Kategorien
Hintergründe Terrorgefahr

Buchbesprechung

Cattenom – Das Ende einer Laufzeit

Eines vorweg: Wer in Reichweite von Cattenom wohnt – wie der Verfasser dieser Zeilen – sollte die Finger von diesem Buch lassen, Sie schlafen garantiert besser, OHNE es gelesen zu haben … Der Krimiautor Werner Geismar hat mit beeindruckender Detailgenauigkeit den „Worst case“ einer Katastrophe im Atomkraftwerk Cattenom dargestellt. Meine erste Reaktion war, zu klären, wie die Katastrophenschutzpläne hier in der Region aussehen, einen Unfall in Cattenom betreffend. (Nebenbei bemerkt: katastrophal, ich schreibe schon an den entsprechenden Anträgen dazu ...). Der Autor schildert eine Verknüpfung von 2 Szenarien, die beiden für sich zu einer Katastrophe führen würden und in ihrer Verknüpfung den Mega-GAU liefern, mit allem Drum und Dran. An einigen wenigen Stellen (sofortige Todesfolge bei Strahlungseinfluss) überzeichnet er die Auswirkungen, an anderen (finanzielle Auswirkungen auf die betroffenen Staaten) ist er m.E. schon fast wieder verharmlosend. FAZIT: Höchst lesenswert, sehr spannend geschrieben, nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern NUR konsequent die möglichen Abläufe und ihre Folge darstellend. Gehört auf den Nacht-Tisch eines jeden deutschen (und französischen?) Politikers. Stichwort: Gibt es eine französische Übersetzungen? Falls, nein, bitte schnellstens auflegen …

Karl-W. Koch, 12.6.2013

https://www.sonnenseite.com/Buch-Tipps,Cattenom+-+Das+Ende+einer+Laufzeit,34,a24351.html

Kategorien
Hintergründe Termine

Kazuhiko Kobayashi in Deutschland

Liebe Freundinnen und Freunde,

vorab bitte ich Euch ganz herzlich um Entschuldigung für mein sehr verspätetes Schreiben. Aber ich konnte wirklich nicht früher dazu kommen.

Nochmals recht herzlichen Dank für Eure großartigen Solidaritätserklärungen für „3.11 Fukushima“!! Es waren insgesamt ca. 450 Emails, die dann mit den japanischen Übersetzungen weiter an den Veranstalter „3.11 in Fukushima“ geschickt wurden.Sie wurden von vielen Menschen in Fukushima mit Begeisterung gelesen. Das war der beste Beweis dafür, wie grenzenlos und fest entschlossen unser Kampf gegen die Atomkraftwerke, Atommüll und auch Kernwaffen ist. Trotz vieler Hindernisse, die vonder Regierungsseite in den Weg gelegt wurden, fand der Gedenktag „Fukushima 3.11“ in vielen Regionen in Japan statt, der die Menschen dazu aufrief, die unzähligen, leidenden Menschen zu unterstützen und alle nicht verantwortbaren und höchst menschenverachtenden Atomkraftwerke und Kernwaffen aus der Welt zu schaffen.

Die Veranstaltung des Gedenktages „3.11 in Fukushima“ ist unter folgender Youtube-Adresse mit deutscher Übersetzung zu sehen:  https://youtu.be/PpVp4hABecQ

Die Kampfstimmung gegen die Atompolitik des sogenannten Dreierbündnisses von dem Ministerium für Wirtschaft und Industrie, der Regierungspartei und Tepco war sehr groß, zumal es mit allen denkbaren Tricks und polizeilichen Drohmaßnahmen undUnterdrückungen die bürgerlichen Anti-Atom-Bewegungen verhindern will.  Aber auf der anderen Seite bekommt man deutlich zu spüren, daß insgesamt die bürgerlichen Anti-Atom-Demonstrationen seit kurzer Zeit in Zahlen und Größen drastisch zurückgegangen sind. Im Sommer des letzten Jahres war von 200,000 Teilnehmern an den sogenannten Freitagsdemonstrationen die Rede, heute vielleicht von 300, 400, 500 Teilnehmern geredet. Es sind auch etliche Verhaftungen von bürgerlichen Aktivisten gemeldet. Sofern zeigt die Unterdrückungs-bzw. Einschüchterungspolitik der stark rechts gerückten japanischen Regierungspartei schon ihre deutliche Wirkung.

