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Akualisierungen des Buches

Aktualisierung S. 79f neu: Deutsche Teilhabe an US-Atomwaffen

Immer noch lagern auf deutschen Hoheitsgebiet US-amerikanische Atomwaffen. Das wurde durch Veröffentlichungen der Wikileaks-Papiere im Dezember 2010 erstmalig offiziell bestätigt.[1]

Diese in Büchel (Rheinland-Pfalz) stationierten und – bei Verstoß gegen internationales[2] und deutsches Recht – unter deutscher Verfügungsgewalt („Nukleare Teilhabe“) stehenden ungefähr 20 Atombomben sind ein Anachronismus der Geschichte. Einige wenige NATO-Mitglieder (u. a. Belgien und Deutschland) akzeptieren heute noch die Stationierung atomarer Waffen auf ihrem eigenen Territorium. Die Mitgliedschaft in der NATO verpflichtet kein Land dazu, diese Stationierung zuzulassen. Griechenland stoppte die Lagerung von Atomwaffen auf griechischem Boden beispielsweise im Jahr 2001. Die NATO hat auf ihrer Jahrestagung in Lissabon im November 2010 den Abzug abgelehnt.

Die deutsche Verfügungsgewalt manifestiert sich darin, dass der Einsatz dieser Atomwaffen nur mit Zustimmung der bundesdeutschen Regierung zulässig ist. Militärisch sind die 20 Bomben mittlerweile ohne jegliche Bedeutung, moderne Raketen sind viel effizienter und treffsicherer. Daher hält sich der Verdacht, dass auf diesem Weg Deutschland im Atomkriegsfall „in die Pflicht“ genommen werden soll (und will?).  Auch üben deutsche Piloten in deutschen Kampfflugzeugen den Abwurf der Bomben. Büchel ist eine Einrichtung der Bundeswehr, nicht der US-Armee.

Die Stellungnahmen der deutschen Regierung gegen die Verbreitung von Atomwaffen sind unglaubwürdig, solange diese selbst gegen das Grundgesetz und internationales Recht verstößt. Im Zusammenhang mit den Wikileaks-Veröffentlichungen wurde offenbar, dass sich die aktuelle Regierung nicht einig ist, ob sie den Abzug fordert und damit die Gesetze einhält. So zitiert die Eifelzeitung Wikileaks: „Im Herbst 2009 kabelte die USA Botschaft, Merkels Außenberater Christoph Heusgen verzichte auf den Abzug der letzten zwanzig taktischen USA-Atomwaffen auf deutschem Boden. Dagegen hatte eine FDP Quelle zuvor verraten, dass Parteichef Westerwelle auf den Raketenabzug bestehe, während Wolfgang Schäuble die USA Atomwaffen als Schutz gegen den Iran sehe.[3] „Gute“ deutsche Tradition, auch die rotgrüne Regierung unter Schröder hatte schon 2005 das Angebot der Bush-Regierung, die Waffen bei Aufforderung der deutschen Regierung sofort abzuziehen, nicht wahrgenommen!


[1] u.a. https://www.eifelzeitung.de/?artikel=60227 bzw. https://www.sr-online.de/nachrichten/1668/1150367.html

[2] Atomwaffensperrvertrag (NVV) und Zwei-plus-vier-Vertrag

[3] https://www.eifelzeitung.de/?artikel=60227

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Akualisierungen des Buches

Nordkoreas A-Bomben-Exporte

Ein Bericht von Experten der Vereinten Nationen listet Beweise für illegale Geschäfte Nordkoreas mit der Lieferung von Atomtechnik an Syrien, Iran und Burma auf. Brisant ist dabei, dass offenbar Raketen UND Bomben angeboten wurden. Burma diente vermutlich nur als Drehscheibe. Syriens Pläne (s. S. xy) sind mit der Bombardierung der Anlagen durch Israel wohl  Geschichte. Im September 2007 bombardierten israelische Kampfflugzeuge Al Kibar am Oberlauf des Euphrat. Israel und US-Geheimdienste unterstellten, dass es sich um die Baustelle eines Reaktors nach nordkoreanischem (und somit wiederum pakistanischem) Vorbild handelte. Der Protest Syriens gegen den israelischen Luftangriff war auffällig verhalten. Syrien ließ das ganze Areal schnell abdecken, dennoch fanden IAEA-Inspektoren dort Spuren von angereichertem Uran.

Hochbrisant ist allerdings die Verbindung zum Iran, sollte sie sich bestätigen. Würden die Infos offiziell durch die UN veröffentlicht, wäre dies vermutlich erstmalig die sog. „smoking gun“, der harte Beweis, dass Iran an Atombomben baut und so gegen den von ihm unterschriebenen NVV verstößt.

Der Bericht lag seit sechs Monaten unveröffentlicht in der Schublade, weil China sich seiner Veröffentlichung widersetzte. Die Washington Post und CNN veröffentlichten jüngst Auszüge, die ihnen von ungenannten Diplomaten zugespielt wurden.

Mehr hier im Original (Frankfurter Rundschau).

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Akualisierungen des Buches Störfalle

Aktualisierung S. 38f neu: Al-Qaidas Atombombe

Fiktion: Al-Qaidas Atombombe

Die „Überzeugung“ des zuständigen Beamten ist recht leicht, wenn auch etwas einfach gestrickt. An den in einer streng puritanischen kleinen Hafenstadt lebenden, verheirateten Mann und Familienvater macht sich im Auftrag des Al-Qaida-Agenten ein Vierzehnjähriger heran und beginnt ein Liebesverhältnis mit ihm. Vor die Alternative gestellt, denunziert und somit öffentlich vernichtet zu werden oder mit zwei Millionen Dollar und der Fortführung der Liebesbeziehung entlohnt zu werden, fällt dem Mann die Wahl leicht: Er „übersieht“ einen merkwürdigen Container aus Russland. Deklariert waren Bleiabfälle zur Wiederverwertung. Dass der Container massiv von innen mit Blei verkleidet ist, um die Strahlung der beiden darin transportierten russischen Atombomben zu tarnen, wird selbstverständlich verschwiegen. Die Beschaffung der Bomben in Russland ist wiederum nicht ganz so preiswert gewesen, aber auch nur eine Frage des Geldes oder der anderen Mittel zur Überzeugung der unterbezahlten russischen Beamten.

Die Bomben selbst werden auf eine einsame Farm in Nebraska gebracht. Dort wird von einem emigrierten, in Diensten von Al-Qaida stehenden, russischen Atomtechniker der bisherige Zündmechanismus entfernt und ein sehr einfacher Zünder eingebaut. Dieser bringt mittels einer konventionellen Explosion die beiden kritischen Hälften des Spaltmaterials zusammen und führt somit zur atomaren Explosion. Anschließend werden die Bomben, wiederum mittels LKW in Bleiummantelung ins Zielgebiet gebracht und gezündet.

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„Al Qaida“ steht hier und an anderen Stellen als „Platzhalter“ für den weltweiten Terrorismus. Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, zu hinterfragen, WER Al Qaida eigentlich ist, wer dahinter steckt, wessen Interessen verfolgt werden und wer das Ganze finanziert und steuert. Dies zu untersuchen wäre ein eigenes Buch wert. Allerdings ist Al Qaida die erste Terror-Organisation, die in Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11.09.2001 Planungen von Anschlägen auf AKWs offen gelegt hat und via Pakistan möglicherweise Zugang zu waffenfähigem Material und/oder Atombomben hat oder bekommen kann.[1] Osama bin Laden wird im Januar 1999 zitiert: „Wir würden es nicht als Verbrechen ansehen, in den Besitz atomarer, biologischer oder chemischer Waffen zu gelangen.“[2]

Auch Terrorgruppen mit anderem als islamistischen Hintergrund wie Rechtsextreme oder Fanatiker einiger anderer Religion spielen mit dem Gedanken an die ultimative Erpressungswaffe und könnten daher synonym eingesetzt werden.

Aber viel entscheidender ist die Tatsache, dass es nachgewiesene Verbindungen zwischen den Bombenbauern in Pakistan und Al Qaida gibt:

Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes MI6 hatten unter der Legende, sie seinen Terroristen und hätten Interesse an Atomtechnik oder spaltfähigem Material Kontakt Ende 2001 zu Kadir Khan und seinen Mitarbeitern aufgenommen. Laut Tenet (CIA-Chef) waren mindestens zwei der kontaktierten pakistanischen Atomwissenschaftler bereit und boten zudem noch Infos zu einer „schmutzigen Bombe“ als Extra an.

