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Akualisierungen des Buches Atom und Politik

Uran – Transporte durch RLP

Fünfmal pro Monat rollen „radioaktive Ladungen“ durch unser Land, offenbar ohne dass irgendwer (einige wenige im Mainz ausgenommen) davon weiß … Ein Skandal erster Größenordnung, vor allem die Geheimhaltungspolitik, im Fall eines Unfalls wäre offenbar nicht einmal die örtlichen Behörden eingeweiht …

Unverantwortlich!

Statt des teilweise im Text  erwähnten „Urans“ handelt es sich vermutlich um Uranhexafluorid oder im günstigeren Fall um Yellow Cake, wobei vor allem ersteres – wie beschrieben – nicht minder gefährlich und beides natürlich ebenfalls radioaktiv ist. Die Container haben im Fall eines Unfalls mit Sicherheit kaum eine Schutzfunktion, der Kontakt mit Wasser (Löschwasser bei Bränden, Regen etc.) ist also durchaus wahrscheinlich.

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Atom und Politik

Irans Weg zur Bombe?

Ich verfolge seit einiger Zeit die Infos von „IranAnders“, weil zwischen den Zeilen durchaus einiges an interessanten Infos rüberkommt. Diesen Beitrag finde ich bzgl. Detaillierung der „Wege zur Bombe“ sehr informativ und – auf den ersten Blick, noch nicht gründlich gegengelesen – in der Darstellung der ABLÄUFE (!!) sehr realistisch und daher bemerkenswert. Die Aussagen zu den politischen Absichten muss man mit dem Hintergrund der Verfasser betrachten und massiv bezweifeln wie auch vor allem die genannten Zahlen zu den Kapazitäten.

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Hintergründe Störfälle

Anfrage und Antwort: Neue Kernbrennstoffe im Atomkraftwerk Cattenom

anbei die Anfrage von CattenomNonMerci sowie das Antwortschreiben des Umweltministeriums Saarland: Neue Kernbrennstoffe im Atomkraftwerk Cattenom

Von: Kasper Lorenz (Umwelt) [mailto:L.Kasper@umwelt.saarland.de]
Gesendet: Donnerstag, 10. Juli 2014 14:38
An: ‚CattenomNonMerci‘
Betreff: AW: Anfrage: Neue Kernbrennstoffe im Atomkraftwerk Cattenom

Sehr geehrte Frau Schlumpberger,
die französische atomrechtliche Aufsichtsbehörde ASN hat am 08.12.2009 der EdF die Genehmigung erteilt, in den Kernkraftwerken Belleville, Cattenom, Flamanville, Golfech, Nogent, Paluel, Penly und St. Alban  das Brennelement-Management GALICE einzuführen. Als Anlage übersende ich Ihnen den Bescheid der ASN, der auch die Auflagen für dieses Verfahren enthält.
Das Brennelement-Management GALICE und insbesondere der Einsatz von HTC-Brennelementen war Gegenstand des  Genehmigungsverfahrens für die Ableitungen radioaktiver Stoffe aus dem Kernkraftwerk Cattenom im Jahr 2003. Die Antragsunterlagen waren im Saarland in Saarbrücken und in Perl ausgelegt und auf der Internetseite des Umweltministeriums eingestellt. Jeder Bürger konnte im Rahmen der grenzüberschreitenden Öffentlichkeitsbeteiligung Einwände gegen die Genehmigung erheben. Die saarländische Landesregierung hat eine detaillierte Stellungnahme zum Genehmigungsantrag abgegeben. So konnte u.a. erreicht werden, dass der Grenzwert für die Tritiumableitungen nicht erhöht sondern gesenkt wurde. Der Grenzwert für die Ableitungen von Tritium mit dem Abwasser beträgt heute 140 Terabecquerel pro Jahr gegenüber 160 Terabecquerel (40 TBq pro Block) vor dem Jahr 2004.
Im Kernkraftwerk Cattenom sind derzeit weder HTC-Brennelemente eingesetzt noch ist das Brennelement-Management GALICE eingeführt und nach Aussage des Kraftwerksbetreibers bestehen auch keine konkreten Planungen zu dessen Einführung.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Dr. Lorenz Kasper
Referat E/5
Strahlenschutz
Keplerstraße 18 66117 Saarbrücken
Tel. +49(0)681/501-3512 Fax +49(0)681/501-4101
L.Kasper@umwelt.saarland.de www.umwelt.saarland.de
    Bitte bedenken Sie die Auswirkungen auf dieUmwelt, bevor Sie diese E-Mail ausdrucken.

 

Text der Anfrag

Von: CattenomNonMerci [mailto:cattenom-non-merci@online.de]
Gesendet: Montag, 30. Juni 2014 11:38
An: Kasper Lorenz (Umwelt)
Betreff: Anfrage: Neue Kernbrennstoffe im Atomkraftwerk Cattenom
Betreff: Anfrage: Neue Kernbrennstoffe im Atomkraftwerk Cattenom

Sehr geehrter Herr Dr. Kasper,

ich Frau Ute Schlumpberger, 1. Vorsitzende vom Verein Cattenom Non Merci e.V., mit Sitz in 66706 Perl, Bahnhofstrasse 69 haben folgendes Anliegen, mit der freundlichen Bitte der zeitnahen Beantwortung.
Der französische Stromkonzern Electricité de France (EDF) hat im Frühjahr 2009 bei der franz. Atomaufsicht Standort Cattenom im Dreiländereck SaarLorLux beantragt, in seine 1300-MW-Reaktoren neue Kernbrennstoffe einsetzen zu dürfen.
Die „Autorité de sûreté nucléaire“, (ASN) die französische Atomaufsichtsbehörde, hat dem Antrag der EDF stattgegeben und im Dezember 2009 einige Auflagen für den Betrieb mit dem neuen Nuklearmaterial erteilt.

1)    Welche Auflagen hat die ASN der EDF für den Betrieb der neuen Betriebsmethode „Galice“ im Kernkraftwerk Cattenom erteilt?
Die neuartigen Brennstäbe enthalten einen höheren Anteil an spaltbarem Uran-235. Sie sollen zudem länger im Reaktorkern eingesetzt werden,
um die Phasen des Reaktorstillstands wegen Brennelementwechsel zu verkürzen.
Unabhängige Institute (1) weisen darauf hin, dass mit der Einführung des Verfahrens „Galice“ nicht unerhebliche Risiken verbunden sind:
Die radioaktive Belastung der Mosel mit dem Wasserstoffisotop Tritium wird erheblich zunehmen, und dies bei einer schon sehr hohen Grundbelastung (2).
Die neuen Brennelemente werden wegen ihres längeren Einsatzes im Reaktorkern sehr viel stärker kontaminiert, was bei Leckagen zu einer wesentlich höheren radioaktiven Belastung der Umwelt führen kann.
Die längeren Wartungsintervalle und die stärkere Beanspruchung durch Neutronenbeschuss, Druck und Hitze führen zu einem schnelleren Materialverschleiß, wie es sich schon bei der Umstellung auf die Betriebsart „Gemmes“ ab dem Jahr 1996 zeigte (3).

Hierzu bestehen folgende Fragen:

1)      Wurde die Einführung der neuen hochangereicherten Brennelemente (HTC) und die Umstellung auf die Betriebsführung „Galice“ bereits im Kernkraftwerk Cattenom realisiert?

2)      Ab wann ist die Einführung der neuen hochangereicherten Brennelemente (HTC) und die Umstellung auf die Betriebsführung „Galice“ im Kernkraftwerk Cattenom geplant?

3)    Wurde im Rahmen des Antrages der EDF an die franz. Atomaufsicht ein Antrag von der EDF an das saarländische Umweltministerium gestellt; – dies für ein Genehmigungsverfahren zum Betrieb der neuartigen Brennmaterialien?

4)    Wurde hinsichtlich der „geplanten“ Einführung von „Galice“ im Kernkraftwerk Cattenom ein Antrag bzgl. der Anhebung / Erhöhung der Grenzwerte für die Ableitungen für das radioaktive Wasserstoffisotop Tritium in der Mosel beantragt und wurde dem stattgegeben?

5)    Entspricht es den Realitäten, dass im Genehmigungsverfahren 2003 EDF darüber hinaus erreicht hat, dass im Modus „Galice“ statt der bislang erlaubten 40 TBq pro Reaktor und Jahr Spitzen bis zu 130 TBq (über drei Jahre gemittelt) zulässig sind?

Fußnote 1: – World Information Service on Energy (WISE-Paris): Renouvellement des autorisations de rejets et de prélèvements de la centrale nucléaire de Cattenom. Note complémentaire; 2003 – World Information Service on Energy (WISE-Paris): Nouvelles autorisations de rejets à Cattenom.  Une revue à la baisse qui cache une tendance à la hausse?; 2004 – Commission de Recherche et d?Information Indépendantes sur la Radioactivité (CRIIRAD): Etude critique du dossier Cattenom; 2003

Fußnote 2: Die radioaktive Belastung der Mosel mit Tritium stieg im Zeitraum 1991 bis heute von 40 TBq/Jahr auf 130 TBq/Jahr (vgl. CRIIRAD, Bundestagsdrucksache 16/12217)

Fußnote 3: Zwischen 1999 und 2001 wurden an Cattenom-Block 3 erhebliche Schäden an den Brennstäben festgestellt, was zu einer Kontamination des Primärkreislaufs führte. Die festgestellten Schäden traten auch in anderen Reaktoren der Cattenom-Baureihe auf und wurden als serienmäßiger Fehler eingestuft. Siehe auch: World Information Service on Energy (WISE-Paris): Failings in nuclear safety at EDF.The case of Cattenom; 2001

Wir bitten um gewissenhafte Prüfung und um eine zeitnahe Beantwortung unserer Anfrage.

Mit freundlichen Grüßen

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Atom und Politik Terrorgefahr

Lage im Nahen Osten droht atomar zu eskalieren

Zwei Meldungen des heutigen Tages lassen das Schlimmste für eine Eskalation im nahen Osten fürchten:

Irakische Regierung: Aufständische sind an Nuklearmaterial gelangt

Bagdad/New York/Mossul – Aufständische im Irak sind nach Regierungsangaben an Nuklearmaterial gelangt. Das Material stamme aus der Forschung einer Universität im Norden des Landes, teilte die Regierung in einem Brief den Vereinten Nationen mit und rief diese zur Hilfe auf, „um die Bedrohung abzuwenden, dass es von Terroristen im Irak oder anderswo verwendet wird“.