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Hintergründe Störfälle

Fukushima: Zehntausende Fälle von Schilddrüsenkrebs drohen

Auszug aus einem aktuellen Brief von IPPNW an die WHO (Hervorhebungen durch mich):

… meint, Radioaktivität bis zu einem Grenzwert von 100 mSv sei ungefährlich. Die Ergebnisse aus
seiner Forschungsgruppe vom April 2011, dass 35% der mit Ultraschall untersuchten Kinder aus
der Fukushimaregion Schilddrüsenknoten und Schilddrüsenzysten aufweisen, hält er für normal.
Die Kinder sollen erst wieder in zweieinhalb Jahren zur Routinekontrolle kommen. Mehrere Mütter
aus der Präfektur Fukushima, die sich mit der Bitte um eine Zweitmeinung an andere Ärzte
gewandt haben, wurden abgewiesen. Diese Haltung ist auch durch die Sorge vor Panikreaktionen
nicht zu rechtfertigen. Im September 2012 veröffentlichte Prof. Yamashita eine zweite Studie mit
den Ergebnissen von weiteren 42.060 mit Ultraschall untersuchten Kindern aus der Stadt
Fukushima. Erneut wiesen 43,1 % der kindlichen Schilddrüsen Knoten und Zysten auf.

Die deutsche Sektion der IPPNW befürchtet eine Zunahme von Schilddrüsenkrebs bei Kindern in
der Präfektur Fukushima. Bestätigt sehen wir diese Befürchtung durch die Untersuchungen von
Dr. Michiyuki Matsuzaki, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Allgemeinen Städtischen
Klinikum der Stadt Fukagawa. Er verglich die Befunde der Gesundheitsstudie von Fukushima mit
früheren Studien. So ergab eine Studie aus dem Jahr 2000 an 250 sieben- bis 14-jährigen Kinder
aus der Präfektur Nagasaki, dass lediglich 0,8 Prozent Schilddrüsenzysten hatten. In einer Arbeit
von Mazzaferri et. al. aus dem Jahr 1993 wurde festgestellt wurde, dass US-amerikanische
Kleinkinder praktisch keine Schilddrüsendeformationen aufwiesen. Knoten und Verhärtungen
nahmen erst mit einem höheren Lebensalter zu.