Nach mehreren – nicht bestandenen – Tests mit Lügendetektoren gaben zwei andere Wissenschaftler aus Khans Umfeld namens Mahmood und Majeed, zu, mit Bin Laden persönlich und mit Vertrauten von ihm über Massenvernichtungswaffen „Diskussionen akademischer Natur“ geführt.[3] Allerdings lehnte der pakistanische Geheimdienst eine Vernehmung der Wissenschaftler durch die CIA „brüsk“ ab. 100 Tage nach den Anschlägen des 11.9.2001 belegt das US-Außenministerium, dass Mahmood sich mehrfach mit Bin Laden und Mullah Omar getroffen hatte, um über die Herstellung von ABC-Waffen zu diskutieren.


[1] https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/us-staatsanwalt-atta-hatte-freie-hand;869520

[2] in einem Interview der Newsweek vom 11.1.1999

[3] Egmont R. Koch: Atomwaffen für Al Qaida – Auswertung, Aufbau-Verlag, Berlin, 2005, S. 33f

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Akualisierungen des Buches

Aktualisierung S. 31 neu: Saudi-Arabien

Außer dem Iran denkt auch Saudi-Arabien über eine Aufrüstung mit Atomwaffen nach. Wie der „Guardian“ berichtet, wurden 2003 in Saudi-Arabien[1] in einem Strategiepapier drei mögliche Optionen diskutiert: Saudi-Arabien könne

–      entweder Atomwaffen zur Abschreckung erwerben,

–      in eine Allianz mit einem Staat eintreten, der Atomwaffen besitzt und Schutz anbietet (gedacht war offenbar an Pakistan) oder

–      per Abkommen die Region atomwaffenfrei machen.[2]

Eine Zusammenarbeit mit Pakistan hatte es eventuell bereits  in der Vergangenheit gegeben: Wikipedia berichtet, dass Pakistan und Saudi-Arabien 2003 eine geheime Vereinbarung über eine „nukleare Kooperation“ abgeschlossen hätten. Demzufolge sollte Saudi-Arabien im Gegenzug zu günstigem Öl für Pakistan Atomwaffentechnologie geliefert werden.

Frühere, direkte Kontakte zu Abdul Kadir Khan sind nachgewiesen. In welchem Ausmaß die saudischen Streitkräfte Zugriff auf die pakistanischen Nuklearwaffen haben, ist unklar.

Weiterhin meint Wikipedia sogar eine Beteiligung am irakischen Atomprogrammm Saddam Husseins nachweisen zu können: Zeuge ist Muhammad Khilewi, der stellvertretende UN-Botschafter Saudi-Arabiens. Als er Asyl in den USA beantragte, lieferte er ein Paket von 10.000 Dokumenten, die vermeintlich eine jahrelange Unterstützung des irakischen Massenvernichtungswaffenprogramms belegten. Diesen Dokumenten zufolge soll die saudi-arabische Regierung das Kernwaffenprogramm des Iraks während des Regimes Saddam Husseins mit fünf Milliarden Dollar unterstützt haben – unter der Voraussetzung, dass erfolgreich entwickelte Nukleartechnologie und eventuell sogar Atomwaffen nach Saudi-Arabien abgegeben würden. Die Anschuldigungen wurden durch keine andere Quelle bestätigt und die offizielle amerikanische Position ist, dass es keine Beweise für eine Unterstützung der atomaren Bemühungen des Irak durch Saudi-Arabien gibt. Auch Saudi-Arabien bestreitet die Anschuldigungen offiziell.[3]


[1] zitiert nach: https://www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15662/1.html

[2] https://www.guardian.co.uk/world/2003/sep/18/nuclear.saudiarabia

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Atomprogramm_Saudi-Arabiens

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Akualisierungen des Buches

Aktualisierung S. 87 neu: Majak, Sowjetunion, 1957

Von Anfang an war Majak eine einzige Umweltsauerei! Von Anfang an wurden die Abwässer der Anlage direkt und „ungefiltert“ in den Fluss Tetscha geleitet wurden. In der Folge stieg in der umliegenden Bevölkerung des weiteren Flusslaufs die Zahl an Erkrankungen durch Strahlungsschäden sprunghaft an. Natürlich wurden die Menschen nicht darüber informiert, dass der Aufenthalt in der Flussnähe gesundheitsgefährdend ist. Stattdessen wurde „zum Schutz der Bevölkerung“ (?) ab 1951 damit begonnen, die kontaminierten Abfälle in den Karatschai-See umzuleiten. Ab 1953 füllte man Teile der Abfälle in Tanks um und lagerte diese.[1]

Auf dem Gebiet der Fabrik ereigneten sich mehrere Unfälle, bei denen große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt wurden, darunter auch der Unfall in Kyschtym im Jahr 1957, die bisher vom Schadensausmaß gravierendste nukleare Havarie, die weit mehr Schaden anrichtete als die Tschernobyl-Katastrophe.

Die aufzuarbeitenden Rückstände enthalten einen hohen Anteil an radioaktiven Nukliden. Diese wurden in Kyschtym in großen Tanks zwischengelagert. Dabei entsteht durch den radioaktiven Zerfall der Stoffe Wärme – die Tanks müssen deshalb gekühlt werden. Nachdem im Laufe des Jahres 1956 die Kühlleitungen eines dieser 250 Kubikmeter fassenden Tanks undicht geworden waren und deshalb die Kühlung abgestellt wurde, begannen die Inhalte dieses Tanks zu trocknen. Am 29. September 1957 explodierten die auskristallisierten Nitratsalze, ausgelöst durch einen Funken eines internen Kontrollgeräts (also eine chemische, keine nukleare Explosion), und große Mengen an radioaktiven Stoffen wurden freigesetzt – darunter langlebige Isotope wie Strontium-90, Cäsium-137 und Plutonium-239 (Halbwertszeiten[2] 29, 30, bzw. 24.110 Jahre, s. a. S. 225).

Insgesamt wurde durch den Unfall nach Angaben der Produktionsfirma Majak und der Behörden Materie mit einer Radioaktivität von 4 x 1017 Becquerel (400 PBq) [3] über einen Bereich von etwa 20.000 Quadratkilometer verteilt. Der Unfall ist damit von der Menge der freigesetzten Strahlung her vergleichbar mit der Tschernobyl-Katastrophe. Andere Quellen sprechen von deutlich höheren Mengen freigesetzter Radioaktivität. Etwa 90 Prozent der freigesetzten Radioaktivität verblieben auf dem Betriebsgelände, zehn Prozent wurde durch Winde bis zu 400 Kilometer in nordöstliche Richtung verteilt. In der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse stellt der Unfall von 1957 ein Ereignis der Kategorie sechs, der zweithöchsten, dar. (Tschernobyl ist das einzige Ereignis der Kategorie sieben, der höchsten Kategorie). Nach Angaben des Helmholtz Zentrums München wurden die Auswirkungen des Unfalls lange Zeit unterschätzt.

Im Unterschied zur Tschernobyl-Katastrophe wurde das Material nur lokal und regional verteilt. Entscheidend dafür war, dass der heftige Graphitbrand in Tschernobyl einen Großteil der Radionuklide hoch in die Atmosphäre hinauf beförderte, während hier aufgrund geringerer Thermik eine eher bodennahe Wolke entstand. Durch die infolgedessen hohe Konzentration der Radioaktivität, aber auch durch mangelnde Aufklärung, die nicht flächendeckende Evakuierung der Gegend und unzureichende Entseuchung entstand ein hohes Maß an Schäden und insbesondere Folgeschäden in der betroffenen Region.[4] Etwa 200 Menschen starben sofort durch die Strahlung, über 200.000 wurden verstrahlt, eine Fläche von 800 Quadratkilometer ist heute noch wegen der Strahlung gesperrt. 30.000 Menschen werden bis heute regelmäßig auf Strahlenbelastung untersucht, erfahren aber nicht ihre Ergebnisse. Die zuständige Gesundheitsbehörde wertet dies offen als „Langzeitversuch“.[5] Die Bevölkerung litt und leidet bis heute an einer hohen Zahl strahlungsbedingter Krankheiten, wie Leukämie. Selbst vor den westlichen Ländern wurde dieser Unfall geheim gehalten – erst 1976 gelangten erste Informationen darüber an die westliche Öffentlichkeit!


