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Atom und Politik

Die miesen Tricks hinter der Eon-Spaltung

Die miesen Tricks hinter der Eon-Spaltung von Jochen Stay (.ausgestrahlt)

Manche loben Eon dafür, dass sich der Konzern anscheinend vom Atom- und Kohlegeschäft verabschiedet und in Zukunft auf Erneuerbare Energien setzen will. Doch was wirklich hinter der Aufspaltung in zwei Unternehmen steht, wird dabei übersehen: Die Ausgliederung der Atomstrom- und Kohlestrom-Produktion unter neuem Namen führt ja nicht dazu, dass Eon-KundInnen in Zukunft weniger schmutzige Energie ins Haus geliefert bekommen. Denn die wird der dann angeblich grüne Konzern weiter bei dem neuen Schwester-Unternehmen einkaufen. Es ist nur nicht mehr so offensichtlich – und damit weniger schlecht fürs Image. Auf den AKW und Kohlekraftwerken wird zukünftig nicht mehr das Eon-Logo prangen, auch wenn Eon weiter größter Abnehmer des dort produzierten Stroms bleiben wird. So lassen sich auch ein Teil der KundInnen halten, die keine Geschäfte mit Unternehmen machen wollen, die für Atommüll und Klimakatastrophe direkt verantwortlich sind. So etwas nennt man landläufig Etikettenschwindel oder Greenwashing.

Öko-Image trotz Dreckstrom So wird es zukünftig nicht mehr so einfach werden, Eon-KundInnen vom Stromwechsel zu überzeugen, da doch ihr Lieferant nun angeblich voll und ganz auf erneuerbare Energien setzt. Wenn der Konzern Statistiken veröffentlicht, die nur den selbst produzierten grünen Strom aber nicht den eingekauften Dreckstrom in den Vordergrund stellen, wird bei den VerbraucherInnen ein völlig falscher Eindruck entstehen. Und die Negativ-Schlagzeilen wegen AKW-Störfällen, Schadenersatzklagen gegen den Atomausstieg und Atommüll-Skandalen bleiben dann auf die neue No-Name-Gesellschaft begrenzt, die aber den gleichen AktionärInnen gehören wird, wie bisher auch.

Die ausgegliederte Dreckstrom-Abteilung kann dann richtig schön skrupellos vorgehen, weil sie keine Rücksicht mehr auf ihre Reputation nehmen muss – schließlich beliefert sie keine EndkundInnen. Eon-Chef Johannes Teyssen wirbt bereits Investoren für das neue Unternehmen mit der Aussicht auf die Schadenersatz-Milliarden, die derzeit wegen der Stilllegung von einigen alten AKW im Jahr 2011 per Schadenersatz-Klage vom Staat eingefordert werden. Eon zahlt nicht mehr für Atom-Altlasten.

Die Aufspaltung des Düsseldorfer Energieriesen hat noch einen zweiten gefährlichen Hintergrund: Eon wird in Zukunft nicht mehr für die Kosten zur Verantwortung gezogen werden können, die beim Abriss von Atomkraftwerken und der Lagerung des Atommülls anfallen. Die dafür gebildeten – aber bei weitem nicht ausreichenden – Rückstellungen gehen zusammen mit den AKW an das neue Unternehmen über. Da diese Rückstellungen aber nicht irgendwo im Banktresor oder auf einem Festgeldkonto liegen, sondern beispielsweise in Kohlekraftwerken investiert sind, die angesichts der Energiewende immer weniger profitabel werden, drohen selbst diese viel zu geringen Summen verloren zu gehen. Früher oder später wird das neue Unternehmen zahlungsunfähig und der Staat muss einspringen, während der von den Altlasten befreite Eon-Konzern munter weiter Gewinne einfahren kann, indem er den Atom- und Kohlestrom an seine ahnungslosen KundInnen vertickt.

So wird diese Eon-Ausgründung unter neuem Namen quasi zu einer „Bad Company“ – analog zu einer „Bad Bank“ in der Finanzkrise: Alles, was auf Dauer nicht mehr profitabel ist, wird der finanziellen Verantwortung des Staates übergeben. Dass Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in dieser Situation die Eon-Spaltung begrüßt und behauptet, die Rückstellungen seien sowohl sicher als auch ausreichend, ist skandalös. Stattdessen muss die Bundesregierung den Eon-Plänen Einhalt gebieten und dafür sorgen, dass diejenigen, die jahrzehntelang Milliarden an Atom- und Kohlekraft verdient haben, auch für die Folgen geradestehen.