Ich bin fest überzeugt, egal, wie die weltweiten Pro-Atom-Regierungen und die Atomlobbyisten mit allen Mitteln ihre Politik weiterführen wollen, werden sie letztendlich wegen ihrer Verantwortungslosigkeit und ihres eigenen menschenverachtenden Unrechts scheitern.  Nur die Frage ist: „Wieviel müssen unsere sowie unsere zukünftigen Leben und die unersetzbare Erde bis dahin noch leiden?

Die Lage Japans, in der wir uns im Augenblick befinden, ist leider gar nicht erfreulich. Die radioaktiven Verseuchungen in Luft, Boden, Wasser gehen weiter, deren gesundheit- und umweltschädliche Folgen kommen mit der Zeit unweigerlich immer deutlicher und nicht mehr wiedergutzumachen. Dazu droht die extrem große Gefahr, daß das durchs Erdbeben höchst marode gewordene Gebäude des 4. Raktors, in dem immer noch viele hochgiftige Brennelemente im Abklingbecken gelagert sind, jederzeit, wenn ein großes Erdbeben wieder kommt, in Explosion gehen kann.

Wenn es soweit kommt, so könnte unter Umständen die radioaktive Verseuchung von der Menge der gelagerten Brennelemente her noch viel größer als der letzte Super-GAU in Fukushima sein und das größte Teil Japans unbewohnbar machen, sowie die ganze nördliche Hemisphäre einschließlich Europa stark kontaminieren.

Sofern wird die Lage in Fukushima sogar immer bedrohlicher und ist überhaupt kein Grund zur Beruhigung. Nach wie vor sind die japanischen Medien unter dem totalen Einfluß und Druck des o.a. Dreierbündnisses und berichten nur gedämpft, sogar oft beinah nebensächlich, keinesfalls in großen Zeilen über die tatsächlichen Gefahren. Aber zu allen Sachen spielt die Volksmentalität von den vielen Japanern eine entscheidende Rolle, dem Mächtigeren, Kommandierenden bedingungslos oder kritiklos zu folgen und einfach ihr Wort zu glauben. Es ist eine schlichte Tatsache, daß der überwiegende Teil der japanischen Bevölkerung, teils von alltäglichen Verpflichtungen gedrängt und teils von nicht sichtbarer Radioaktivität getäuscht, diese gefährliche Lage Japans nicht richtig einschätzt bzw. sie einfach ignoriert.

Fukushima ist nicht nur die Katastrophe Japans, sondern der ganzen Welt. Fukushima gefährdet nicht nur die japansichen Bürger, sondern die weltweiten Zivilgesellschaften. Aber auch Europa trägt selbst überall potentielle Gefahr von atomaren Desastern. Sie zeigt sich alleine schon dadurch, daß z.B. ein Super-GAU der französischen Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague mit ihrem gigantischen radioaktiven Verseuchungspotential mehr als Hälfte der ganzen Erdflächen unbewohnbar machen kann.

Daher müssen wir über die Staatsgrenzen hinaus Hand an Hand gemeinsam für die atomwaffen-, atomkraftwerken- und atommüllfreie Welt kämpfen und den noch nicht atomkritischen Bürgern die wahre Gefahr dringend bewußt machen und zur Solidarität aufrufen.

Nun finden vom 19. bis zum 29. April 2013 in folgenden Städten meine Vorträge statt:

19. April, Dortmund, 15.00 – 19.00 Uhr, Beitrag 17:00

20. April, Münster, 19:30-21:30

21. April, Bad Sassendorf, 19:00 – 21:00

22. April, Soest, 10:00-11:30

23. April, Minden, 09:00 – ?

23. April, Minden, ? anschließend bis 12:30

24. April, Köln,  16:00 – 17:30 Uhr  Pause  18:30-20:00

25. April, Berlin, 19.30 – ?

26. April, Braunschweig, 19:00- 21:00

27. April, Dortmund, 17:00 – 19:00

28. April, So. Gelsenkirchen,  11:00 – ?

29. April, Mon. Hagen, 19:15

Gesamtorganisator: Internationales Bildungs- und Begegnungswerk (IBB)

www.ibb-d.de

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Euch bei einem von meinen Vorträgen sehen kann.

 

Viele herzliche Grüße aus Tokyo,

Kazuhiko Kobayashi

12-1-1108, Chuo-Honcho-3chome, Adachi-ku, Tokyo

Tel: +81-3-3889-0108  Mobile: +81-90-2479-0092

Email: soundio-2@k7.dion.ne.jp / kleinerhain

 

Kategorien
Termine

Termine zum Fukushima-Jahrestag

(Quelle contratom)

https://www.facebook.com/FUKUSHIMA.MAHNT.ATOMANLAGEN.JETZT.ABSCHALTEN

——

Grohnde 9.3.:
https://www.grohnde-kampagne.de/
https://www.facebook.com/events/128548903973622/

Gronau 9.3.:
https://www.fukushima-jahrestag.de/

Gundremmingen 9.3.:
https://www.atommuell-lager.de/
https://www.facebook.com/events/402932993123095/

Neckarwestheim 9.3.:
https://www.endlichabschalten.de/
https://www.facebook.com/events/113152002197154/

Flughafen Frankfurt 9.3.:
https://www.rclausing.de/node/78

 

Freiburg 9.3.:

https://www.antiatomfreiburg.de/artikel/fukushima-jahrestag-freiburg

 

Paris 9.3.:
https://www.cattenom-non-merci.de/
https://www.facebook.com/events/120123048149060/?ref=2

Tihange 10.3.:
https://www.stop-tihange.org/
https://www.facebook.com/events/516845748355334/
Trier 11.3.:

https://www.antiatomnetz.blog.de/2013/02/12/zwei-jahre-fukushima-atomanlagen-abschalten-15525636/

https://www.facebook.com/events/335799763195840/

 

Mahnwachen Bundesweit 11.3.:

https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima2013/mahnwachen.html

Kategorien
Akualisierungen des Buches Hintergründe Störfälle

Panikmache, die 2.: Einsturz des Daches in Tschernobyl

Hier ist selbst die sonst seriöse „Zeit“ („… Europas wichtigstes Dach ist gerade teilweise eingestürzt„) unredlich (Es geht halt nichts über eine geile Schlagzeile …): Eingestürzt ist das Dach der „Maschinenhalle vier“, NICHT das Dach des Sarkophags. Es wurde – logischerweise – KEINE Radioaktivität frei gesetzt! Falls der Sarkophag einstürzen sollte (und das ist aufgrund des maroden Zustandes durchaus denkbar) haben nicht nur die Ukrainer ein ernstes Problem …

Kategorien
Akualisierungen des Buches Störfälle

Auch in England explodieren die Folgekosten

Die Folgekosten der Katastrophe von 1957 in der damaligen Wiederaufbereitungsanlage „Windscale“ in England laufen völlig aus dem Ruder und zeigen, mit welchen Folge-Kosten die Atoimindustrie (und damit der Steuerzahler) auch bei uns rechnen muss. In Jülich steht die Bergung eines havarierten Forschungsreaktors an, bei dem eine ähnliche Kostenexplosion (wenn auch nicht in dieser Gesamt-Größenordnung, d die Anlage kleiner war) zu rechnen ist … Auch eine Kostensteigerung der Sanierung der Asse (heute schon mehr als 6 Mrd. € geplant) wird so absehbarer …

Kategorien
Demonstration Entsorgung Störfälle Störfalle Unterschriftskampagnen gegen Atomenergie

KEINE Trümmer-Verbrennung in Fukushima!

In der Nähe von Fukushima, in Samegawa-Mura,  ist offenbar geplant, eine Müllverbrennungsanlage für die radioaktiven Trümmer der Katastrophe zu bauen. Bitte diese Info bekannt machen, weiterverbreiten und Unterschriften dagegen sammeln. Damit würde der radioaktive Dreck nicht vernichtet, sondern großflächig über das gesamte Land (und die Nachbarstaaten!) verteilt, nur in der Hoffnung die Grenzwerte zu unterschreiten und – natürlich – Kosten zu sparen!
==============Dringende Bitte um Ihre Hilfe Urgent request for your help

緊急のお願い

==============

Liebe Freundinnen und Freunde, dear friends, 親愛なる皆さん、 Bitte unterzeiuchnet mit Eurem Namen die Forderung nach dem Stopp des Baus der Verbrennungsanlage für die radioaktiven Trümmer in Samegawa-Mura/Fukushima ein!!!! Bitte lest folgende englische HP!!!! Please sign for stopping the construction of a incineration plant of radioactive debris in Samegawa-Mura/Fukushima !!!!