[1] https://wasgeschahwirklich.wordpress.com/2009/11/24/der-kyschtym-unfall-wie-menschen-verstrahlt-und-unfreiwillig-zu-versuchskaninchen-wurden/
(Anm.: Hier ist übrigens auch in elf Teilen der unten erwähnte ARTE-Film „Albtraum Atommüll“ verlinkt.)

[2] Die Zeit, in der die Hälfte des strahlenden Materials zerfällt

[3] Einheit für die Strahlungsmenge: 1 Bq = 1 Zerfall pro Sekunde, entspricht dem „Knattern“ des Geigerzählers, der jeden Zerfall akustisch anzeigt; PBq = Petabecquerel = 1015 Becquerel = 1 Billiarde Becquerel

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Kerntechnische_Anlage_Majak bzw.
https://www.akw-unfaelle.de/1957/09/29/geheimakte-majak-russland-1948-heute/

[5] ARTE, 13.10.2009, 21:00 Uhr: „Albtraum Atommüll“,

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Akualisierungen des Buches Entsorgung

Die „Welt“ hat das Atommüllproblem gelöst

Die „Welt“ hat das Atommüllproblem gelöst (Welt-Online, 16. September 2010, 22:57 Uhr):

Und Kühe können fliegen … und die Erde ist eine Scheibe! Transmutation war DAS Ziel chemischer bzw. alchimistischer Arbeiten seit Jahrtausenden. Man (! Frau war nicht so doof!) wollte aus anderen Metallen Gold machen. Wie gut dieses profitable Unternehmen bis heute gelungen ist, weiß jeder! Und Gold ist EIN Metall, bei der evtl. Behandlung von radioaktiven Abfällen liegen dummerweise Dutzende von Metallen und ihre Varianten (sog. Isotope) vor. Die müssen entweder ALLE fein säuberlich getrennt werden oder es entstehen gute und schlechte Varianten, also solche die weniger lang strahlen und solche, die länger und gefährlicher strahlen als ihre Vorgänger. So ‚en Schitt aber auch!
Wer meint, das wäre eine ernstzunehmende Alternative mag hier und hier und hier weiterlesen.

Kurz zum Hintergrund des Welt-online-Artikels:

Transmutation: Atommüll wird in 20 Jahren nicht mehr strahlen

Danach haben Forscher haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie Atommüll unschädlich machen wollen, genannt: Transmutation … [Zitat:] „Lange Zeit galt es als ausgeschlossen, als undurchführbar, den hochradioaktiven Abfall unschädlich zu machen, die strahlenden Elemente in harmlose, nicht strahlende zu verwandeln. … Die Transmutation ist keine Utopie mehr. Ja fast ist es schon Routine, die Dauer der radioaktiven Strahlung bei den gefährlichsten Abfall-Elementen von einigen Hunderttausend Jahren in historische Zeiten von unter 500 Jahren entscheidend zu reduzieren.“ Aha, aus den „20 Jahren in der Überschrift werden jetzt schon 500 Jahre. Jetzt kommt allerdings eine kleine Einschränkung: [Zitat:] „Allerdings nur im Labormaßstab, längst nicht in den Größenordnungen, mit denen man die vielen Tonnen hochradioaktiver Materie aus den Kernkraftwerken entschärfen könnte … Noch wird hier kein strahlendes Atom in ein harmloses Teilchen umgewandelt. Und so soll es gehen [Zitat:] … Ein Teilchenbeschleuniger schießt durch ein Vakuum Protonen auf ein schnell fließendes erhitztes Metall, … aus dem sich dadurch Neutronen lösen, die wiederum zum hochradioaktiven Abfall schießen, um dessen Atome in nur noch schwach strahlende Teilchen umzuwandeln … „ Und das Ganze produziert sogar noch selber mehr Strom als es verbraucht [Zitat:] „Etwa 15 Prozent dieses Stroms würde der Teilchenbeschleuniger benötigen, die Anlage selbst auch noch etwas, und der Rest könnte ins Netz gespeist werden“. Doch leider [Zitat:] „Doch dieser Trick lässt sich eben nicht einfach auf große Mengen übertragen.“ Und dummerweise [Zitat:] „Das Plutonium herauszufischen ist kein Problem, doch die „Minoren Aktinide“, wie Neptunium, Americium und Curium, die nur in sehr geringen Mengen im Abfall vorkommen, dafür aber um so heftiger strahlen, sind nur schwer zu greifen.“ Aber „wir“ sind gaaanz optimistisch [Zitat:] „Ob es 20 Jahre oder dann doch 30 Jahre sind, bis die Transmutation industriell anläuft, sollte keinen Unterschied machen. Und ob der Atommüll wirklich Millionen von Jahre strahlt, mag sich jeder selbst ausrechnen, der den immer schnelleren technischen Fortschritt seit den Alchemisten bis heute bedenkt. Man kann wohl behaupten: Es wird keine Million Jahre dauern, bis auch die verbleibenden letzten 500 Jahre Strahlung entschärft sind.