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Atom und Politik Terrorgefahr

Kriegsgefahr – AKWs in der Ukraine?

… ich hatte das schon mehrfach thematisiert, hier mal eine Bewertung von anderer Seite
Gruß KW

/*Auszug: *//*
Atomanlagen im militärischen Konfliktgebiet:
Regierung sieht keine unmittelbare Gefährdung

„Die Bundesregierung schweigt über die Risiken, die von den Atomanlagen in der Ukraine und den dortigen militärischen Konflikten ausgehen“, stellt der Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel von der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag fest.

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Atom und Politik Entsorgung Hintergründe

Jülicher Atommüllexport: Illegal und auch in den USA unerwünscht

+++ Presseinformation +++

Jülicher Atommüllexport: Illegal und auch in den USA unerwünscht

Atomkraftgegner stellen Gutachten vor

Düsseldorf, 22.09.2014 | Zahlreiche nordrhein-westfälische und bundesweite Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände haben sich gegen den geplanten Atommüllexport aus Jülich und Ahaus gewandt. Vor Pressevertretern in Düsseldorf erläuterten die Aktivisten ihre Kritik und stellten ein neues Rechtsgutachten vor. Anlass ist der Deutschland-Besuch von Tom Clements, des Direktors der „Savannah River Site Watch“, einer großen Umweltinitiative im Bereich des US-Atomwaffenzentrums im Bundesstaat South Carolina.

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Atom und Politik Entsorgung

Atommüll Jülich in die USA?

Der Atommüll aus dem gecrashten „Forschungs“(?)-Reaktor in Jülich (s.a. HIER) in NRW soll in über 150 Castoren in die USA exportiert werden. Dazu gibt es eine hochinteressante Anfrage der Fraktion „Die Linke“ mit – wenn auch teilweise sehr lückenhaften – Antworten der Bundesregierung.

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Akualisierungen des Buches Atom und Politik

Uran – Transporte durch RLP

Fünfmal pro Monat rollen „radioaktive Ladungen“ durch unser Land, offenbar ohne dass irgendwer (einige wenige im Mainz ausgenommen) davon weiß … Ein Skandal erster Größenordnung, vor allem die Geheimhaltungspolitik, im Fall eines Unfalls wäre offenbar nicht einmal die örtlichen Behörden eingeweiht …

Unverantwortlich!

Statt des teilweise im Text  erwähnten „Urans“ handelt es sich vermutlich um Uranhexafluorid oder im günstigeren Fall um Yellow Cake, wobei vor allem ersteres – wie beschrieben – nicht minder gefährlich und beides natürlich ebenfalls radioaktiv ist. Die Container haben im Fall eines Unfalls mit Sicherheit kaum eine Schutzfunktion, der Kontakt mit Wasser (Löschwasser bei Bränden, Regen etc.) ist also durchaus wahrscheinlich.

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Atom und Politik

Irans Weg zur Bombe?

Ich verfolge seit einiger Zeit die Infos von „IranAnders“, weil zwischen den Zeilen durchaus einiges an interessanten Infos rüberkommt. Diesen Beitrag finde ich bzgl. Detaillierung der „Wege zur Bombe“ sehr informativ und – auf den ersten Blick, noch nicht gründlich gegengelesen – in der Darstellung der ABLÄUFE (!!) sehr realistisch und daher bemerkenswert. Die Aussagen zu den politischen Absichten muss man mit dem Hintergrund der Verfasser betrachten und massiv bezweifeln wie auch vor allem die genannten Zahlen zu den Kapazitäten.