Please read following English HP!!!!

https://www.change.org/en-GB/petitions/we-demand-cancellation-of-an-experimental-incineration-facility-in-fukushima

さらなる放射能汚染を生む無謀極まりない福島県鮫川村 の高濃度放射性廃棄物焼却炉建設 に断固反対するため、Web上でのご署名をお願いします。 下記のHPをご一読願います。 https://www.change.org/ja/%E3%82%AD%E3%83%A3%E3%83%B3%E3%83%9A%E3%83%BC%E3%83%B3/%E7%A6%8F%E5%B3%B6%E7%9C%8C%E9%AE%AB%E5%B7%9D%E6%9D%91-%E9%AB%98%E6%BF%83%E5%BA%A6%E6%94%BE%E5%B0%84%E6%80%A7%E5%BB%83%E6%A3%84%E7%89%A9%E7%84%BC%E5%8D%B4%E7%82%89%E5%BB%BA%E8%A8%AD%E3%82%92%E3%82%84%E3%82%81%E3%81%A6%E3%81%8F%E3%81%A0%E3%81%95%E3%81%84#

小林和彦拝

———————————–

Übersetzung der Petition:

Das japanische Ministerium für Umwelt baut eine Müllverbrennungsanlage in Samegawa Village, Fukushima Prefecture. Abfall, dessen radioaktive Kontamination über 8.000 Bequerel / kg liegt, würde in der Anlage verbrannt werden. Wir sind sehr besorgt, dass dadurch eine zusätzliche Kontamination, eine sog. „Sekundäre Pollution“ entsteht.

Nach Angaben des Ministeriums für Umwelt würden nahezu 100% der radioaktiven Schadstoffen durch die Filteranlagen entfernt. Jedoch wir sind der Auffassung, dass diese Behauptung jeder solide Basis entbehrt.

Der Plan, hoch radioaktiv kontaminierten Müll zu verbrennen, muss der örtlichen Bewohnerschaft erklärt werden, einschließlich der Bürger in den benachbarten Städten und Dörfern, um deren Zustimmung zu erhalten. Der Standort der Verbrennungsanlage grenzt an Hanawa Town, Iwaki City und Kitaibaragi City, deren Bewohner und Gemeinden jedoch nicht informiert wurden. Inzwischen hat der Bau der Anlage begonnen.

Das Ministerium für Umwelt hat, um seine Pläne für diese Müllverbrennungsanlage voranzubringen, hinter verschlossenen Türen beschlossen, dass:
1) die Anlage selbst, einschließlich ihrer Schornsteine, so ausgelegt sein muss, dass sie von öffentlichen Straßen aus nicht sichtbar ist.
2) die Adresse der Anlage nicht veröffentlicht werden darf, um so Bedenken der lokalen landwirtschaftlichen Bevölkerung zu zerstreuen und das wirtschaftliche Image der Region nicht zu schädigen.

Unter Ignorieren der nationalen Umweltgesetzgebung begann das Ministerium für Umwelt die Arbeiten an der Anlage noch vor der Präfektur in der Lage war, die eigene Beurteilung des Projekts abzuschließen. Dadurch kam es zu Bauunterbrechungen der durch das Ministerium angeordneten Arbeiten durch Anweisung der Präfektur. Auch gibt es Bedenken, dass das gesamte geplante Verbrennungsverfahren bisher in der Praxis noch unerprobt ist. Experten halten es für möglich, dass das System das Potential hätte, die Kontamination der Region weiter zu verschlimmern.

TEPCO hat die Hauptverantwortung für den Umgang mit dem radioaktiven Abfällen, die aus der Katastrophe im AKW Fukushima entstanden sind und durch deren laufenden Folgen nach wie vor entstehen. Wir halten es für völlig inakzeptabel, dass TEPCO versucht, sich seiner Verantwortung zu entziehen und die Lasten der Beseitigung der radioaktiv kontaminierten Abfällen der lokalen Regierung aufbürdet.

Dieses Problem betrifft nicht nur Samegawa-Mura. Uns ist klar, dass das Umweltministerium plant, ähnliche Anlagen mit vergleichbaren Technologien zur „Entsorgung“ weiterer kontaminierter Abfälle in anderen Regionen zu installieren. Dies bedeutet, dass eine Kontamination nicht nur in Fukushima, sondern großflächig über ganz Japan verteilt würde. Unser aller Lebensunterhalt hängt von Landwirtschaft und Tourismus ab, die bereits von der nuklearen Katastrophe beeinträchtigt wurden. Eine „zweite radioaktive Belastung“ („sekundary Pollution“) verursacht durch die Verbrennung stark radioaktiv kontaminierter Abfällen in unseren Gemeinden verschlimmert diese Situation. Wir können nicht zulassen, dass dies geschieht.

Wir fordern die Aufhebung der Genehmigung zu Bau der Müllverbrennungsanlage in Samegawa Village. Wir wenden uns auch insgesamt gegen die verantwortungslose unzureichende Katastrophe-Hilfs-Maßnahmen der japanische Regierung und insbesondere gegen die bisherige Wahl der Methoden zur Entsorgung kontaminierten Mülls in den betroffenen Gemeinden.

(Übersetzung – nicht ganz wörtlich –  Karl-W. Koch)

Kategorien
Akualisierungen des Buches Hintergründe Störfälle

Neues aus Japan

(Jutta Paulus)

ein paar zumeist weniger hübsche Neuigkeiten aus Japan

– TEPCO eröffnet ein zentrales Büro für Wiederaufbau in Fukushima. Langfristig sollen 4000 Menschen dort arbeiten und sich um den ordnungsgemäßen (!) Rückbau der Ruinen und um die Belange der BewohnerInnen der betroffenen Gebiete kümmern. Ob das hilft?
https://www3.nhk.or.jp/daily/english/20130104_23.html

– Mehr und mehr EinwohnerInnen lehnen die finanziellen Vergünstigungen für nahe AKW wohnende Menschen ab:
https://ajw.asahi.com/article/0311disaster/fukushima/AJ201301020092
Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es die gibt! Ist eigentlich Schweige- bzw. Bestechungsgeld, und das wird vielen jetzt klar.

– US-amerikanische Matrosen verklagen TEPCO wegen Lügen hinsichtlich der radioaktiven Belastung. Sie waren an Bord des Flugzeugträgers Ronald Reagan auf humanitärer Mission nach 03/11. TEPCO und die japanische Regierung hatten die ganze Zeit erklärt, es bestünde keine Gefahr für die Helfenden. Die Seeleute klagen auf 100 Mio US-Dollar Entschädigung.
https://ajw.asahi.com/article/0311disaster/fukushima/AJ201212300020

– Ein Spezialteam aus USA war seit dem 16.03.2011 vor Ort, aber niemand im japanischen Krisenteam wusste zunächst davon (HÄ?). Die Messungen des Teams wurden nicht bzw. zu spät ausgewertet. Viele EinwohnerInnen wurden daher nicht evakuiert, trotz hoher Belastungen.
https://english.kyodonews.jp/news/2012/12/202165.html

– Bei Aufräumarbeiten wurden (und werden?) radioaktive Materialien nicht sachgemäß gesammelt. Die Auflagen des Umweltministeriums (welches auch für die Arbeiten bezahlt, anscheinend ist TEPCO da gar nicht gefordert) werden nicht beachtet. Reporter haben drastische Missstände beobachtet (belastete Erde wird in Flüsse oder in den Wald gekippt, es wird nur rund um die Messstellen dekontaminiert etc.). Auch hier das „alte“ Problem, welches auch in den AKW-Ruinen besteht: die beauftragten Firmen reichen an Subkontraktoren weiter, die Kette wird immer länger. Verantwortlich ist dann „niemand“, die eigentlichen Vorgaben kommen nie bei den ArbeiterInnen, die oft von der Straße weg engagiert werden, an; die VorarbeiterInnen wissen gar nicht, was Radioaktivität bedeutet oder anrichten kann. Zumal in Japan die Propaganda zu Gunsten der guten gesundheitlich unbedenklichen zivilen Atomkraft und in Kritik der bösen zerstörerischen Atombombe seit den 50er Jahren sehr prominent ist.
https://ajw.asahi.com/article/0311disaster/fukushima/AJ201301040058
https://ajw.asahi.com/article/0311disaster/fukushima/AJ201301040073
https://ajw.asahi.com/article/0311disaster/fukushima/AJ201301040076

