystem wieder zerstören könnte. … Bis die Anlage tatsächlich vollständig stillgelegt ist, werden nach Angaben von Japans Atomenergiebehörde Nisa noch mindestens 30 Jahre vergehen.

(Quelle: SZ , 16.12.2011: „Reaktoren in Fukushima-1 sollen „unter Kontrolle“ sein“)

 

 

4. Neue Reisernte in Fukushima stark belastet

Aus Japan wurden erstmals seit der Atomkatastrophe in Fukushima Radiocäsium-Werte in Reis gemeldet, die über dem behördlich verfügten Grenzwert liegen. Regierungssprecher Osamu Fujimura kündigte daraufhin am 17. November 2011 Medienberichten zufolge an, ein Lieferverbot für Reis aus Onami in Fukushima zu prüfen. Er versicherte zugleich, dass der betroffene Reis nicht auf den Markt gelangt sei, weil die Tests vor der Auslieferung erfolgt seien. Demnach waren dabei 630 Becquerel Cäsium-Gesamtaktivität pro Kilogramm gemessen worden. Der vom Staat festgelegte Grenzwert beträgt dagegen 500 Becquerel pro Kilogramm. mehr

(Quelle: Strahlentelex, Nr.598-599, 25. Jahrgang, 1. Dezember 2011)

 

 

5. Stark erhöhte Strahlung in Tokyoter Stadtbezirken

Mitte November wurden auf einer internetgestützten Karte, die Radioaktivitätsmessungen an allen Orten Japans visualisiert, im Tokioter Bezirk Shinagawa sogar mehr als 19 Mikrosievert pro Stunde. Weil dieser Ort in der Nähe einer Müllverbrennungsanlage liegt, ist diese jetzt als Verursacher in Verdacht. Am 3. November 2011 war in Shinagawa Müll aus der Präfektur Iwate angeliefert und bei einem Entsorgungsunternehmen mit der Zerkleinerung begonnen worden.

(Quelle: Strahlentelex, Nr.598-599, 25.Jahrgang, 1. Dezember 2011)

Eine aktuelle Karte von zur Strahlenbelastung in Japan finden Sie hier (https://japan.failedrobot.com/)

Weitere Informationen über das Internetprojekt Safecast (https://blog.safecast.org/)

 

In Tokio werden immer neue radioaktive Hotspots entdeckt, meist von besorgten Eltern, die auf eigene Faust messen. Angefangen hatte es im Kashiwa, einem Vorort, wo der Schulhof so verstrahlt ist, dass der Boden abgetragen werden muss. Im Tokioter Stadtteil Edogawa müsste nach den Tschernobyl-Grenzwerten ein Baseball-Platz zur Sperrzone erklärt werden. Die höchste Strahlung wurde an einer Kirche im Stadtteil Sugamo gemessen. … Die Behörden versuchen, die Bevölkerung zu beruhigen: Es bleibe ja niemand ein ganzes Jahr an einem isolierten Hotspot stehen.

Japan wird nun mit einer erhöhten Radioaktivität leben müssen. So lautet zugespitzt das Fazit einer Expertenkommission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Die Kommission stellte am Wochenende in Tokio einen provisorischen Bericht vor. Darin ermahnte sie Japans Behörden, nicht übervorsichtig zu sein. Bei der Sanierung der verstrahlten Region – geschätzt 8.000 Quadratkilometer – müssten sie abwägen: Lässt sich die Sanierung rechtfertigen im Hinblick auf die Gesamtaufgabe? Würden Wald oder unbewohnte Gebiete dekontaminiert, beanspruche das Ressourcen, trage aber kaum dazu bei, die Strahlenbelastung der Bevölkerung zu reduzieren.

Außerdem müsse Japan Alternativen zum Dekontaminieren erwägen. Dazu gehöre es, unbewohnte Gebiete abzusperren und sich selbst zu überlassen, verstrahlte Böden mit Kunststoff, Beton oder mehreren Materialien zu versiegeln, Ackerland tief umzupflügen oder Chemikalien einzusetzen.

Japans Umweltministerium hat errechnet, allein in der Präfektur Fukushima müssten 29 Millionen Kubikmeter Erde entfernt werden. Das sind zwei Millionen Lkw-Ladungen. Würde man rund um die Uhr jede Minute einen Lkw beladen, dann würde diese Dekontamination vier Jahre dauern. Und kein Mensch weiß, wohin mit der verstrahlten Erde.

Die IAEA rät Japan deshalb, geringfügig verstrahlte Erde als unbedenklich zu klassifizieren. Sie empfiehlt eine Jahresdosis von 20 Millisievert als Obergrenze; implizit auch für Kinder. Die Richtlinien sähen für den Fall eines Atomunfalls eine Bandbreite von 1 bis 20 Millisievert vor, so Varjoranta. Im April hatten andere IAEA-Experten 20 Millisievert pro Jahr als zu hoch für Kinder zurückgewiesen. …

Sechs Monate nach dem Atomunfall hat die Stadt nun versprochen, alle Spielplätze zu testen.

(Quelle: SZ, 18.10.2011: „Radioaktive Hotspots ängstigen Bewohner“)

 

 

6. Fukushima-Untersuchung: Brennstäbe sind geschmolzen

In Japan sind (Anfang Dezember) die Ergebnisse der Untersuchungen über den Zustand der Reaktoren im zerstörten Kernkraftwerk Fukushima 1 veröffentlicht worden. Wie der Betreiber Tokyo Electric Power mitteilte habe die Analyse ergeben, dass in den Reaktoren 1 bis 3 die Brennstäbe zum Großteil geschmolzen sind. Zusammen mit mehreren Instituten hatte Tepco anhand von Indikatoren wie Temperaturentwicklung, der Menge von Wasser zur Kühlung etc. ermittelt, in welchem Zustand sich die Reaktorkerne befinden. So sind im Reaktor 2 die Brennstäbe zu 57% und im Reaktor 3 zu 67% geschmolzen. Einige der geschmolzenen Brennelemente könnten zudem aus den Reaktorbehältern gefallen sein.

In Reaktor 1 ist das Ergebnis noch dramatischer, hier geht Tepco im schlimmsten Fall davon aus, dass alle Brennstäbe geschmolzen sind und in den Sicherheitsbehälter gefallen sind. Dieser wird am Boden durch eine Stahlplatte geschützt. Es sei durchaus möglich, dass die geschmolzenen Brennelemente diesen Schutz bereits bis zu einer Tiefe von 65 cm abgetragen haben. In dünneren, nicht betroffenen Schichten sei die Abdeckung gerade einmal 37 cm dick. Der Sicherheitsbehälter ist die letzte Hülle, welche den Reaktorkern abschirmt.

(Quelle: Internationales Wirtschaftsforum)

 

 

7. Erneute Strahlungsausbrüche

Dass die Kritikalität (Neutronenbilanz einer kerntechnischen Anlage als auch den kritischen Zustand eines Kernreaktors) schlummert, wissen die LeserInnen von https://fukushima.physikblog.eu/ schon lange. Bereits im Juni waren im Meerwasser „Spitzen“ von I-131 gemessen worden, die nur durch Rekritikalität (Wieder-Aufleben der Kritikalität) zu erklären sind. Zudem ist noch vor wenigen Tagen wieder Wasserstoff in dem Rohr zwischen Blöcken 1 und 2 „gefunden“ worden, woraufhin TEPCO Stickstoff eingeleitet hat; man weiß sich halt auch nicht anders zu helfen. Beruhigend ist nur, dass die Iodwerte nicht weiter hochgegangen sind. Daher ist von einer sehr begrenzten Kritikalität auszugehen. Wenn man jetzt Borsäure (stoppt freie Neutronen) einleitet, müsste das eigentlich reichen – vorausgesetzt, das Bor kommt dahin, wo es kritisch ist, denn das weiß man ja leider nicht. In Block 2 ist die „Suppe“ mindestens noch im Containment, vielleicht sogar noch im Reaktordruckbehälter. In den Blöcken 1 und 3 ist das nicht so sicher.
Jutta Paulus, Neustadt a.d.W.

 

 

8. Viel mehr Radioaktivität, als japanische Behörden eingestehen

Es dürfte von radioaktivem Xenon-133 mehr in die Umwelt ausgetreten sein als beim Reaktorunfall in Tschernobyl; die Menge an freigesetztem Cäsium-137 ist wahrscheinlich doppelt so hoch wie von den Behörden in Japan gemeldet. Das geht aus einer internationalen Studie unter der Leitung von Wissenschaftlern des Norwegischen Instituts für Atmosphärenforschung hervor Die Wissenschaftler haben die Messdaten aus Stationen zur Überwachung von Atomtests ausgewertet und mit den Wetterdaten vom März 2011 verglichen. Demnach setzten die freiliegenden Brennstäbe im Abklingbecken von Block 4 große Mengen an Cäsium-137 frei – was die japanischen Behörden bis jetzt bestreiten. Diese Analyse zeigt ferner, das Tokio einer Katastrophe nur entging, weil die Cäsium-Wolke nicht über der Stadt abregnete. Außerdem trat radioaktives Xenon 133 schon aus den Reaktorblöcken aus, bevor der Tsunami das Atomkraftwerk erreichte – ein Hinweis darauf, dass schon das Erdbeben die Reaktoren schwer beschädigt hatte.

(Quelle: https://www.dradio.de/dlf/meldungen/forschak/1589973/ nach: Atmospheric Chemistry and Physics)

 

 

9. Rekordwerte bei Cäsium und Xenon

Bei der Atomkatastrophe in Japan ist mehr als doppelt soviel Cäsium-137 freigesetzt worden als bisher bekannt. Laut einer neuen internationale Studie habe die japanische Regierung die auf das Meer hinausgewehten Emissionen nicht genügend berücksichtigt. Aufgrund der meteorologischen Bedingungen gingen nur etwa 20 Prozent des Cäsiums über Japan nieder, während der Rest über dem Meer deponiert wurde.

Die Cäsium-137- Freisetzungen begannen früher und hörten später auf als in vielen bisherigen Studien angenommen. Die gesamte Emission beträgt etwa 36 Peta-Becquerel (= 36 * 1015 Bq). Das entspricht der zweitgrößten Freisetzung von Cäsium in der Geschichte der Menschheit, beziehungsweise etwa 40% der beim Unfall in Tschernobyl freigesetzten Menge.

Auch bezüglich des radioaktiven Edelgases Xenon-133 geht das Forscherteam von einer höheren Freisetzung aus als die bisherigen Schätzungen. Demnach seien 16.700 Peta-Becquerel  (= 16,7 * 1018 Bq) ausgetreten, das ist die größte zivile Freisetzung in der Geschichte der Menschheit, sie übersteigt die Emission von Tschernobyl um das zweieinhalbfache. Xenon-133 wird vom Körper weder aufgenommen noch gespeichert und ist daher von geringerer gesundheitlicher Auswirkung, aber das Erfassen der Freisetzung ist wichtig, um das Unfallszenario besser verstehen zu können.

(Quelle: SZ, 27.10.2011, „Emissionen nach Fukushima viel höher als erwartet“), weitere Infos: hier

 

 

10. Regierung will Tepco verstaatlichen

Die japanische Regierung plant die Übernahme von mehr als zwei Dritteln der Anteile des Energieunternehmens Tokyo Electric Power (Tepco). Das würde faktisch eine Verstaatlichung des Betreibers des Kernkraftwerkes Fukushima bedeuten. Die Zeitung Yomiuri berichtete am Mittwoch weiter, der Staat wolle eine Billion Yen (12,7 Milliarden Dollar) in das Unternehmen einbringen. (Anm. der Red.: Am 9.12. waren „nur“ eine Kapitalbeteiligung von 1000 Milliarden Yen (etwa 9,6 Milliarden Euro) gemeldet worden. Inflation?) Außerdem würden Banken gebeten, dieselbe Summe an Krediten zur Verfügung zu stellen. Das Blatt berief sich dabei auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien. Eine Tepco-Sprecherin sagte, der Bericht entspreche nicht den Tatsachen. Der japanischen Zeitung zufolge sollen die konkreten Verhandlungen im nächsten Jahr beginnen und bis März abgeschlossen sein. Tokyo Electric Power sieht sich mit hohen Entschädigungszahlungen und Kosten für die Dekontaminierung verstrahlter Gebiete konfrontiert.

(Quelle: SZ, 22.12.2011)

 

11. … und zahlen dürfen andere

Die 10 (oder 13) Milliarden Euro dienen einzig der Entschädigung jener Menschen, die ihre Habe, ihr Zuhause und ihre Arbeit verloren haben. Und der Firmen, Bauern und Fischer, die wegen Schäden erlitten oder ganz aufgeben mussten. Doch bei Entschädigungen geht es nur langsam voran. Die meisten Opfer haben noch kein Geld gesehen. Die Antragsformulare für die 76.000 betroffenen Haushalte wurden erst im September versandt. Sie umfassen 60 Seiten, das überfordert viele Leute. Und in Tepcos Beratungszentren muss man dafür lange Schlange stehen. Im Sommer versuchte Tepco, Obergrenzen für die Entschädigungen durchzusetzen und gewisse Schäden auszuschließen.

… Zahlen muss am Ende der Steuerzahler. Nach Angaben der Tageszeitung Mainichi werden bis März 2013 Entschädigungen in Höhe von 42 Milliarden Euro fällig. Tepco wird dazu wenig beitragen können. Die Firma hat am Freitag ihr Halbjahresergebnis bekannt gegeben und gewarnt, sie rechne mit einem Verlust von 576 Milliarden Yen fürs ganze Jahr, das sind 5,3 Milliarden Euro.

(Quelle: SZ, 04.11.2011, „Tepco lässt andere zahlen“)

 

 

12. Großdemo in Japaner gegen Atomkraft

Rund sechs Monate nach Beginn der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima haben am Montag etwa 60.000 Menschen in der Hauptstadt Tokio gegen Atomenergie protestiert. Bei einer der bisher größten Anti-Atom-Demonstrationen des Landes forderten die Teilnehmer einen Ausstieg aus der Kernenergie.

… Redner übten Kritik am neuen Regierungschef Yoshihiko Noda. Dieser will bei der anstehenden UN-Konferenz zur Atomsicherheit offenbar das Wiederanfahren von AKWs ankündigen und deren Sicherheit betonen. Laut eines Redeentwurfs, den die japanische Nachrichtenagentur Kyodo zitiert, wird Noda bei der UN-Konferenz am Donnerstag versichern, dass Japan die Sicherheit der AKWs auf die „höchste Stufe“ anheben werde.

Anzeige

Ruiko Muto, Führungsmitglied einer Anti-Atom-Gruppierung in Fukushima … erhob den Vorwurf: „Die Menschen in Fukushima werden zum Gegenstand für Atomexperimente.“ Umfragen japanischer Medien zufolge befürworten inzwischen rund 70 Prozent der Bürger des Landes einen Ausstieg aus der Kernenergie.

(Quelle: SZ, 19.09.2011, „Tausende Japaner protestieren gegen Atomkraft“)

 

13. Japan wendet sich vom Schnellen Brüter ab

Japan gibt die umstrittene Technologie des Schnellen Brüters auf. Der Etat für Weiterentwicklung der riskanten Technologie wurde um 80 Prozent gesenkt. Dies geht aus der Budget-Eingabe des Wissenschaftsministeriums für 2012 hervor. Bisher stellte Tokio pro Jahr umgerechnet 97 Millionen Euro für die Weiterentwicklung des Versuchsreaktors Monju zur Verfügung. Das Ministerium hat diesen Betrag nun um 80 Prozent gekürzt. Vor der Entscheidung, Monju aufzugeben, scheut die Regierung freilich noch zurück. Sein Unterhalt kostet pro Jahr 190 Millionen …

(Quelle: SZ, 27.09.2011)

Kategorien
Hintergründe

Infos/Karte zur Frankreichs Atomindustrie

Auf der Internetseite von sortir du nucleaire gibt es Karten zu den Atomanlagen in Frankreich.
https://www.sortirdunucleaire.org/carte/carte-francenuc-A4.jpg
https://www.sortirdunucleaire.org/carte/