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Atom und Politik Terrorgefahr

Lage im Nahen Osten droht atomar zu eskalieren

Zwei Meldungen des heutigen Tages lassen das Schlimmste für eine Eskalation im nahen Osten fürchten:

Irakische Regierung: Aufständische sind an Nuklearmaterial gelangt

Bagdad/New York/Mossul – Aufständische im Irak sind nach Regierungsangaben an Nuklearmaterial gelangt. Das Material stamme aus der Forschung einer Universität im Norden des Landes, teilte die Regierung in einem Brief den Vereinten Nationen mit und rief diese zur Hilfe auf, „um die Bedrohung abzuwenden, dass es von Terroristen im Irak oder anderswo verwendet wird“.

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Akualisierungen des Buches Atom und Politik Terrorgefahr

Wie sicher sind die AKW in der Ukraine?

Zusammenfassung des Tagesschauberichtes vom 28.5.:

Die ukrainische Regierung hat die NATO um Beistand bezüglich Sicherheitsmaßnahme zum Schutz ihrer 15 noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke gebeten, und die NATO hat diesem Wunsch entsprochen. NATO-Generalsekretär Rasmussen bestätigte auf einer Pressekonferenz am 19. Mai, dass zivile Experten der NATO die ukrainischen Kräfte unterstützen.: „Ja, wir haben auf Bitten der Ukraine eine kleine Gruppe ziviler Experten in die Ukraine entsandt, um den Behörden zu helfen, die Sicherheit ihrer zivilen Nuklearanlagen zu verstärken.“ Schon im März hatte das Parlament in Kiew um internationale Unterstützung bei der Sicherung der ukrainischen Atomkraftwerke gebeten. In einem Brief an den Generalsekretär der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) warnte Kiew vor „illegalen bewaffneten Aktionen russischer Truppen auf dem Gebiet der Ukraine“ und den „möglichen Auswirkungen auf die Atomenergie-Infrastruktur„. Übergangspremier Arseni Jazenjuk kündigte damals den Einsatz der Armee zur Sicherung der Atomkraftwerke an.

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Atom und Politik drohender Atomkrieg Hintergründe Terrorgefahr

Ukraine – Ist ein Atomkrieg denkbar?

Die Lage war nach dem friedlichen Zusammenbruch der Sowjetunion in den folgenden 20 Jahren so entspannt wie nie zuvor seit dem Ende des zweiten Weltkrieges. Ein Atomkrieg zwischen den beiden Supermächten (oder richtiger: der verbliebenen Supermacht USA und dem Nachfolgestaat Russland der ehemaligen Supermacht UdSSR) war undenkbar geworden. Es folgte eine Zeit der Abrüstung und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, wobei letztere hauptsächlich darin bestand, dass die westlichen Wirtschaftsimperien versuchten sich ihr „Stück Kuchen“ im Goldgräberland Russland zu sichern und nicht alles den – überwiegend aus dem alten Machtapparat entwachsenen – Oligarchen zu überlassen.

Eine mögliche atomare Auseinandersetzung oder der Einsatz einzelner Atombomben zu politischen Zwecken schien lediglich durch Terroristen oder exotische „gestrige“ Diktaturen wie Nordkorea zu drohen. Einzig im Dauer-Konflikt Indien – Pakistan drohte zeitweise ein regelrechter Krieg mit dem Einsatz einer größeren Anzahl von Atomwaffen.[1]

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Atom und Politik Hintergründe Störfälle

IHK Trier: Blind gegenüber Atom-Gefahren

Vor über 250 ZuhörerInnen gab es am 20.3.2014 in Trier bei der dortigen IHK eine Veranstaltung zu dem Thema: „IHK Wirtschaftsforum in Trier – Hohe Energiepreise lähmen Unternehmen“. Angekündigt war auch EU-Energie-Kommissar Oettinger, der dann allerdings verhindert war und nur per Videobotschaft Stellung nahm.

Auslöser der Veranstaltung war laut IHK, dass sich beim Wirtschaftsforum der Industrie- und Handelskammer Trier Unternehmer über die hohen Stromkosten beklagt haben. IHK-Präsident Peter Adrian sagte, fast alle Firmen in der Region Trier sähen darin ein hohes Risiko. So wurde dargelegt, der „Strompreis bremst Optimismus: In den europäischen Nachbarländern, zum Beispiel Frankreich, ist Strom halb so teuer – viele Firmen hier sehen das als echten Standortnachteil.“

In der folgenden offenen Diskussion gab ich folgende Stellungnahme ab: