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[ Kein ] Uran aus dem Herzen Afrikas

 

 

 

Freitag, 2. Dezember 2011 • 19.30 Uhr

Freiburg, Café Velo, Wentzingerstraße 15, Wiwilibrücke, direkt beim Hauptbahnhof

Anthony Lyamunda, Präsident einer Umwelt- und Menschenrechtsorganisation, berichtet über die Pläne zum Uranabbau in seiner Heimat Tansania und den Folgen für die Menschen vor Ort

Informations- und Diskussionsveranstaltung
Afrika: Unter dem Boden reich – aber über dem Boden arm

Auf Einladung von tanzania-network e.V. und uranium-network (www.uranium-network.org) ist Anthony Lyamunda von der tansanischen Nichtregierungsorganisaton CESOPE auf einer Informationsrundreise zu Gast in Deutschland.


Anthony Lyamunda
setzt sich in Tansania gegen drohende Pläne zum Uranbergbau und für die Rechte der Menschen und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ein.
In Deutschland wurden Atomkraftwerke abgeschaltet und es soll langfristig aus der Atomenergie ausgestiegen werden. In Afrika betreiben internationale Unternehmen den Einstieg in Uranbergbau und Atomkraft.

Der Preis für Uran, den Brennstoff der Atomkraftwerke, ist in den vergangenen drei Jahren enorm gestiegen – und hat damit eine Unzahl von Firmen auf den Plan gerufen, die überall in der Welt, insbesondere auch im rohstoffreichen Afrika, jeden Stein umdrehen, um Uran zu finden.

So hat die Uranexploration auch Tansania erreicht – das Land von Serengeti und Kilimanjaro.

Nach den Plänen der Uranabbaufirmen sollen in mindestens zwei Regionen Uranvorkommen abgebaut werden:

– In der Region Bahi, westlich der tansanischen Hauptstadt Dodoma liegt ein großes Reisanbaugebiet, das für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung in Zentral-Tansania eine wichtige Rolle spielt.
Dieses Überflutungsgebiet liefert auch reichen Fang an Fischen und in der Umgebung wird Salz gewonnen.
Das alles ist bedroht, wenn es den Uranfirmen gelingt, ihre Pläne durchzusetzen:
Bauern und andere BewohnerInnen der Region werden ihr Land verlassen müssen.
Es werden viele Gruben gegraben werden, um das uranhaltige Gestein zu Tage zu fördern und das Uran in einer zentralen Verarbeitungsanlage herauszulösen.
Die radioaktive Kontamination des Landes, der Oberflächen und Grundwässer ist die Folge – wie bereits in Niger, Gabun, Namibia oder Südafrika.

– Im Selous Game Reserve, einem Tier-Reservat im Süden von Tansania nahe der Grenze zu Malawi, ist geplant ein Uranbergwerk einzurichten; das World Heritage Committee der UNESCO hat sich bereits skeptisch bezüglich des Vorhabens geäußert, aber die Regierung will auf jeden Fall Gewinn
aus dem Uranabbau ziehen.

Vor Ort wehren sich kleine Organisationen wie CESOPE (Civil Education is the Solution for Poverty and Environment) und FEMAPO (Foundation for Environmental Management and Campaign Against Poverty) gegen diese Pläne internationaler Firmen, wie einer Tochtergesellschaft der russischen ROSATOM, ihre Heimatregion mit radioaktiven Abraumhalden zu überziehen.

Anthony Lyamunda, Präsident von CESOPE, wird über die Uranabbau-Vorhaben und deren Auswirkungen auf die Menschen und ihre Existenz sprechen sowie von ihren Auseinandersetzungen mit Regierung und Firmen, ihrer Aufklärungs- und Demokratisierungsarbeit.

Den Menschen vor Ort droht der Entzug ihrer Existenzgrundlagen, Landverlust und radioaktive Kontamination – zugunsten großer internationaler Unternehmen und des Atomstromverbrauchs in anderen Ländern. Dies betrifft auch nach wie vor den Energieverbrauch aus Atomstrom in Deutschland.

Veranstalter: Menschenrechte 3000 e.V., Eine Welt Forum Freiburg e.V., BUND Ortgruppe Freiburg, Anti-Atom-Gruppe Freiburg und  »Energie-Hunger? NEIN Danke!« – Netzwerk für eine gerechte Energiewende und Ernährungssicherheit im Eine Welt Forum Freiburg. Mitglieder der Initiative sind: Bonhoeffer Gruppe der Auferstehungsgemeinde Freiburg-Littenweiler, Brasilieninitiative Freiburg e.V., Eine Welt Forum Freiburg e.V., Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Buergerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU), informationszentrum 3. welt (iz3w), Kooperation Brasilien – KoBra, Informationsstelle Peru e.V., Regenwaldinstitut Freiburg e.V., regio WASSER e.V.

Die Durchführung der Veranstaltung wird gefördert durch den EED sowie durch GIZ aus Mitteln des BMZ.