nachzulesen: https://www.welt.de/wissenschaft/article9637790/Atommuell-wird-in-20-Jahren-nicht-mehr-strahlen.html?wtmc=RSS.Wissenschaft.Wissenschaft

Schönheitsfehler des Ganzen: Es gibt bei den radioaktiven Abfällen Dutzende verschiedener Atome bzw. verschiedener Isotope. Diese werden alle unterschiedlich reagieren auf den Prozess – zum Guten und zum Schlechten. Die Strahlungsart und -dauer wird sich bei den Einen verkürzen und sie werden zu harmloseren Varianten mutieren, bei den Anderen umgekehrt und alle Mischformen dazwischen. ALSO: müssen VORHER alle radioaktiven Teilchen getrennt werden und einzeln behandelt werden. Wie in dem Bericht geschrieben wird, mag DAS irgendwann für Plutonium klappen, für den Rest nicht! Somit ist das Problem für die nächsten Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte oder überhaupt definitiv unlösbar. Die einzige richtige Konsequenz aus der Überlegung wäre, allen Atommüll RÜCKHOLBAR zu lagern. DIESE Forderung kann man allerdings getrost unterschreiben!

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Akualisierungen des Buches

Atombombentests, Beispiel Moruora

Beispiel Moruora, eines von Frankreichs Testgebieten

Aldébaran hieß die erste, eine 28-Kilotonnen-Bombe, benannt nach einem Stern, der 150-mal so hell wie unsere Sonne strahlt. Bis 1974 folgten 45 weitere, noch viel größere Bomben.

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Akualisierungen des Buches

Aktualisierung S. 37 neu: Atombombe in Terroristenhand?

Nach den aktuellen Erfahrungen mit terroristischen Anschlägen erscheint es denkbar, mit wenigen Millionen Dollar und der entsprechenden Überzeugungsarbeit an der richtigen Stelle sogar eine fertige Atombombe in die USA oder nach Europa einzuschmuggeln.

Das sieht auch der US-Präsident Obama so:

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Akualisierungen des Buches Laufzeitverlängerung

Atom-Vertrag Regierung / EVUs/KKW-Betreiber vom 6.9.2010

Nachfolgend eine Abschrift des Vertrages über die Verlängerung der Atomreaktorlaufzeiten (korrekter: Erhöhung der noch zu produzierenden Strommengen) zwischen den EVIs / KKW-Betreiber und der Bundesregierung vom 6. September 2010, verhandelt im Bundeskanzleramt.

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Akualisierungen des Buches

Atommüll ins Meer

In den vergangenen 50 Jahren der Nutzung der Atomenergie wurden 100.000 t Atommüll in Fässern in den Meeren „entsorgt“.  Das Fässer- Versenken ist seit 1993 verboten, Einleiten ist immer noch erlaubt, und geschieht z.B. in Le Hague bis zum heutigen Tag. 300.000 t hochradioaktive Abfälle fallen weltweit jedes Jahr an, Tendenz steigend.

(Quelle: Atommüll-Endlager Weltweit – Auslandsjournal ZDF 21.10.2009)