– Arbeiter in den AKW-Ruinen wurden nicht ausreichend auf radioaktive Belastung überwacht. Die Strahlung wurde nur mit normalen Dosimetern, die an der Brust getragen wurden, aufgezeichnet. Spezielle Dosimeter für die Belastung der Extremitäten wurden erst Monate nach Beginn der Arbeiten ausgegeben. Dabei war die Belastung in Bodennähe teils wesentlich höher als in Brusthöhe.
https://mainichi.jp/english/english/newsselect/news/20130104p2a00m0na015000c.html
Die Übersichten von TEPCO schweigen dazu:
https://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/betu12_e/images/121227e0101.pdf

– Wasserproblem: Blöcke 1 – 3 werden momentan mit knapp 400 Kubikmeter/Tag gekühlt. Das Wasser läuft aus den durchlöcherten Druckbehältern heraus in die Keller. Von dort wird es in die Behandlungskaskade gegeben; Ergebnis ist hoch belasteter Schlamm (aus der Cäsiumfilteranlage, der in Containern gelagert wird), stark belastetes Wasser (aus Umkehrosmose und Aufkonzentration, welches ebenfalls gelagert wird) und schwach belastetes Wasser, welches wieder zur Kühlung verwendet wird. Da die Aufreinigungsanlage manchmal ausfällt oder gewartet werden muss, ist der Kreislauf nicht immer im Gleichgewicht. In diesem Fall pumpt man Wasser von Keller zu Keller (auch die Keller der Turbinengebäude werden „genutzt“), um den Wasserspiegel bei der Schwelle zu halten, bei der nichts überläuft und auch das Grundwasser nicht belastet wird (angeblich). Es soll Wald gerodet werden, damit man weitere Lagerbehälter unterbringen kann (das hab ich nicht von unten stehendem Link, weiß aber nimmer, wo ich es gelesen hatte).
https://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/betu12_e/images/121226e0501.pdf

Den Stahlträger, der ins Abklingbecken von Block 3 gestürzt ist (warum, hab ich nirgends gefunden), hat man mittlerweile wieder rausheben können. Nix Schlimmes passiert.

Atomstromfreie Grüße
Jutta Paulus

Kategorien
Demonstration Hintergründe

Update 30.12.: Anti-AKW-Demonstranten in Osaka teilweise wieder frei

Liebe Freunde,

Prof. Shimonij und ein weiterer Demonstrant wurden freigelassen, herzlichen Dank an alle, die die Petition unterstützt haben. Jedoch sitzen noch 5 weitere Demonstranten in Untersuchungshaft. Es gibt erste Berichte in Japan, ich werde sie übermitteln, sobald sie übersetzt sind.

Herzlich

Sebastian Pflugbeil

————————————————————————

eine E-Mail von Sebastian Pflugbeil vom 26.12.2012

Liebe Freunde,
in den vergangenen Wochen sind mehrere Demonstranten in Osaka festgenommen worden, die gegen die Verbrennung von kontaminiertem Schutt aus der Fukushimaregion in der Müllverbrennungsanlage am Rand von Osaka protestiert haben. Nach allem, was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, waren diese Verhaftungen völlig überzogen, die Leute sitzen immer noch in Untersuchungshaft. Für die Freilassung gibt es im Internet eine Petition, um deren Mit-Unterzeichnung meine japanischen Freunde bitten. Das ist der Link dazu:
https://keepcivicactivity.jimdo.com/english/

Helen Caldicott hat sich zu dem Fall folgendermaßen geäußert:
Statement from Dr. Helen Caldicott in support of Professor Shimoji
Professor Shimoji is a brave and moral man who is worried about his students and future generations. It is imperative that he be supported in his quest to halt incineration of radioactive waste in Osaka and elsewhere in Japan as this will add to the misery, sickness and deaths that will be the Fukushima legacy.
Helen Caldicott

(zu finden auf der Seite https://fukushimavoice-eng.blogspot.jp/  zunächst kommt ein leeres Blatt, dann muß man home anwählen, dann kommen mehrere Texte zu der Geschichte, auch Briefe von Prof. Shimonij, dann kommt der Text von Helen Caldicott)

Ich habe zu der Geschichte folgenden Text nach Japan geschickt (er wird gerade übersetzt):
Ich habe Professor Shimoij in Osaka kennengelernt. Er machte auf mich einen sehr besonnenen Eindruck. Wir teilen die Sorge um die Auswirkungen der Verbrennung von kontaminiertem Müll aus der Fukushimaregion. Ein Teil der Radioaktivität wird über den Schornstein in die Umwelt gelangen, der andere Teil über die Asche ins Meer. Dabei werden sowohl die Arbeiter der Müllverbrennungsanlage als auch die Anwohner im weiteren Umfeld unmittelbar gefährdet. Niemand kann garantieren, daß die freigesetzten Radionuklide nicht auch in die Nahrungskreisläufe im Meer gelangen. Ich war sehr beeindruckt, wie detailliert sich Prof. Shimonij mit dieser komplizierten Materie vertraut gemacht hat und habe in unserem Gespräch viel gelernt.
Ich appelliere an die verantwortlichen Behörden in Osaka, den Protest gegen die Müllverbrennung nicht zu kriminalisieren. Die jungen Familien mit ihren kleinen Kindern, die ich bei durchweg friedlichen Demonstrationen in Osaka beobachtet habe, haben gute Gründe, besorgt zu sein.
Japan muß ebenso wie Deutschland nach Fukushima neue Wege beschreiten – das eröffnet ausgezeichnete Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern. Ich hoffe auf die Weisheit der Regierenden in Japan und Deutschland, mit der Bevölkerung gemeinsam diese neuen Wege zu erschließen.
Weihnachten wäre eine gute Gelegenheit, Professor Shimonij und die anderen verhafteten Demonstranten freizulassen. Alle noch nicht geklärten Fragen können dann ebenso geklärt werden. Ich grüße Professor Shimonij und seine Freunde und die Familien der Verhafteten und werde sehr aufmerksam verfolgen, was mit ihnen geschieht.
Sebastian Pflugbeil

Die Stimmung in Japan ist sehr niedergedrückt wegen der unglücklich verlaufenden Wahlen. Unterstützung von außen wird dringend erbeten.
Mit guten Wünschen zum Neuen Jahr
Sebastian Pflugbeil

Kategorien
Demonstration Kongresse Störfalle Termine Unterschriftskampagnen gegen Atomenergie

9.3. Menschenkette in Paris

66medm2t

 

 

Hallo AtomkraftgegnerInnen, Natur & UmweltschützerInnen

kurz vor Jahresende sende ich euch den in Deutsch übersetzten Aufruf des franz. Dachverbandes Sortir du Nucléaire zur Menschenkette am 09 März 2013. In Paris wollen wir unsere Freundinnen und Freunde auf internationaler Ebene unterstützen um den Ausstieg aus der Atomkraft in Frankreich und auf internationaler Ebene zu fordern. Aus der Großregion sollen von verschiedenen Initiativen, Vereinen und Verbänden Busse nach Paris organisiert werden. Weitere Infos folgen rechtzeitig.

Mit der freundlichen Bitte den Aufruf und evtl. den Bannerentwurf (siehe Anhang) nach euren Möglichkeiten zu veröffentlichen, herum zu senden, zu verbreiten. Solidarischer Dank

Für die Beendigung der zivilen und militärischen Atomkraft

Auf nach Paris am Samstag 09 März 2013 ab 13:30

 

Nationaler Aufruf

Nehmen wir unsere energetische Zukunft in unsere Hände zurück – bilden wir eine große Menschenkette um die Herrschaft einzukreisen!

Können wir Fukushima vergessen?

Maßlos gefährlich und teuer unterwirft die Atomkraft die Menschen und alle Lebewesen mit Verschmutzungen und Bedrohungen, die nicht weiterhin annehmbar sind. Hiroshima, Tschernobyl, Fukushima: keine andere Technologie hat in so weniger Zeit „so dauerhafte“ Katastrophen geschaffen. Mit 58 Reaktoren stellt der französische Nuklearpark ein Hauptrisiko, für uns und unsere europäischen Nachbarn dar. Wollen wir warten, bis das die Zentrale von Nogent-Sur-Seine, nur 95 Km von Paris entfernt, dass nächste französische Fukushima wird?

Diese Industrie bringt ihre eigenen Arbeitnehmer in Gefahr, ganze Landstreiche und Menschen sind durch den Uranabbau verseucht. Obendrein verspricht die Atommaffia die berühmte „Unabhängigkeit in der Energieversorgung“, der ein Mythus ist. Die Atomkraft kann die klimatologische Erwärmung nicht bremsen; produziert Tausende Tonnen Giftmüll; jene sind unkontrollierbar und erhalten die Verbrauchsgewohnheiten aufrecht, die nicht vertretbar sind.

Glücklicherweise ist die Atomkraft kein Verhängnis!

Die zahlreichen Länder haben bereits die Wahl getroffen, aus der Atomkraft heraus zu gehen. Damit werden auch hunderttausende von Arbeitsplätze geschaffen. Wir brauchen nicht weiterhin die Laufzeiten unserer veralteten Atomzentralen zu verlängern, noch müssen neue gebaut werden!

Eine energetische, notwendige und dringende Revolution, bietet eine ausgezeichnete Zweckmäßigkeit für die Gesundheit und die Demokratie an. Die Atomkraft ist ohne jegliche Debatte vorgeschrieben worden; aber sich jene wieder auf neue Weise vorzustellen, oder herzustellen, oder wieder herbeizuführen und die Energie zu verbrauchen, das ist die Sache von allen!

Zusammen können wir handeln und das ist der Moment, es zu machen!

Am 11. März 2012 ein Jahr nach der Katastrophe von Fukushima, haben 60 000 Personen eine riesengroße Menschenkette von Lyon nach Avignon gebildet, um den Ausstieg aus der Atomkraft zu verlangen. Der neue Präsident Hollande hat nur die Schließung einer einzigen Atomzentrale – Fessenheim – bis 2017 versprochen. Gehen wir auf die von uns in Gang gebrachten Forderungen weiter ein, um eine endgültige Entscheidung für den Ausstieg aus der Atomkraft zu verlangen!

Schließt euch am 9. März 2013 in Paris während dieses nationalen Ereignisses an, um den Druck auf die politischen und wirtschaftlichen Herrscher zu vergrößern. Während sich ein Gesetz, mit einer weggelassenen Debatte vorbereitet, das unser Land zu energetischer Grundauswahl hineinziehen wird, ist die Stunde für die Mobilisierung! Gegenüber Macht von Geld und den Staatslügen und der nuklearen Industrie können wir ihn von der Kraft der Zahl und der Bestimmung fortbringen. Dafür brauchen wir unbedingt euch alle!

398b2xt4

Nationale Menschenkette:

In Solidarität mit den Opfern von Fukushima

und um den Ausstieg aus der Atomkraft zu verlangen

Am Samstag den 09. März 2013 – alle nach Paris ab 13h30

Damit die Menschenkette der lebendige Beweis unseres gemeinsamen Willens wird und uns alle auf gewaltfreie Weise versammeln, weil wir eine Gesellschaft ohne Atomkraft wollen; setzt euch mit uns gemeinsam ein, denn jede Person zählt und wir zählen auf euch alle!

Organisator: Sortir du Nucléaire

Kontakt Koordination: https://www.chainehumaine.org

Deutsche Übersetzung: https://www.cattenom-non-merci.de/77.html

Jede Person zählt und wir zählen auf euch, damit die Menschenkette der lebendige Beweis unseres gemeinsamen Willens ist; Atomkraftwerke auf internationalem Niveau ABSCHALTEN!

Kategorien
Demonstration Kongresse Termine Unterschriftskampagnen gegen Atomenergie

12. Januar 2013 – Stop Tihange Demo in Maastricht

 

 

 

Samstag, 12.01.2012

Uhrzeit         14:00 Uhr

Ort     Hauptbahnhof Maastricht 

Demonstrationszug zum Markt und Übergabe der Petition.

Anreise: Bus mit Linie 50:

Aachen, Hbf (12:33 Uhr) –> Aachen, Theater (12:38 Uhr) –> Aachen, Schanz (Jakobstraße) (12:42 Uhr) –> Vaals, Busstation (12:52 Uhr) –> Maastricht, Station (13:46 Uhr)